Vor einigen Wochen hatten wir es angekündigt, 2018 wird ein gutes Jahr für japanische Rollenspiele. Und mit "Final Fantasy XV" wird das nun unterstrichen, endlich nun auch auf dem PC.
Fans von Final Fantasy kommen an diesem Spiel nicht vorbei. Auch wenn vieles anders ist, steckt hier verdammt viel Final Fantasy drin. Vergessen sind die Zeiten des linearen 13. Teils, denn hier gilt es, eine große Welt zu erkunden. Auch wenn nicht alles perfekt ist, das Gesamtpaket stimmt und auch Neueinsteiger sind hier genau richtig. Natürlich wird Final Fantasy XV niemals mit den großen Klassikern der Reihe gemeinsam genannt werden, das macht diesen Teil aber nicht zu einem schlechten Spiel, sondern die Messlatte liegt einfach so unglaublich hoch.
"Final Fantasy XV" Trailer
Final Fantasy XV - Windows Edition
Bereit für einen Road Trip mit deinen Jungs? Die Welt Eos versinkt in der Dunkelheit, nachdem fast alle Kristalle verschwunden sind und das Reich Niflheim nach der Macht strebt. Durch einen taktischen Schachzug gelingt es Niflheim auch das letzte freie Reich Lucis unter seine Kontrolle zu bringen und den dortigen König zu ermorden. Zurück bleibt Noctis Lucis Caelum, der Kronprinz von Lucis, der fernab der Heimat mit seinen Freunden Ignis Scientia, Gladiolus und Prompto einen Weg finden muss, seinen rechtmäßigen Platz auf dem Thron wiederzuerlangen. Natürlich darf dabei die Rettung der Welt nicht zu kurz kommen.
Passend dazu sollte man sich Kingsglaive - Final Fantasy XV anschauen, der die Vorgeschichte erzählt.
Jetzt also endlich auf dem PC und wir dachten schon, wir müssten ewig warten! Final Fantasy XV ist ein wenig das Winds of Winter der Spielebranche. 2006 wurde es angekündigt und ursprünglich war es als reines PS3-Spiel und Teil der Fabula Nova Crystallis-Serie innerhalb des Final Fantasy-Universums geplant gewesen. Damals noch unter dem Titel Final Fantasy Versus XIII, was als spielerischer Gegenentwurf zu Final Fantasy XIII angedacht war. Doch die Dinge änderten sich und so wurde aus dem Ableger ein eigens nummerierter Teil der Reihe, Final Fantasy XV war geboren. Bereits Ende 2016 erschien dieser dann für die aktuelle Konsolengeneration, während PC-Spieler in die Röhre schauen mussten. Dass das Warten nicht immer von Nachteil sein muss, beweist nun Final Fantasy XV Windows Edition.
Gerade japanische Konsolenports waren in den letzten Jahren ein wenig Glückssache. Manche sehr gut, andere durchaus mit erheblichen Mängeln auf dem PC. Final Fantasy XV ist nun wirklich ein Paradebeispiel dafür, wie ein guter Port auf den PC auszusehen hat. Auflösungen, die Konsolenspieler vor Neid erblassen lassen, entsprechend potente Hardware vorausgesetzt. Dazu eine gelungene Steuerung mit verschiedenen Eingabegeräten, auch wenn weiterhin der Controller die erste Wahl ist. Inhaltlich wird auch mehr geboten, denn über 20 DLC-Pakete sind bereits im Preis enthalten und dazu gibt es die Episoden Gladiolus, Prompto, Ignis und die Mehrspieler-Erweiterung, welche vorher nur Season Pass-Käufern vorbehalten war. Über den Lieferumfang und die gebotene Qualität kann sich somit niemand beschweren.
Doch die Qualität eines Final Fantasy wird an anderen Punkten festgemacht: Wie spielt es sich? Moderner und actionreicher als es die früheren Vertreter der Reihe waren. Dieses Mal gibt es eine starke Verschmelzung von Fantasy und real wirkenden Schauplätzen, Technik trifft auf Magie. Am ehesten ist dieser Stil mit Final Fantasy VIII zu vergleichen. Unterwegs zu Land, zu Wasser und in der Luft, ganz typisch für die Reihe, nur dass man nicht in Luftschiffen, sondern in fliegenden Autos oder anderen Gefährten sitzt. Gerade durch die offene Spielwelt, welche vollgestopft ist mit Monstern, Quests und Nebentätigkeiten, erinnert das Spiel an westliche Vertreter des Genres. Gerade Fans von The Witcher 3 und Grand Theft Auto V werden sich sofort heimisch fühlen, auch wenn beim Spielen schnell klar wird, Final Fantasy XV setzt andere Akzente und die offene Welt ist manchmal mehr Schein als Sein.
Final Fantasy XV macht vieles anders als seine Vorgänger und dennoch bleibt es im Kern ein typischer Teil der Reihe. Vor allem wiederkehrende Bezeichnungen und Wesen erzeugen den typischen Wiedererkennungswert, auch einzelne Themen wie die Kristalle finden sich hier wieder. Dennoch ist es ein sehr untypischer Teil der Reihe, was sich auch im Spielprinzip zeigt. Die Kämpfe sind deutlich dynamischer geworden, ohne aber so simpel wie in Final Fantasy XIII zu sein. Der Fokus auf eine Männertruppe als Heldenteam ist ebenso ungewöhnlich, aber in diesem Setting passend und der Erzählstil ist dieses Mal komplett anders. Waren die FF-Teile eher dafür bekannt linear zu beginnen und die Welt nach und nach zu öffnen, spielt sich Final Fantasy XV hier deutlich anders. Hier ist die Eröffnung völlig frei, man lernt seine Begleiter am Lagerfeuer kennen, questet sich durch die offene Welt und folgt grob der Rahmenhandlung. Je weiter das Spiel voranschreitet, desto linearer wird es und hier punktet Square Enix dann mit seiner Erfahrung bis zum Showdown.
Final Fantasy XV richtet sich genau an die Spieler, die mal wieder Lust auf ein richtig gutes Rollenspiel haben und darin etliche Spielstunden versenken wollen. Wer den Teil somit noch nicht auf Konsole gespielt hat, macht mit der PC-Fassung jetzt alles richtig.
Final Fantasy XV Windows Edition kann auf Steam gekauft werden