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Sony hätte das Marvel-Universum haben können - wollte aber nicht

Moviejones | 22.02.2018

Hier dreht sich alles um die News Sony hätte das Marvel-Universum haben können - wollte aber nicht. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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MobyDick : : Moviejones-Fan
23.02.2018 13:54 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Silencio:

"Watchmen" der Comic (und das Werk der britischen Autoren, die dann gen Amerika sind) hat das Alleinstellungsmerkmal, der Comic zu sein, der bewiesen hat, dass Comics auch "erwachsen" sein können - worauf dann andere Comics aufgebaut haben.

Das sehe ich kein bißchen so, Mangas gelten schon deutlich länger als erwachsene Unterhaltung, in Frankreich und Belgien gelten die entsprechenden Comics auch als Kunstform für Erwachsene, selbst in den USA gibt es deutlich ambitioniertere Comicveröffentlichungen, die deutlich machen, dass Comics durchaus erwachsen sein können (Maus, Gregory, Cerebus, um nur ein paar Beispiele zu nennen). Moore ist/war (je nachdem wie man zu seinem aktuellen Output steht) ein genialer und begnadeter Comic-Autor, der auch heute/ erst recht heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat, aber ihn und seine britischen Kollegen jetzt in einem Mainstreamprodukt als Heiland zu preisen, schießt mindestens genauso über das Ziel hinaus, wie Zack Snyder zuweilen seinen Körperkult zur Schau stellt wink Ich weiss sehr wohl, dass sein Watchmen als epochaler Comic angesehen wird, und bei nicht wenigen als der Heilige Gral gilt, und trotz seiner unbestreitbaren Qualitäten, es ist nur ein Comic, der zur rechten Zeit am rechten Ort war. Sowohl der epochale Dark Knight Returns, als auch der geniale Daredevil Born Again sind aus 1986 und werden mitunter auch in diversen Top Listen auftauchen. Das Problem ist hier aber vor allem, dass Comics immer gleich mit Superheldencomics gleich gesetzt werden. Meines Erachtens sind das alles Werke, die gerade zu der Zeit nur deshalb möglich waren, weil sich die Comics seit Anfang der 1980er Jahren deutlich am Emanzipieren waren. V for Vendetta ist auch aus 1982, und man sieht ganz klar, wogegen hier Stellung bezogen wird. Aber Comics in den USA haben ohnehin das Problem gehabt, dass sie nicht politisiert werden durften (wg der CCA), und zum anderen weil in den Redakteurssesseln irgendwelche konservativen Nachobenbuckler sassen, die den Status Quo nicht gefährden wollten (siehe auch unten genanntes Beispiel mit Carol Danvers. Ein anderes Beispiel ist in diesem Zusammenhang auch die von oben erlassene Implosion des Charakters Monica Rambeau (ihres Zeichens Captain Marvel und Anführerin der Avengers), nur um Captain America als männlichen Anführer zu stärken, weswegen der Autor Roger Stern seinen Hut als Autor der Reihe nahm. Das Medium selbst war schon deutlich früher zu gesellschaftlich relevantem fähig - Will Eisner?

Dünyayi Kurtaran Adam
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Silencio : : Moviejones-Fan
23.02.2018 14:27 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@CGN:

"Es steht jede/er von uns frei hier, seinen Meinung zu äußern"

Das hat auch keiner in Frage gestellt.

"Aber wenn Snyder Filme alle seinen Filme keine inhaltliche zu bieten hat,. Wieso wird dann es immer in aller munde ( bis heute darüber diskutieren?) "

Wahrscheinlich, weil er Filme sehr teure, sehr große Filme in einem Bereich macht, der die Kinolandschaft derzeit (und das schon seit mindestens 16 Jahren) dominiert und mit Figuren arbeitet, die eine große Gefolgschaft haben? Die Leute reden auch noch über Brett Ratner ("X-Men 3") oder Joel Schumacher ("Batman & Robin"), aber keiner meint ernsthaft, dass das wirklich gute Filme wären... Und auch Michael Bay ist in aller Munde und das schon seeeehr lange Zeit. Was soll das schon großartig heißen?

