Kevin Costner & Woody Harrelson im "The Highwaymen"-Trailer

@Silencio
"dass er sich nicht davor gefürchtet hat, seine Protagonisten auch mal als abgeranzte Arschlöcher darzustellen"

Bonnie und Clyde werden im Penn-Film doch romantisiert und heroisiert dargestellt, so habe ich es zumindest empfunden. Das einzig Unromantische und Unheroische ist das knallharte Ende mit der brutalen Ermordung der beiden Protagonisten, mit dem Penn dem ganzen zuvor Etablierten entgegenwirkt und den Boden unter den Füßen wegzieht.

Mir hat da jedenfalls "Natural Born Killers" in seiner Charakterzeichnung und Umsetzung als Verbrechersatire wesentlich besser gefallen, der funktioniert zudem als treffende Parodie auf Penns "Bonnie und Clyde".

Gefällt mir ganz gut. Die Atmosphäre scheint zu passen und die beiden Hauptdarsteller sind für diese Rollen natürlich optimal.
Aber wieso laufen so viele interessante Sachen eigentlich nur noch bei Netflix? Für mich bringen diese Dienste wegen der miesen Verbindung nichts und ich muss zwangsläufig warten, bis sie im TV kommen oder zu kaufen oder zu leihen sind. Der Trailer wirkt zwar auf mich eher wie für Netflix als für die große Leinwand gemacht (das hätte man aber auch anpassen können) und vielleicht wäre der Film sonst überhaupt nicht entstanden, aber trotzdem bin ich enttäuscht. Und dann heißt es, es gibt keine Abwechslung mehr im Kino...
Bereits eine Gouverneurin? Und sie war nicht mal die erste, wie ich jetzt weiß...

PS: Natural Born Killers hab ich nicht mal bis zum Schluss gesehen, so wenig hat mir der Film gefallen.

@sid
"The Highwaymen" ist schon seit 2005 in der Mache, damals sollten noch Robert Redford und der mittlerweile verstorbene Paul Newman die beiden Texas Ranger spielen. Um 2013 stand Universal hinter dem Projekt, 2017 wurde es dann aber an Netflix verkauft. Wie so oft in letzter Zeit scheint es dem Studio wohl zu riskant gewesen zu sein, so einen Film für das Kino zu produzieren.

@Silencio
Trotz der harten Gewalt ist "Bonnie und Clyde" ja eine romantische Roadmovie-Komödie, ich empfand es daher als beschönigend (habe den vor einem Jahr gesehen). "Natural Born Killers" fährt dagegen ganz andere Kaliber auf - ist natürlich auch 30 Jahre jünger -, den empfand ich dagegen als schonungslos, exzessiv und erschöpfend.

Die Kritik am typischen Oliver-Stone-Geschwurbel kann ich bisher noch nicht nachvollziehen, höchstens bei "World Trade Center" und selbst den halte ich nicht für so unterirdisch schlecht (schlecht ist er dennoch), wie er allgemein bewertet wird.

@luhp
Danke für die Info! Mir kam der Name auch irgendwie bekannt vor. Mit doch einigen bekannten Namen im Cast und dem immer noch extrem bekannten Gangsterpaar hätte man es versuchen können, aber ich ich kann das/die Studio(s) leider schon verstehen und teuer dürfte so ein Film nicht sein.
Bin mal gespannt, wie es dem Film Once Upon a Time in Hollywood ergeht...

@Silencio

"Und gerade die harte Gewalt muss im Kontext der Zeit gesehen werden. Die hat auf damalige Zuschauer schon verstörend gewirkt [...]. Wenn der dann beides mischt, wird er wohl die "romantische Roadmovie-Komödie" damit unterlaufen wollen"

Damit hast du Recht.

""Natural Born Killers" ist platt und polemisch, kann sich seine Polemik aber nicht mit irgendeiner cleveren Aussage retten."

Das sehe ich anders. Wenn man "Natural Born Killers" zum Beispiel mit der Geiselnahme von Gladbeck 1988 vergleicht, wirkt die Verbrechen und Medienberichterstattung kombinierende Handlung des Films nicht platt sondern erschreckend realistisch und als Satire aussagekräftig.