
Bewertung: 3 / 5
Seit letzter Woche könnt ihr das Remake Road House auf Amazon Video schauen und wir hatten heute Abend auch noch schnell die Gelegenheit genutzt und einmal den Stream angeworfen. Hat es sich gelohnt? Dies verraten wir euch in unserer Kurzkritik!
Road House-Kritik
Nach einer bewegten Vergangenheit versucht sich der ehemalige UFC Kämpfer Dalton (Jake Gyllenhaal) mit dubiosen Kämpfen über Wasser zu halten. Da bekommt er die Möglichkeit für gutes Geld im Road House den Rausschmeißer zu proben. Die Florida Keys scheinen ein traumhafter Ort, wären da nicht immer wieder miese Typen, die Dalton und dem Road House das Leben schwer machen. Schnell wird klar, hier steckt mehr dahinter und die Vandalen sind mehr als nur besoffene Schlägertypen und auch Dalton hat ein Geheimnis, welches er eigentlich versucht zu unterdrücken! Doch im Road House fällt es ihm zunehmend schwerer!
Trailer zu Road House
Road House ist ein Remake des gleichnamigen Films Road House von 1989 mit Patrick Swayze. Dieser war kein großer Film, lief eher mittelmäßig in den Kinos und kam auch beim Publikum nur durchschnittlich gut an. Dennoch schaffte es der Film im Laufe der Jahre eine kleine Fangemeinde aufzubauen, die dieses Werk als Kultfilm ansehen. Diese Vorlage hat sich Amazon nun geschnappt und mit Jake Gyllenhaal neu besetzt und das weckt schon eine gewisse Erwartung.
Diese wird zu Beginn auch eingelöst, denn Road House überzeugt mit Action, Witz und einem ansprechend hohen Tempo, welches den Zuschauer vor allem in der ersten Stunde in den Bann zieht. Der Film kann richtig gut werden, denkt man sich, nur leider, kann Road House das zu Beginn aufgebaute Tempo nicht über die gesamte Laufzeit von etwa zwei Stunden halten. Gerade im Mittelteil verliert der Film doch erheblich an Drive, da die Darsteller aber so viel Spaß an der Sache haben, bleibt man als Zuschauer dennoch bei der Stange.
Dafür sorgt vor allem das sympathische Auftreten von Gyllenhaal, der schauspielerisch in anderen Filmen deutlich stärker gefordert wurde, hier aber dennoch sein Talent und seine körperliche Präsenz mal wieder unter Beweis stellt. Es macht einfach Spaß, ihm bei der Arbeit zuzusehen, da er es schafft sowohl in den Kampfszenen als auch in den ruhigen Momenten zu überzeugen. Die Höhepunkte bleiben aber dennoch die Actionsequenzen in Road House, die dabei in der Intensität deutlich schwanken, mal humoristisch unterlegt sind und zum Ende hin erst richtig zur Geltung kommen. Mit zunehmender Laufzeit kippt die Leichtfüßigkeit des Films dann auch stärker ins Drama und wird deutlich ernster. Humor wird von Gyllenhaals Dalton dennoch immer wieder eingestreut, was es manchmal schwer macht zu erkennen, welchem Genre sich FFB nun eher zugetan fühlt.
Neben Gyllenhaal kann auch UFC-Kämpfer Conor McGregor als fieser Gegenspieler überzeugen. Dabei ist dies McGregors erste große Filmrolle. Leider ist seine Figur Knox etwas zu überdreht und irre inszeniert, um im Setting wirklich glaubwürdig zu sein und es fehlt am nötigen Hintergrund, um der Figur mehr Substanz zu geben. McGregor schafft es aber, eine bedrohliche Leinwandpräsenz aufzubringen und auch schauspielerisch zu überzeugen, was hoffen lässt, ihn in Zukunft in anderen Actionfilmen erleben zu dürfen.
Bis auf die Grundidee hat Road House wenig mit dem Originalfilm gemein und das ist auch ok, die wesentlichen Elemente bleiben gleich, die Filme aber doch eigenständig genug, um nebeneinander zu bestehen. Wer Amazon Video sein Eigen nennt, sollte die Chance auf jeden Fall nutzen und einmal bei Road House reinstreamen, gerade Actionfans, die nebenbei etwas Handlung wollen, kommen hier auf ihre Kosten und bekommen so einen soliden Actionfilm für einen launigen Filmabend geboten. Nur den hohen Versprechungen wird Road House nicht gerecht und mit etwas mehr Arbeit am Drehbuch, wäre hier in der zweiten Hälfte deutlich mehr drin gewesen.
