Kevin Costner & Woody Harrelson im "The Highwaymen"-Trailer

@walleraubree
"der Postbote"? Ernsthaft? scheiße wenn der Google Übersetzer auch die Filmtitel mit übersetzt oder?

@Moviejones, ich glaub das is Spam

luhp:

"Trotz der harten Gewalt ist "Bonnie und Clyde" ja eine romantische Roadmovie-Komödie, ich empfand es daher als beschönigend (habe den vor einem Jahr gesehen)."

Und gerade die harte Gewalt muss im Kontext der Zeit gesehen werden. Die hat auf damalige Zuschauer schon verstörend gewirkt, das kann man nicht so leicht abtun, nur weil man heute schlimmeres gewohnt ist. Wenn der dann beides mischt, wird er wohl die "romantische Roadmovie-Komödie" damit unterlaufen wollen - gerade weil er sich nicht davor sträubt, die Gangstertätigkeit von Clyde und seine Impotenz miteinander zu verbinden...

"Die Kritik am typischen Oliver-Stone-Geschwurbel kann ich bisher noch nicht nachvollziehen, höchstens bei "World Trade Center" und selbst den halte ich nicht für so unterirdisch schlecht (schlecht ist er dennoch), wie er allgemein bewertet wird."

"Natural Born Killers" ist platt und polemisch, kann sich seine Polemik aber nicht mit irgendeiner cleveren Aussage retten. Zusätzlich kann man seine Medienkritik für ziemlich heuchlerisch halten, wenn er dann gegen Ende doch noch ordentlich Schauwerte liefert...

luhp:

auch wenn ich nicht angesprochen war: "leer" (in anführungsstrichen, da ich es hier eher inhaltlich als grafisch meine), möchtegernschockierend, exzessiv und erschöpfend (zumindest da sind wir uns einig).

Schau dir mal Perdita Durango oder Doberman als weitere Gegenbeispiel aus jener Zeit an, da gibt es durchaus weitere Alternativen

Natural Born Killers: Hmm, eigentlich ist jedes Wort das ich dafür übrig habe, eines zu viel, hmm, mir hat er nicht sonderlich gefallen. Im gleichen Satirekosmos und definitiv der bessere Film wäre da Mann beisst Hund.

luhp:

Dann solltest du den nochmal schauen. Der ist gerade in der Gewaltdarstellung durch seine "Helden" nicht zimperlich - und das ist alles andere als "verherrlichend".

"Natural Born Killers" ist irgendwo zwischen "ganz nett" (mit tollem Soundtrack) und selbstgefälligem Oliver Stone-Geschwurbel. Der glorifiziert auch gerade mit seiner letzten halben Stunde wesentlich mehr...

Silencio:

Wenn schon ein irgendwie passender Vergleich, dann wird es wohl ein bißchen inhaltlich in Richtung Gangster Squad zusteuern, deutlich weniger stylish aber ähnlich einseitig. Für ein einmaliges Anschauen dürfte da Platz sein.

Moby:

Nichts zu danken. Den Streifen hatte ich so gut wie aus meinem Gedächtnis gelöscht, mein Vergleich wäre eher Manns "Public Enemy" gewesen, wobei der ja schon nicht so allererste Sahne war, dessen schrecklichen Digitallook der hier übertreffen wird, der aber wahrscheinlich nicht beiden Parteien ähnlich viel Spielzeit einräumen wird, wie das bei Mann der Fall war. Deswegen wird er auch nicht so viele Fragen aufwerfen, wie Mann das selbst in seinen schwächeren Filmen tut.

Edit:

Ah, das kenne ich noch nicht. Aber ähnlich läuft das bei "Easy Riders..." auch ab, nur dass der Autor eben versucht, die ganze New Hollywood-Ära abzudecken.

Silencio:

Habs gefunden: „Pictures at a Revolution: Five Movies and the Birth of the New Hollywood“ by Mark Harris...

Da ging es eigentlich um alles, typische Hollywood Produktionen bis dahin, gesellschaftliche Stimmung, die Drehs, Box Office, Oscar Kampagne und Kritikerantwort sowohl damals als auch später. Fantastisches Buch.

Silencio

Danke :-) Ich erwarte hier sicherlich auch keinen Vergleich zum Penn Film, ich erwarte ein eher schwächeres Lonely Hearts Killers (oder wie dieser Film damals hiess), den ich schon enttäuschend fand.

MB80:

Du meinst nicht zufällig "Easy Riders, Raging Bulls"? Das war sehr toll, um die Politik dahinter zu verstehen. Zu den Filmen selber wurde eher... wenig gesagt. Ist aber eben auch nicht der Fokus, mehr so ein "Geschichtsbuch"...

luhp und MB80:

Da hat der MB80 schon Recht, wenn er mir Sarkasmus unterstellt. Das hat dann mehrere Gründe: zum einen der recht konservative Regisseur (wobei ich seinen "Founder" zB durchaus trotzdem für einen guten Film halte), dem ich mal nichts gutes unterstelle, wenn er heutzutage (Stichwort: Bankenkrise, an der die Wirtschaft immer noch zu knabbern hat, als Parallele zur Depression) einen Film über die Männer dreht, die die bösen Bankräuber zur Strecke gebracht haben.

Zum anderen gebe ich Moby zwar Recht, wenn er sagt, der Penn-Film sei nicht unantastbar, dem kann man aber zugestehen, dass er sich nicht davor gefürchtet hat, seine Protagonisten auch mal als abgeranzte Arschlöcher darzustellen. Da gehe ich hier mal nicht von aus, weil man sich hier ja explizit gegen die Gesellschaft und deren Werteordnung stellen müsste. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er ein ähnlich bitterböse-ironisches Ende wie "Untouchables" (um mal einen anderen Costner zu bemühen) bereithält.