Bist du ein Drehbuchautor?

Also ich bin kein Drehbuchautor und könnte das wahrscheinlich auch gar nicht.
Allerdings sind mir in den letzten Jahren ein paar Grundkonzepte eingefallen, die eventuell einen guten Film hergeben würden.

Z.B. eine Story über einen depressiven Jungen, der in der Schule extremst gemobbt wird und zu Hause in einem Fantasy-Videospiel abtaucht, in dem er der Held ist.
Der Film würde aus zwei Handlungssträngen bestehen, die in krassem Gegensatz zueinander stehen. Erstens die Realität, in der der Junge verletzbar, depressiv und der Außenseiter ist. Zweitens die virtuelle Welt, in der er epische Schlachten schlägt, von allen gefeiert wird und Selbstvertrauen tankt.
Zwischen den einzelnen Sequenzen sind kleine Szenen zu sehen, die nach und nach die Situation offenbaren, auf die das ganze hinausläuft. Tricky an dem Ende: Der Film endet mit einem Bild, anhand dessen jeder ableiten kann, was als nächstens geschehen muss. Die Ausmaße dieses Ereignisses obliegen aber der eigenen Interpretation.
Welches Ende mir da vorschwebt, möchte ich natürlich nicht verraten

(Es kann natürlich auch sein, dass ihr sofort drauf kommt. Das würde dann beweisen, dass meine Story ziemlich vorhersehbar ist und für nichts zu gebrauchen ist )

Also ich muss sagen, dass mich die Idee, ein Drehbuch zu schreiben auch reizt. Hab auch schon in welche reingeschnuppert. Doch ich glaube, da muss man schon tiefer im Geschäft sein und mehr vom Business verstehen bzw. die Skills gelernt haben.
Ich selbst schreibe zufällig hobbymäßig auch an einer Geschichte. Seit Anfang 09 schon und bin immer noch nicht fertig (SiFi-Fantasy-Crossover).
Ich hab eben schon immer ne recht rege Phantasie und hab mich irgendwann entschieden, dem Ausdruck zu verleihen (nachdem mich n Kumpel in nen Lehrgang geschleppt hat).
Jedenfalls bin ich immer noch mit (mehr oder weniger) Spaß dabei und Die verschiedenen Storylines fügen sich noch ins Gesamtbild, wie ich finde. Hab vorher nicht geplant, wie professionelle Autoren, aber ich hatte einen Anfang und ein Ende im Kopf, was die mindest-Voraussetzung sein sollten. Mittendrin entwickelt sich eh immer eine gewisse Eigendynamik mit der man nicht gerechnet hat und die die Sache auch für einen selbst spannend macht. Andere Storylines entstehen, werden plötzlich wichtiger als man dachte und verändern das Gesamtbild.
Das Problem mit so einer langen Geschichte ist, das man Sachen vergisst, auf die man mal hinaus wollte oder Charaktere aufbaut, die dann vielleicht doch nicht mehr so wichtig sind, weil man eben nicht so viel Zeit neben dem Job hat. Der Plot den ich am Anfang im Kopf hatte, ist jetzt jedenfalls nicht mehr der selbe (Oder ich müsste 2 Fortsetzungen schreiben). Für die Recherche bin ich auf jeden Fall sehr dankbar für Wiki und Google. Kann mir gar nicht vorstellen wie man es früher geschafft hat Bücher zu schreiben...
Qualität hin oder her... noch bin ich davon überzeugt und meine größte Herausforderung liegt darin, den Schinken endlich und rund abzuschließen...

Aber streng genommen gehört das nicht zum Threat, weils nix mit Drehbüchern zu tun hat. Aber ist zumindest artverwandt und die Leidenschaft zu guten Geschichten verbindet uns doch alle...

@BlackSwan

Gott, ist das beschissen, wenn man den Titel eines Buchs/Films/Musikstückes vergessen hat! Es hat mich einige Minuten gekostet, aber schließlich hatte meine Recherche doch Erfolg:
Sprichst du von dem Otherland-Zyklus? Das ist eine Science Fiction und Cyberpunk Reihe. In der Zukunft wurde das Internet weiterentwickelt und eine virtuelle Welt erschaffen, die auch in der Vergangenheit verankert ist. Ein Charakter z.B. stammt aus dem ersten Weltkrieg. Die virtuelle Welt ist im Prinzip aufgebaut wie ein MMORPG, nur bedeutend realistischer. Es gibt keine NPCs, hinter jeder Spielfigur steckt ein Mensch, und wenn dein Charakter stirbt, bist du für immer tot.
Ich habe mir das Hörbuch zu Teil 1 angehört, welches aber ziemlich wirr zusammengeschnitten ist. Du kannst die Handlung kaum nachvollziehen. Da ich die Thematik aber sehr interessant finde, habe ich auf jeden Fall vor, mir die Bücher zu kaufen. Ich sollte mir den Namen der Reihe endlich mal aufschreiben, das war schon das dritte mal, dass ich den Namen vergessen habe!

