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The Popes Exorcist

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The Pope’s Exorcist Kritik

The Popes Exorcist Kritik

The Popes Exorcist Kritik
0 Kommentare - 22.04.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Popes Exorcist" ist.
The Popes Exorcist

Bewertung: 2.5 / 5

Der italienische Priester Gabriele Amorth (Russell Crowe) führt im Auftrag des Papst (Franco Nero) Exorzismen durch. Bei den allermeisten Fällen kann er weiterhelfen und nur selten kommt es vor, daß ihm das wahrhaft böse begegnet. Eines Tages trifft Amorth auf einen kleinen Jungen namens Henry Vasquez (Peter DeSouza-Feighoney), der von einer bösen Entität besessen ist. Der Befall scheint schon länger vorangeschritten zu sein und so nimmt sich Amorth dem Jungen an.

„In der Nacht fickt mich der Teufel“ ist einer dieser Sätze aus The Pope’s Exorcist. Ein Werk, daß sich seinem Zuschauer nur schwer erschließt und das die Frage aufwirft, was Dämonengeschichten und die Rolle der Kirche in den 2020er Jahren zu suchen haben. Es wäre albern und vermessen zu einer Ursprungsdebatte aufzurufen und sich zu fragen, wie man überhaupt an diesen Punkt gelangt ist. Und dennoch irritiert dieses Werk, ähnlich wie es im gleichen Jahr Der Exorzist – Bekenntnis (2023) tat. Warum die Rolle der Kirche? Warum der Teufel, warum Kinder in Teufelsgestalt? Mal ehrlich, die Frage, ob das noch irgendeine Relevanz im gegenwärtigen Kino hat, braucht man eigentlich nicht zu stellen. Und so dürfte klar sein, daß ob der Vereinnahmung von Kindern, dem Konflikt zwischen Kirche und Sexualität und weiteren Themen dieser Art vor allem ein Werk zustande kam, daß sich nicht so ganz enträtseln lässt. Es mag fast wie dir Kirche und der Glaube selbst sein, weil The Pope’s Exorcist weder auf inhaltlicher Ebene, noch auf anderen Ebenen irgendwo hingelangt, wo man als Zuschauer noch nie war. Ja, selbst die kleinsten Manierismen sind Klischees und man könnte auch frech behaupten, daß der Film einfach nur ein Thema der 1970er Jahre aufkocht und drauf etliche Minuten herumkaut. Bis der letzte Fetzen der Robe, die letzte Wortflatulenz und der letzte Schrei aus dem Zuschauer gekitzelt ist. Na ja, zum Schreien ist das schon.

Trailer zu The Popes Exorcist

Daß der Film dann also klar aus der Zeit gefallen ist, ist in weiteren Belangen für den Genuss dessen von Bedeutung. Gut, fraglich bleibt, ob man bei all dem überhaupt einen Genuss verspürt. Aber dennoch ist es ja bemerkenswert, daß man hier eine Art klassischen Horrorstoff im konservativen Sinne inszeniert. Zumal der Glaube im Westen ja eigentlich auf dem absteigenden Ast ist. Zumindest der konventionelle Glaube in Gott und diese Geschichten aus vergangener Zeit. Diese Dämonen haben im Film Namen und sie zu bekämpfen erfordert von dem Exorzisten, daß er den Namen kennt. Daß diese These alt ist, merkt man nicht zuletzt auch daran, daß es ein Kernthema von Harry Potter und der Stein der Weisen (2001) darstellt. Ein Name macht Dinge greifbar und im Überirdischen etwas Greifbares zu haben, kann ja durchaus wichtig werden. Warum das Wissen um einen Namen, einen Dämon oder ein böses Wesen allerdings schwächt, bleibt ein anderes Thema. In diesem, wie auch vielen weiteren Segmenten wirkt The Pope’s Exorcist etwas albern, um es mal so untertrieben wie möglich auszudrücken. Sicherlich, die Erklärung dessen ist ja geliefert, doch es scheint auch hier zu sehr Klischee und zu wenig logische Schlussfolgerung und damit zeigt sich vielleicht auch, daß der Film allgemein eher ein Werk ist, daß eine gewisse Ehrfurcht vor dem Übernatürlichen hat. Für rationale Menschen ist das allerdings schwer nachvollziehbar und sorgt dafür, daß man das wirklich etwas albern findet.

Die Idee, daß der Film in der Vergangenheit begründet ist, findet sich auch in wieder aufgewärmten Klischees. Die Mutter hat hier die Rolle der Erzeugerin, sie ist das liebende Wesen, daß ihr „Werk“, ihr Kind beschützen möchte. Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten, daß das etwas ist, was die allermeisten Eltern ihren Kindern bieten wollen. Ein peinlicher Universalismus, ähnlich wie es die christlichen Weisheiten und pseudo-christlichen Weisheiten in The Pope’s Exorcist sind. Unterdessen kann man darin, auch in der Zeugungsfrage wiederum etwas sehr Infantiles Finden. Daß Sexualität hier als etwas verruchtes verstanden wird, zeigt sich neben den „schlimmen“ Worten, auch darin, daß der weibliche Körper Dämonenhaft konnotiert ist, sobald er blankzieht. Natürlich, das ist ja auch die größte Angst all derer, die immer noch an die Disney-Propaganda und diese Storch-Scheiße glauben. Und dennoch hat man den Eindruck, als könne sich die Macher dahinter kaum von dem trennen, was ihnen Angst bereitet. Ob Regisseur Julius Avery hier wirklich distanziert ist und dem Zuschauer einen Spiegel vorhält, oder diesen Quatsch sogar selber noch glauben möchte, ist nicht ganz klar. Doch wenn die Idee eines Exorzisten im geheimen irgendwie an Van Helsing (2004) erinnert, dann sollte man sich echt fragen, wo der Grusel eigentlich liegt. Nein, The Pope’s Exorcist ist ein Trash-Film und B-Movie, mit einem viel zu großen Hauptdarsteller und freakin’ Papst Franco Nero. Allein das reicht schon für zweistündiges Gelächter, denn glaubwürdig ist das dann nicht.

Die Sünde von Tomás Esquibel ist die Liebe zu einer Frau, die hier größer ist, die Liebe zu Gott. Wie pervers, oder warte mal, nein, genau das Gegenteil ist der Fall. Ja, jetzt kann man natürlich sagen, daß der Film da distanziert ist und der Liebe zur Frau einen höheren Stellenwert einräumt, als der zu Gott. Doch nein, The Pope’s Exorcist bestätigt im Prinzip das Zölibat und erweist sich damit auch als dreist, konservatives Werk. Hierarchische Einheiten sind deshalb auch so wichtig im Film und werden nie aufgebrochen. Das heißt eine verkrustete Struktur darf gerne eine solche bleiben. Oder warum wird ausgerechnet der oberste Exorzist des Papstes entsandt und nicht ein No-Name? Dämonen werden von Gebeten vertrieben, weil das schmerzhaft ist, oder so. Man bekommt als aufgeklärter Zuschauer dadurch aber den Eindruck, als sei man selber eher auf Seiten der Dämonen, als auf der des Papstes.

Ein aus der Zeit gefallenes B-Movie mit fragwürdigen Inhalten ist The Pope’s Exorcist. Konservativ und ziemlich albern, vergeudet der Film über lange Zeit seinen Hauptdarsteller, sodass man irgendwann resigniert feststellt, daß In-der-Nase-Popeln doch eine sinnvollere Beschäftigung wäre, als sich mit diesem Film zu befassen.

The Popes Exorcist Bewertung
Bewertung des Films
510

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