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Final Destination

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Niemand kann den Tod austricksen

"Final Destination" - Von der Idee zum Franchise

"Final Destination" - Von der Idee zum Franchise
4 Kommentare - Do, 15.05.2025 von MJ-MrBond
Wie eine düstere Vorahnung ein Franchise zum "Leben" erweckte, das vom "Tod" handelt...
"Final Destination" - Von der Idee zum Franchise

Prolog

Am Abend des 17. Juli 1996 rollt die Trans-World-Airlines-Maschine (Flugnummer TW800) am Kennedy Airport in New York zur Startbahn. Um 20:19 Uhr hebt die Boeing 747 ab und nimmt ihren Linienflug nach Paris auf. Nur rund zwölf Minuten später verschwindet das Flugzeug vom Radarschirm. Es wird Opfer eines tragischen Unglücks: Eine gewaltige Explosion lässt die TWA-Maschine kurz vor der Küste von Long Island in den Atlantik stürzen – keine Seele überlebt diese furchtbare Tragödie. Keine Seele?

Einige Zeit später – während eines Fluges nach Kentucky – blättert der Drehbuchautor und Regisseur Jeffrey Reddick in einem Magazin. Sein Interesse wird durch einen Artikel geweckt, der eine übernatürliche Geschichte behandelt: Eine Frau hatte ein ungutes Gefühl bei einem Flug, den ihre Tochter nehmen wollte. Sie teilte ihrer Tochter diese düstere Vorahnung mit, woraufhin diese ihren Flug stornierte. Tatsächlich stürzte das Flugzeug kurz darauf ab – es war Flug TW800.

Von der düsteren Vorahnung zur Drehbuch-Idee

Reddick, ein bekennender Horrorfilm-Fan, versuchte zu diesem Zeitpunkt, Fuß in Hollywood zu fassen. Verschiedene Agenten, die er um Rat bat, gaben ihm den Tipp, ein Drehbuch für eine beliebige Fernsehserie einzureichen. Die Geschichte der Absturz-Vorahnung schien die perfekte Vorlage für ein Skript zu seiner Lieblingsserie Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI zu sein (Quelle: Beebom).

Inspiration holte er sich aus dem Film Sole Survivor (dt. Titel: Nur Tote überleben) von 1984, der von einer Überlebenden eines Flugzeugabsturzes handelt, die von den verstorbenen Insassen heimgesucht wird, um sie ihrer eigentlichen Bestimmung zuzuführen.

Dem Produzenten Chris Bender legte Reddick schließlich ein 57-seitiges Skript vor, das den Titel Flight 180 trug. Als Akte X-Folge war die Story jedoch nicht wirklich geeignet. Dennoch gefiel sie Bender offenbar so gut, dass er Reddick bat, das Skript in ein Spielfilm-Format zu bringen – was er dann auch tat (Quelle: Variety).

Vom TV-Skript zum potenziellen Kino-Hit

Da Reddick zu diesem Zeitpunkt gerade ein Praktikum bei New Line Cinema absolvierte, legte er seinen neuen Entwurf seinen Vorgesetzten vor. Hauptinspiration seiner Story war nunmehr A Nightmare on Elm Street, dessen Franchise eines jener Produkte war, die New Line so erfolgreich gemacht hatten. Die Idee überzeugte in ihren Grundzügen, allerdings sollten noch zwei erfahrene Autoren hinzugezogen werden, die das endgültige Drehbuch mit einigen Änderungen überarbeiten sollten.

So wurden James Wong und Glen Morgan engagiert, die tatsächlich noch einmal frischen Wind in die Geschichte brachten, was auch Reddick sehr begrüßte. Da der Film Scream - Schrei! mit seinen jugendlichen Hauptdarstellern kurz zuvor zu einem Kassenhit geworden war, wurden auch die Erwachsenen in Flight 180 durch Teenager ersetzt. Die Handlung wurde düsterer und intensiver, mit einer unaufhaltsamen, unsichtbaren Bedrohung: dem Tod selbst.

„Ich war James und Glen immer dankbar dafür“, so Reddick, „dass sie Final Destination mit ihrem Drehbuch auf ein höheres Niveau gehoben haben, in dem der Tod überall um uns herum ist und mit einem "Rube-Goldberg-Mechanismus" diejenigen ausschaltet, die ihm [beim Flugzeugabsturz] entkommen sind.“ (Anm.: Eine Rube-Goldberg-Maschine ist ein Gerät, das einfache Aufgaben auf umständliche Weise löst.)

Der Feinschliff, der das Werk zum Meisterwerk machte

Die von Tony Todd verkörperte Figur des William Bludworth wurde bewusst so inszeniert, dass man sich nie ganz sicher sein konnte: War er nur ein einfacher Leichenbestatter oder doch eine Manifestation des Todes? Diese Gratwanderung zwischen Ernsthaftigkeit und reiner Unterhaltung sollte sich als roter Faden durch den Film ziehen.

