
Seit über zwanzig Jahren kursierte sie als Mythos unter Cineasten - eine Fassung, die nie offiziell in den Kinos lief und doch als das „wahre“ Werk galt. Nun wird dieser Mythos endlich Realität: Kill Bill: The Whole Bloody Affair kommt am 5. Dezember 2025 regulär in die US-Kinos, als durchgehende, rund vierstündige Fassung von Quentin Tarantinos Rache-Epos. Der Film, auf Drängen des Studios Miramax ursprünglich in zwei Teile geteilt, erscheint damit erstmals so, wie ihn der Regisseur von Beginn an konzipiert hatte.
Lionsgate hat nun den ersten offiziellen Trailer veröffentlicht. Die einst zensierte Crazy-88-Sequenz, die in der uns bekannten Fassung noch in schwarz-weiß lief, ist nun vollständig farbig zu sehen. Auch der bekannte Cliffhanger am Ende von Teil 1 und die Wiederholung zu Beginn des zweiten Films wurden entfernt, um Tarantinos ursprüngliche Struktur wiederherzustellen. Die Fassung enthält außerdem eine neue, siebeneinhalb Minuten lange Anime-Sequenz, produziert vom japanischen Studio Production I.G. (wie bereits auch die O-Ren-Sequenz), die den Hintergrund der Figur Gogo Yubari vertieft.
„Ich habe Kill Bill als einen Film geschrieben und gedreht, und ich freue mich, dass die Zuschauer ihn endlich so erleben können“, erklärte Tarantino in einem Statement. Schon 2006 war The Whole Bloody Affair bei den Filmfestspielen von Cannes zu sehen, allerdings außerhalb des Wettbewerbs und ohne die neue Anime-Sequenz. Seither wurde die Fassung nur vereinzelt in Tarantinos eigenen Kinos gezeigt, darunter dem legendären New Beverly Cinema in Los Angeles.
Für den kommenden Kinostart hat Lionsgate die Restaurierung umfassend betreut. Neue Kopien wurden auf 35mm und 70mm gezogen - eine bewusste Entscheidung gegen den digitalen Standard, der das Kino heute dominiert. Fans dürfen sich also auf ein echtes Kinoerlebnis freuen, das übrigens nicht auf Streaming-Plattformen zu finden sein wird.
Noch ist unklar, wann Tarantinos Langfassung auch hierzulande auf der großen Leinwand zu sehen sein wird. Eine internationale Auswertung ist aber offenbar vorgesehen - wir bleiben für euch dran.