Das Prinzip von Die unendliche Geschichte setzt Cornelia Funke ja auch in ihrer Tintenwelt-Trilogie und indirekt in ihrer laufenden Reckless-Reihe ein. Falls du von diesen Reihen noch nichts gehört hast, hier ein kleiner Überblick:
Die Tintenwelt-Trilogie ist allerbeste Fantasy - mein Zweit-Favorit nach Harry Potter. Dort haben mehrere Menschen die Fähigkeit, Lebewesen (egal ob Mensch, Tier oder Fabelwesen) aus Büchern heraus- oder in Bücher hineinzulesen. In Zentrum der Handlung steht das Buch "Tintenherz". Während Teil 1 noch in unserer Welt spielt, verlagert sich der Handlungschauplatz in Teil 2 und 3 mehr und mehr in dieses Buch. Die Buch-Reihe ist eine Liebeserklärung an das Lesen und an Bücher allgemein. Sie ist gespickt mit Anspielungen zu unterschiedlichster Literatur und jedes Kapitel beginnt mit einem passenden Zitat aus bestimmten Büchern.
Die Reckless-Reihe handelt zwar nicht direkt von Büchern, es geht aber um eine Parallelwelt, in der die Grimmschen Märchen in düsterer Auslegung zur Wirklichkeit werden. Eine sehr interessante Idee, allerdings ist die Handlung des ersten Teil mMn nicht besonders gut gelungen. Mal schauen, ob der zweite Teil mich mehr überzeugen kann.

@ eli4s:

Ich bin zwar kein Drehbuchautor, sondern eher ein anderer Schreiberling, aber bei mir gibts verschiedene Sachen die Helfen:

- Musik meiner Lieblingsband per Kopfhörer ganz entspannt. Einfach mal ne Stunde oder zwei aus dem Streß abtauchen. Das stärkt.

- Dann natürlich einfach ein ausgiebiger Spaziergang "durch die Botanik", ebenfalls um den Kopf freizubekommen.

- Verliebt sein...ist allerdings natürlich etwas, was man nicht mal eben herbeiführen kann

- Einfach etwas einfaches, komplett vom eigentlichen Thema entferntes aufschreiben. Ne Kurzgeschichte, irgendwelcher Unsinn, ne "Nacherzählung" von etwas bekanntem. Dann ist der Fluss wieder da und man lässt dadurch, dass man den Inhalt schon kennt die Gedanken in andere Regionen streifen, die einem dann etwas Inspiration verschaffen.

- Gespräche über Ideenansätze mit Freunden oder Bekannten, denen man vertraut und die selbst ne gewisse kreative Ader haben. Aus deren Anmerkungen kommt manchmal ebenfalls gute Inspiration.

Ich hoffe es hilft dir, ich hab einfach mal versucht mich an alles zu erinnern, was bei mir den Knoten lösen konnte, wenn gar nichts mehr ging. Oft hat mir auch ne kleine "Auftragsarbeit" (Grabrede, Hochzeitsrede, Artikel für ne Zeitung oder hier für MJ) geholfen den Fluss wiederherzustellen.

Thema Kuscheltier:
Ich habe meinen ersten "Freund" noch bis in die Jugendzeit hinein behalten, irgendwann mit 17 oder 18 geriet er dann in Vergessenheit. Bis dahin war die Bindung schon irgendwo noch da und er war zumindest in meinem Zimmer präsent. Aber dann kam der Punkt an dem mein Jugendzimmer eingerichtet wurde und Poster von Bands, Filmen oder ähnlichem die Überhand gewannen. Also bei mir ist das recht spät gewesen, weil ich jemand bin der Schwierigkeiten mit Veränderungen hat und ich auch ungern die Wohnung umstelle oder so. Bei anderen würde ich eher in Richtung Beginn der Pubertät tippen, also vielleicht so um das 11-13. Lebensjahr. Hoffe es hilft.