Einige Figuren wurden nach bekannten Horrorfilm-Regisseuren und -Schauspielern benannt (Quelle: finaldestination.fandom.com):

  • Billy Hitchcock (Alfred Hitchcock)
  • Alex Browning und Tod Waggner (Tod Browning)
  • Larry Murnau (Friedrich Wilhelm Murnau)
  • Agent Schreck (Max Schreck)
  • George Waggner (George Waggner)

Eine Idee, deren Umsetzung die Macher selbst überraschte, war die Verwendung eines Songs von John Denver unmittelbar vor dem Flugzeugabsturz – quasi als unheilvolles Omen. Der Song diente als subtiler Hinweis darauf, dass Denver selbst bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen war. James Wong vermutete, dass die Rechteinhaber des Songs das vollständige Drehbuch nicht gelesen haben konnten, da sie sonst möglicherweise die Freigabe verweigert hätten.

Zu guter Letzt: Ursprünglich sollte der Film Flight 180 heißen. Kerr Smith, der im Film die Figur des Carter Horton spielte, konfrontierte eines Tages am Set einen Produzenten mit seiner Meinung, dass er den Titel fürchterlich fand. Die Kritik wurde ernst genommen, und kurz darauf kam Reddicks Freund, Brett Leitner, mit der Idee, den Film in Final Destination umzubenennen. Der Rest ist Geschichte.

Ein Film, der dem Tod ein Schnippchen schlägt - und zum Franchise wird

Nach seinem Kinostart im Jahr 2000 avancierte Final Destination rasch zum Kultfilm. Die Idee, dass der Tod kein physisches Wesen wie Freddy Krueger oder Michael Myers ist, sondern eine abstrakte Kraft, die ihre Opfer in fester Reihenfolge fordert und sich nicht überlisten lässt, faszinierte das Publikum. Bei Produktionskosten von 23 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit knapp 113 Millionen US-Dollar ein.

Der Erfolg sprach für das innovative Konzept, und so folgte drei Jahre später Final Destination 2. Das grundlegende Prinzip blieb unverändert, doch die Fantasie der Autoren kannte keine Grenzen mehr — die spektakulären und grausamen Todessequenzen wurden zum Markenzeichen der Reihe.

Mit Final Destination 4 erreichte der Horror eine neue Dimension, da der Film erstmals in 3D gedreht wurde. Das Publikum feierte den noch intensiveren Gruseleffekt und honorierte diesen Schritt mit weltweiten Einnahmen von 186 Millionen US-Dollar, womit der Film zum erfolgreichsten Beitrag des Franchises wurde.

Epilog

Nach elf Jahren und fünf Filmen kam dann vorerst das Ende — obwohl sich das Studio mit keinem der Filme einen Flop geleistet hatte. Die Reihe war ein Paradebeispiel dafür, wie eine simple, aber brillante Idee ein langlebiges Franchise hervorbringen kann. Final Destination wurde ein fester Bestandteil des Horror-Genres und beeinflusste zahlreiche andere Filme.

Am 15. Mai 2025 startete mit Final Destination - Bloodlines, nach fast 15 Jahren, ein neuer Versuch, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Ob das Konzept auch heute noch funktioniert und das Franchise neuen Wind bekommt? Man darf gespannt sein.

Quelle: variety.com, beebom.com, finaldestination.fandom.com
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4 Kommentare
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MrBond : : Imperialer Agent
18.05.2025 20:22 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.861 | Reviews: 24 | Hüte: 607

@TiiN

Jup, ich liebe diese Szene. Es ist ein ganz gewöhnliches Flugzeug, dort vor dem großen Fenster des Terminals... und dennoch sieht es bedrohlich aus. Das ist einfach nur perfekt in Szene gesetzt.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
18.05.2025 17:25 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.993 | Reviews: 179 | Hüte: 681

Fands beim ersten Film immer krass, wie die Leute am Anfang vor der Nase des Flugzeugs stehen. Diese Situation hat man ja selbst relativ oft am Flughafen.

Ebenso stark inszeniert, wie das Flugzeug im Hintergrund explodiert.

Der Anfang vom ersten Film ist echt stark. Danach wirds recht beliebig aber trotzdem spaßig.


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Mxyzptlk : : Moviejones-Fan
17.05.2025 10:46 Uhr
0
Dabei seit: 29.03.16 | Posts: 392 | Reviews: 3 | Hüte: 12

Den ersten Teil schaue ich mir immer wieder mal gerne an. Aber der Rest ist meiner Meinung nach schlecht gealter, vor allem der 2. Teil. Und die "Tode" wirken im ersten Teil noch zufällig, bei den nachfolgenden Teilen nicht mehr größtenteils.

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Cariballdi : : Frostgeist
16.05.2025 15:18 Uhr
0
Dabei seit: 28.02.23 | Posts: 87 | Reviews: 0 | Hüte: 1

Toller Beitrag, danke dafür! smile

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