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Kritik: Watchmen - Die Wächter von MB80

MB80 | 09.01.2021

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50 Kommentare
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Silencio : : Moviejones-Fan
18.01.2021 12:10 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Moby:

" Dabei sind diese Szenen aber ziemlich monoton, langweilig und bieten irgendwie überhaupt nichts, womit ich bei Stange gehalten werden könnte."

Naja, das dürfte aber keine bewusste Entscheidung gewesen sein, das sind ja die Hauptschauwerte des Filmes. Da ist Snyder eher an seiner eigenen Ästhetik (SP teilt sich ja die Hornhaut-Umbra bis Käsefuß-Gelb-Farbgebung und den sterilen Look mit "300") gescheitert.

"Soweit würde ich mich auch hier nicht aus dem Fenster lehnen, ich bin mir sicher es gibt das eine oder andere gegenwärtige Genie, die dem Film tatsächlich ebenjenes unterstellen dürften."

Die gibt es tatsächlich, es wird ja immer wieder eine kritische Ebene dazugedichtet, weil der Film am Ende als Erzählung enttarnt würde. (Was natürlich Unsinn ist, weil der Film schon ganz am Anfang mit seinem Voice Over diese Ebene aufmacht...)

"Auch hier lese ich den Film anders: Erstens ist es sehr wohl ein Heldentod, der zudem ungleich höher einzuwerten ist, da es sich hierbei um einen stillen, traurigen Protest handelt, der eben das System unterschwellig besiegt, da die Figur ja - wie sich am Ende herausstellt - gar keine eigene physische Flucht gesucht hat. Es ging darum, anderen in ähnlichen Situationen gefangenen Frauen einen Fluchtweg zu verschaffen. Ihr Opfer ist also sehr wohl von großer Geste und Wirkung, da sie ihren Körper auch mit aufgibt; zudem wird auch das bestehende System in Frage gestellt und zumindest teilweise verändert - ausgehebelt. Dazu gehört halt auch, dass Guginos Charakter stärker wird."

Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt, deswegen: ich denke schon, dass Snyder das Ende von SP auch für einen Heldentod hält.

Das Problem ist ja folgendes: der Film handelt ja ganz explizit vom Verlust der körpelichen und geistigen Autonimität und der (versuchten) Wiedererlangung dieser. Darauf kann die Antwort ja nicht... die Aufgabe der körperlichen und geistigen Autonimität sein. Das steht auch irgendwie im Widerspruch zur Frauenbewegung, die nicht leise in Hinterzimmern stattgefunden hat.

"Aber ganz ehrlich, der Film ist es mir jetzt nicht wert noch weiter zu verteidigen, dafür sind diese abstrus ausufernden Actionsetpieces einfach zu monoton, nervtötend und so bombastisch (im negativen Sinne) und auch wie immer bei Snyder derart ästhetisierned gestaltet, dass jegliche tatsächliche Message untergehen kann - q.e.d.

Nervtötender Bombast IST Snyders Message. ;) :p

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MobyDick : : Moviejones-Fan
18.01.2021 18:52 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Silencio

Diese Handlung (versuch der Wiedererlangung körperlicher und geistiger autonomität) ist nur oberflächlich, worum es in dem Film geht. Auch diese Handlungserwartung wird ja unterwandert: im Grunde genommen wird das vorherrschende System gesprengt, sie kämpft (abseits unseres Blickes), bricht Oscar Isaacs Charakter, verhilft ihrer Freundin zur Flucht, und stärkt Guginos Charakter, so dass diese das System auch nicht mehr unterstützen wird. Und ihr leises Lobotomiertwerden ist nur der letzte Schritt, denn die Art und Weise, wie sie sich ihrem Schicksal ergibt, lässt sie Hamm am Ganzen zweifeln und bringt erst den gesamten Umbruch möglich. Ihr Tod ist in diesem Sinne deutlich heroischer und auch sehr stark in Richtung "Märtyrertum" gedrängt. Ihre eigene Autonomität war nie das Ziel, als sie ihr eigentliches Ziel erreicht hat, transzendiert sie die Szenerie...

Das mag wie gesagt auf den ersten Blick nicht so wirken, und es kann sein, dass Snyder auch gar nicht meinte, was ich da reinlese, aber die Interpretationsmöglichkeiten sind frei und dafür zeigt er auch zu oft in diesem Film mit dem Stinkefinger auf jegliche Erwartungen.

Dünyayi Kurtaran Adam
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MobyDick : : Moviejones-Fan
30.01.2021 13:02 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Silencio

Ich habe gestern einen anderen Film gesehen, der genau unsere Diskussion bzgl Frauen im Film aufgreift. Jetzt verstehe ich deine Argumentation auf jeden Fall besser, und muss sagen, dass es hier wie üblich um begriffliche Definitionen teilweise geht als um unterschiedliche Interpretation des Films. Ich habe vor den Film demnächst mal zu besprechen und werde dort auch den auf den ersten Blick extrem unpassenden Vergleich mit Sucker Punch vornehmen. Würde mich freuen wenn du dann dort mitdiskutierst. Den Namen des Films nenne ich ma noch nicht aber man wird schon sehen, um welchen Film s sich handelt

Dünyayi Kurtaran Adam
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Silencio : : Moviejones-Fan
30.01.2021 16:48 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Moby:

Gerne. Ich hab die Tage tatsächlich nochmal in SP reingeschaut UND noch was zum Thema gelesen, dann aber leider keine Zeit mehr gehabt, mein ausgeartetes Gezeter in eine Review zu prügeln... :p

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MobyDick : : Moviejones-Fan
01.02.2021 11:59 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Silencio:

Promising Young Woman - achtung, ganz viele Spoiler im Review --

Dünyayi Kurtaran Adam
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