"Momentan polarisieren BP in die Kinos Sälen ... in halbes Jahr, wird sich keiner mehr daran erinneren... wieso ? Weil der Film einfach da ist um die Leute zu unterhalten, der inhalt keiner ins Gedächtnis bleiben wird. "

Ob sich keiner mehr daran erinnern wird, wird sich zeigen (ich denke nicht, dafür sind Cooglers andere Filme noch zu präsent), aber dass der Film inhaltlich nichts zu bieten hat, ist einfach falsch.

Ich lese bei dir ganz viel über die Rezeption von Snyders Filmen, aber ganz wenig darüber, was in den Filmen selbst für Themenkomplexe verarbeitet werden. GENAU darum geht es aber in der Unterhaltung hier...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Silencio : : Moviejones-Fan
23.02.2018 14:45 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@Moby:

Da steht viel wahres, was ich auch nie angezweifelt habe (gerade auf "Maus" wollte ich eigentlich noch Hinweisen), aber: da wir hier über Superheldenfilme diskutieren, dachte ich eigentlich, es wäre selbstverständlich, dass es bei meinen Ausführungen zu "Comics" explizit um Superheldencomics gehen sollte.

"Moore ist/war (je nachdem wie man zu seinem aktuellen Output steht) ein genialer und begnadeter Comic-Autor, der auch heute/ erst recht heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat, aber ihn und seine britischen Kollegen jetzt in einem Mainstreamprodukt als Heiland zu preisen, schießt mindestens genauso über das Ziel hinaus, wie Zack Snyder zuweilen seinen Körperkult zur Schau stellt"
Da muss ich gestehen, nicht genau zu wissen, was du mir sagen willst. Geht es um die Einschätzung von "Watchmen"? Dann muss ich sagen, dass ich mich da explizit auf dessen Stellung im amerikanischen Comicbereich beziehe, die das Ding nunmal hat. Das Teil war wegweisend (zum Positiven wie zum Negativen - und Moore geht das Teil ja mittlerweile mächtig auf den Sack, aber das ist nichts besonderes) und stellt einen Höhe- oder Endpunkt (je nachdem, wie man will) in Sachen Comicrezeption im amerikanischen Mainstream. Dass Miller zur gleichen Zeit gearbeitet hat, schmälert das ja nicht - immerhin werden TDKR und "Watchmen" oft im gleichen Atemzug genannt.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MobyDick : : Moviejones-Fan
23.02.2018 15:16 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Silencio:

Es geht nicht um Moore im Speziellen (und auch nicht um Watchmen per se) sondern um deine Aussage: [...] (und das Werk der britischen Autoren, die dann gen Amerika sind) hat das Alleinstellungsmerkmal, der Comic zu sein, der bewiesen hat, dass Comics auch "erwachsen" sein können - worauf dann andere Comics aufgebaut haben.

Im Grunde genommen sagen wir beide ja nichts grob unterschiedliches über jene Epoche, auch dass wir beide der Vorlage gegenüber nicht 100% hörig sind unterschreibt dies. Ich fand nur deine auf den ersten Blick verallgemeinernde Aussage bzgl. dem Erwachsenwerden der Comics durch die Briten etwas problematisch. Worauf wir uns einigen können, ist denke ich, dass 1986 wahrscheinlich ein Meilenstein-Jahr im amerikanischen Mainstreamcomic war. Es gibt ganze Aufsätze darüber, welche Werke 1986 alles erschienen sind, und selbst einige Stories aus 1987 gehören rein intuitiv noch nach 1986 (zB Kravens Last Hunt, der ursprünglich als Batman-Joker-Story 1986 gehandelt war). Ich finde, dass es sich schon seit einiger Zeit abgezeichnet hatte, wie sich die Sachen entwickelten, und dass die besagten Autoren zur rechten Zeit am rechten Ort waren. Moore hat ja davor und danach auch Geniales abgeliefert, ich bin weit davon entfernt, Watchmen als sein mit Abstand bestes Werk anzusehen, sein From Hell gilt nicht umsonst wohl als mit die akurateste und beste Jack The Ripper Herangehensweise.

Dünyayi Kurtaran Adam
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