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Dallas Buyers Club

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Dare to live

Dallas Buyers Club Kritik

Dallas Buyers Club Kritik
0 Kommentare - 13.01.2014 von Moviejones
Wir haben uns "Dallas Buyers Club" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Dallas Buyers Club

Bewertung: 4 / 5

1985, Texas: Ron Woodroof (Matthew McConaughey) ist ein Cowboy wie er im Buche steht - Frauen, Alkohol, Koks und Rodeo bestimmen sein Leben. Abfällige Sprüche über Homosexuelle gehören zum Männerstammtisch des Elektrikers dazu, umso größer sein Unglauben, als man ihm nach einem Unfall mitteilt, er sei HIV-positiv und habe nur noch 30 Tage zu leben.

Eine neue Studie zum eventuellen Heilmittel AZT weckt in ihm Hoffnung, doch als ihm Ärztin Dr. Eve Saks (Jennifer Garner) mitteilt, dass selbst die Ärzte nicht wissen, ob AZT oder ein Placebo an die Versuchspersonen verabreicht wird, verschafft er es sich auf illegale Weise, macht im Selbstversuch aber negative Erfahrungen. Als Ron zudem von anderen Medikamenten in Mexiko erfährt, die weniger riskant, aber nicht zugelassen sind, wittert er ein lukratives Geschäft und tut sich mit dem Transsexuellen Rayon (Jared Leto) zusammen, der für reichlich Kundschaft sorgen soll...

Trailer zu Dallas Buyers Club

Jean Marc Vallée (C.R.A.Z.Y. - Verrücktes Leben) gelingt mit Dallas Buyers Club ein historischer, etwas anderer Blick auf das Thema AIDS und HIV, die chronisch-tödliche Krankheit, die in den 80ern, aber auch heute noch in unaufgeklärten Kreisen als "Schwuchtelkrankheit" diskriminiert wird. Filme wie Philadelphia fokussierten sich eher auf die emotionale Dramatik, Dallas Buyers Club bietet diese natürlich auch, aber nicht als klassische Hollywood-Tränendrüse, sondern eher als realitätsnah angelegter Lauf der Dinge für die Betroffenen. Der Titel bezieht sich dabei auf den Flatrate-Medikamenten-Club, den Woodroof und Rayon begründen: Zahle 400 US-Dollar als Mitgliedschaftsgebühr und bekomme alle Medikamente for free, die Woodroof aus allen möglichen Ländern - inklusive China und Israel - illegal importiert.

Die auf dem Leben des realen Ron Woodroof beruhende Geschichte aus den 80ern zeigt uns Matthew McConaughey (The Wolf of Wall Street) hier als einen wahren Unsympathen, der aus der Not eine finanziell einträgliche Tugend macht. Auch äußerlich ist der stark für diese Rolle abgemagerte McConaughey mit Schnäuzer und wirrer Frisur nicht gerade eine Augenweide und Woodroofs Homophobie stellt ihn bei seiner Geschäftspartnerschaft mit Jared Letos (American Psycho) Rayon vor eine delikate Herausforderung. Seine Einstellung Homosexuellen gegenüber mildert sich zwar mit der Zeit durch diese immer enger werdende Beziehung, doch wird Woodroof nicht zu jemandem, der sich komplett vom Badass zum herzerwärmenden Good Guy wandelt.

Eine gute Entscheidung der Macher, denn so wird Woodroof nicht zu einer heldenhaften Symbolfigur hochstilisiert, sondern bleibt ein egoistisch-authentischer, eher unsympathisch wirkender Mensch, der aufgrund seiner neuen Erfahrungen, seines Kampfes ums eigene Überleben wie auch dem seiner "Kunden" ab und an "seine guten Momente" hat. Sein Gegenspieler ist die Food and Drug Administration (FDA), die das Pharmazie-Geschäft mit AZT durch die Studie voranbringen und kontrollieren will trotz der gefährlichen Nebenwirkungen - von der FDA ungeprüfte Konkurrenzprodukte sind natürlich nicht gern gesehen.

Trotz filmisch aufbereiteter Dramatik der Story und ab und an dezent-humorvollem Unterton bleibt durch die authentisch wirkenden Darsteller und auch durch den visuell hin- und wieder mit leichter Wackelkamera unterstützen schlichten Stil das Gefühl erhalten, eine realitätsnahe Biografie zu sehen. Eine Biografie, in dem ein Mann die Frage aufwirft, ob man nicht angesichts des drohenden Todes vor Augen frei selbst entscheiden dürfen sollte, was man an Medikamenten ausprobieren will. Wie korrekt die historischen Hintergründe dargestellt sind, wagen wir jedoch nicht zu beurteilen.

Mancher mag die Thematik der Diskriminierung Homosexueller und HIV-Positiver als übertrieben dargestellt empfinden, doch diesbezüglich ist das nur für unsere heutige Wahrnehmung so. In den 80ern glaubte man durchaus noch, dass man schon angesteckt werden könnte, wenn man auch nur die gleiche Luft atmet oder berührt wird. Dass HIV zudem auch per unsauberer Spritze übertragen werden könnte und nicht gleich für Homosexualität spricht, war ebenso wenig bekannt.

Insgesamt können wir Dallas Buyers Club nur empfehlen, trotz fast zwei Stunden Länge merkt man dem Drama diese nicht an, das gute Spiel aller Darsteller - besonders natürlich McConaughey in einer für ihn wahrlich ungewöhnlichen Rolle - und die Dramaturgie sorgen dafür, dass Woodroofs Kampf um Medikamenten-Freiheit trotz des realitätsnah angelegten Stils weder zu trocken noch überdramatisiert, sondern spannend, unterhaltsam und lehrreich mitzuerleben ist.

Dallas Buyers Club Bewertung
Bewertung des Films
810

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