Vor zehn Jahren hatte Odysseus seinen letzten Kinoauftritt, in Wolfgang Petersens Troja und in Gestalt von Sean Bean. Dort musste er sich mit einer Randrolle zufriedengeben, bald aber soll er wieder selbst im Spotlight stehen. Warner Bros. will die Odyssee im großen Stil verfilmen und hat den russischen Filmemacher Fedor Bondarchuk (Stalingrad 3D) damit beauftragt, Odysseus zu inszenieren.
Drehbuchautor Jeremy Doner (The Killing) adaptiert Homers Erzählung über den griechischen Heros, der nach dem Trojanischen Krieg eigentlich nur heim nach Ithaka will, aber erst noch eine zehnjährige Irrfahrt hinter sich bringen muss. Auf seiner langen, gefährlichen Reise begegnen ihm und seinen Männern wilde Kannibalen, riesige Seeungeheuer, verführerische Sirenen und gefräßige Zyklopen. Mit den heutigen Mitteln könnte Odysseus also ein echtes Fantasy-Spektakel werden.
Dass man sich für Bondarchuk als Regisseur entschieden hat, überrascht auf den ersten Blick, auf den zweiten dann aber nicht mehr so sehr. In Russland und China, beides Märkte, die für die Filmstudios immer wichtiger werden, ist er ein absoluter Star. Und bei seinem international prämierten Kriegsfilm Stalingrad 3D, der knapp an einer Oscar-Nominierung vorbeigeschrammt ist, zeigte Bondarchuk schon, was er kann. 30 Mio. $ standen ihm zur Verfügung, nach Hollywood-Maßstäben Peanuts. Trotzdem schaffte er es ganz ohne Greenscreens, die zahlreichen Actionsequenzen mit Panzern und allem Drum und Dran zu bewerkstelligen.