Kritik: Django Unchained von Moviejones

Schade, nur 3,5 Hüte - hätte mir doch mehr erwartet :/

Trotzdem ein absolutes muss. Mein erster Kinobesuch 2013 und da kann eigentlich gar nix schief gehn ;)

Weiß schon einer, was die FSK zu dem Film meint?
Ich bin da zwiegespalten, da ich zwar hoffe, dass der Film schön blutig wird, ich aber nicht ins Kino komme, wenn er ab 18 ist.

@rammflix

beantragt ist auf jeden fall ab 16. denke auch, dass es reicht .. wobei es etwas ruppiger als bei den Basterds zugehen wird.

Als ich das Drehbuch gelesen habe, dachte ich das dies seit Kill Bill 1 Tarantinos erster Film in Deutschland sein könnte der die 18 verpasst bekommt. Die ersten Reaktionen der US-Presse scheinen eine gewisse rohe Ruppigkeit zu bestätigen.

Vorallem eine Szene die ein paar nette Vierbeiner einschließt könnte der FSK schwer im Magen liegen.

Dennoch sind Tarantinos Filme nie Metzelorgien (auch wenn ahnungsloses Fußvolk das Tarantino immer wieder vorwirft), ganz im Gegenteil, Tarantino entwirft mit langen Dialogszenen, großartiger Schauspielkunst, imposanter Kullisse und / oder Schwarzhumorigen Zügen immer einen auspendelnden Kontrast zur Gewalt.

Das ist auch hier der Fall, und das wird auch diesem Film wieder die FSK 16 retten.

Tarantino macht weder Slasher noch Headshot-Action. Er arbeitet seine Gewalt in artistisch wertvolle Filmkunst ein. Damit schafft er den Ausgleich welcher seine Filme bei der FSK besser wegkommen lässt.

Der Streifen ist ein politisch (neumodische Art der Verklärung der Tatsachen) korrekter, anti weißer Mann, rassistischer Schwachsinn!
Ein schwarz Afrikaner tötet den bösen, schlechten, verkommenen weißen Teufel und das Kino Publikum jubelt, egal welcher Herkunft, ob weiß oder grün, Hauptsache vermeintlich modische, aktuelle Sichtweise der Welt, für diejenigen, die jetzt sich noch ach so toll selbst gefallen mögen und zwar nur weil sie Gehirn amputiert sind. Sie werden von dieser eines Tages, selbst in den Arsch gebissen werden und dann ganz große Augen machen und wie kopflose Hühner, schreiend und herumgakkernd hin und her rennen! Mal sehen ob sie es dann alles auch noch so amüsant finden werden!

Ich kann mich noch daran erinnern, wie bei Inglourious Basterds, dass gesamte Publikum begeistert war, als dem „bösen“ Deutschen Unteroffizier der Schädel mit dem Holzknüppel eingeschlagen worden ist...Mir ist damals derart schlecht geworden, dass ich raus gegangen bin, nicht wegen der brutalen Szene, sondern wegen der Kopf kranken Reaktion der Leute darauf, böser Deutscher, ja tötet ihn!


Ob der Film (Django) gut war? Ja irgendwie schon, aber andererseits auch total jeglicher Realität entbehrend. Es ist Kino, JA! Aber ich habe die Schnauze langsam voll davon, dass es inzwischen zum guten Ton geworden ist, die bösen Weißen abschlachten zu können, ohne sich auch nur irgendwelche Gedanken darüber zu machen, ob damit die Filme Instrumentalisiert werden, um sich an den „schlechten“ nicht farbigen austoben zu können, nur um sich selbst als erhabener Gutmensch fühlen zu können! Jeder der das anders sieht, wird von der Realen Welt schneller eingeholt als es ihm lieb ist! Und diesen wünsche ich es auch!

Diesen habe ich mir einmal angeschaut und NIE WIEDER!

@umleitung;

also irgendwie denke ich du bist nicht ganz dicht...

@Umleitung - aha. Ähm - das ist ein TARANTINOFILM, gell? Merk ich nur mal so an... aber weils schon fast lustig ist - welch furchtbar fiese Ideologie verbirgt sich denn deiner Meinung nach hinter der Tatsache, dass neben dem "guten" Schwarz-Afrikaner, übrigens ein frisch gebackener Kopfgeldjäger, der die "bösen weißen Teufel" (wow, da wirds auch noch ne religiöse schwarz-weiß-gut-böse Nummer...) aus RACHE (ein durchaus fragwürdiges, aber wenig politisches, dafür typisches Tarantino-Motiv) nieder ballert, auch ein weißer DEUTSCHER Kopfgeldjäger als sein Partner einher reitet, der auch die "bösen weißen Teufel" nieder ballert?? Das würde mich ECHT interessieren. ;)

PS - Politik neumodische Verklärung der Tatsachen? Warum bitte NEUMODISCH??

@luhp92

Gute Antwort von Dir!

hoho, diskussion

@umleitung.

ganz ehrlich. deine beobachtung ist zunächst mal gerechtfertigt und ich hab sie auch schon hier und da anderweitig gelesen.

aber. du übersiehst tarantinos intention dabei. falls es überhaupt eine all zu ernst zu nehmende intention dabei gibt. tarantino ist ein liebhaber des films und ein liebhaber des expoitation genres. allein darum hat er schon mal den drang sehr auschlachtend und radikal, das heißt brutal loszuschlagen und auch extreme positionen einzunehmen ... ganz abgesehen von irgendwelchen tieferliegenden subtexten.

und abgesehen davon, behandelt er nunmal im moment in seiner unvollendeten losen trilogie wohl sowas wie aufständische soziale gruppen, heißt gemeinschaften, die in einer weise von der gesellscahft unterdrückt wurden. in "basterds" waren es die (amerikanischen) juden, die einen "apachen aufstand" gegen die nazis starten. in django sind es die schwarzen, die nunmal in der amerikansichen geschichte auch nicht gerade viel zu lachen hatten.
all das kommt sicher übersteigert daher. trifft aber letztlich immer im kern einen funken wahrheit. und gerade in diesem falle dreht es eben den spieß um. die schwarzen waren lange genug in der "opferrolle" ... hier bringt ein schwarzer weiße leute um, für verbrechen, die das aber auch nachvollziehbar machen (nicht unbedingt "rechtfertigen").

ich glaube tatsächlich, dass du etwas überreagierst. letzlich ist es ohnehin nur ein film eines filmfanatikers und eines fans von filmischer gewalt. ich will damit jetzt nicht negativ über tarantino urteilen, aber er hat oft genug - gerade kürzlich im bezug auf die waffendebatte in den USA - gesagt, dass für ihn gewalt in filmen unterhaltung ist und nicht mit realer gewalt gleichzusetzen ist (was den letzen punkt betrifft, stimm ich ihm da auch zu) ... und ich denke auch, wie auch black swan schon gesagt hat, dass tarantino letzlich gar nicht so sehr an rassenpolitschen themen interessiert ist, wie es der film vielleicht erscheinen lassen könnte ...
in den grundzügen handelt es sich um einen schlichten rache-film.

gruß

edit: ... komisch während ich das geschrieben habe, habt ihr echt noch weiter gepostet... was macht IHR denn noch auf ^^


oh ... hier noch ein link ... hab den artikel aber ehrlich gesagt selbst noch nicht gelesen ... passt aber ein wenig zum thema ...

http://www.newyorker.com/online/blogs/culture/2013/01/how-accurate-is-quentin-tarantinos-portrayal-of-slavery-in-django-unchained.html#commentAnchor_nyr_2000000002082835