Hier dreht sich alles um die Huhn mit Pflaumen von MobyDick. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Nachdem ich immer wieder das Ende von La La land kritisiert habe, hier der Grund warum...
@ MobyDick
Zum Film kann ich nichts sagen, da ich ihn nicht gesehen habe, aber zum Vorwurf, Chazelle zitiere das Ende hätte ich etwas einzuwerfen. Dieser Film wurde 2011 veröffentlicht, Chazelle hat das Drehbuch zu "La La Land" aber bereits 2010 geschrieben und allen Aussagen zufolge war das Ende von Anfang an so geplant, weil er es als integral für die Geschichte angesehen hat. Die Idee zum Film hatte er sogar schon an der Uni und sein billig produzierter Debütfilm von 2009 enthält schon viele Elemente, die später auch in "La La Land" zu finden sind, unter anderem ein ambivalentes Ende.
Dass er also 2011 oder wann auch immer diesen Film gesehen und daraufhin das Ende seines fertigen Skripts umgeschrieben haben soll, halte ich daher für nicht sehr wahrscheinlich.
Außerdem hat Chazelle kein Problem damit zuzugeben, welche Werke "La La Land" inspiriert haben und erwähnt in Interviews ständig Jacques Demy, die Astaire/Rogers- und Gene Kelly-Musicals usw. als Inspirationsquellen, daher gehe ich davon aus, dass er auch diesen Film genannt hätte, wenn er ihn denn beeinflusst hätte. Da "Huhn mit Pflaumen" nun nicht gerade sehr bekannt ist, kann es auch einfach sein, dass er ihn gar nicht gesehen hat und die Ähnlichkeiten zufällig sind.
Dennoch hat die Kritik Lust geweckt diesen Film mal zu schauen wenn er irgendwo mal im Abo verfügbar ist, und sei es nur um zu sehen, wie inferior das Ende im Vergleich zu den überwältigenden neun Minuten ist, die Chazelle auf Zelluloid gezaubert hat
PaulLeger
Erstmal danke für den Hut .-)
Mein Eindruck er zitiere Huhn mit Pflaume sollte übrigens keinesfalls als Vorwurf aufgefasst werden, sondern nur als das, wie ich es wahrgenommen habe. Die Szene in La La Land ist sehr gut eingebunden und extrem rund und flüssig im Film, das wirkt kein bißchen anorganisch, also nicht falsch verstehen, wie gesagt auf mich wirkt es einfach so, weil sein Film einfach ein paar Jahre später erschien. Und mir sind - falls es denn so sein sollte - Übernahmen von stlistischen Mitteln zum Fördern des Filmvergnügens durchaus lieb, er "klaut" ja keine inhaltlichen Storyversatzstücke, dafür sind die Unterschiede einfach auch zu immanent.
Dass parallel verlaufende Leben mit Was-wäre-wenn Szenarien ein gern gesehenes Stilmitteln ist, ist auch mir bewusst, und Satrapi hat hier sicherlich keine Innovation an den Tag gelegt. Nur im direkten Vergleich empfinde ich wie oben schon beschrieben, das Szenarion in Huhn mit Pflaume wuchtiger (wenn auch nicht gleich rund, da der Film bis dahin vergleichsweise eben nur vor sich hin dümpelt, und diese eine Szene den Film ungemein aufwertet). Insofern bin ich gespannt auf deine völlig "un-biased" Meinung zu gegebener Zeit ;-p
Noch kurz zum Bekanntheitsgrad des Films: Es ist die zweite Arbeit einer Person, die mit ihrem Debüt alles gewonnen hat, was man gewinnen kann, dementsprechend lag da schon ein gewisser Fokus auf diesem Film, ich denke schon, dass der Film in gewissen Kreisen durchaus bekannt sein dürfte. Ob Chazelle ihn kennt oder nicht, hängt auch ein bißchen davon ab, ob er Persepolis kennt, aber wer jacques Demy kennt, dem traue ich auch zu, dass er sich auch ein bißchen mit zeitgemäßem französischem Kino auskennt...
Kritik: Huhn mit Pflaumen von MobyDick
MobyDick | 22.09.2023