Bewertung: 4.5 / 5
Nachdem Pixar-Fans 2014 ganz, ganz stark sein mussten, weil das beliebte Filmstudio keinen Film ins Kino brachte, wird mit Alles steht Kopf dieses Jahr wieder durchgestartet und die volle Palette an Emotionen bedient. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn Emotionen stehen im Mittelpunkt des Animationsfilms und das auf sehr niedliche Art und Weise.
Die kleine Riley ist ein glückliches 11-jähriges Mädchen mit wundervollen Eltern, lieben Freunden, eine begeisterte Eishockey-Spielerin und glücklich in ihrer Heimat Minnesota. Doch eines Tages entscheidet man sich, ins ferne San Francisco an der Westküste zu ziehen. Und dies ist der Moment, in dem Rileys Emotionen verrücktspielen, kein Wunder, lässt sie doch ihr altes Leben schweren Herzens hinter sich (und, unter uns, San Francisco erwartet sie auch nicht gerade freudestrahlend). Die Freude, die sie zuvor oft verspürte, weicht immer öfter Angst, Wut, Ekel - und vor allem Kummer, der sie auf einen verwegenen Plan bringt. Gelingt es der Freude wieder die Oberhand zu gewinnen und das Gefühlschaos im Kopf der kleinen Riley auf Normalmaß zu bringen?
Trailer zu Alles steht Kopf
Alles steht Kopf Kritik
Mit Alles steht Kopf ist Pixar erneut ein äußerst liebenswerter Film gelungen, der uns allen endlich mal abseits aller trockenen Psychotheorie klarmacht, warum wir eigentlich tagtäglich mal so, mal so drauf sind. Das liegt unverkennbar an kleinen Figuren, die unseren Kopf bewohnen und abhängig von der Situation das Steuerpult beherrschen! Wohl dem, der gerade vor Freude nur so zuckt, doch auch Angst, Wut, Ekel und Kummer warten auf ihren Moment und so ist das Leben ein Wechselbad der Gefühle.
Es ist durchweg amüsant, den fünf Emotionen im Kopf der kleinen Riley zuzuschauen und zu erleben, was für ein Drama sich zusammenbraut. Im echten Leben unter psychologischen Gesichtspunkten ein unfassbar komplexes Thema, schafft es Alles steht Kopf den Trubel sowohl für Kinder als auch Normalos ohne Doktortitel greifbar zu machen. Zwar auf äußerst kunterbunte und naive Art und Weise, aber dafür unterhaltsam. Kein Wunder, dass alles Kopf steht, betört schon das düstere San Francisco nicht, dessen Muff man in den engen Gassen fast riechen kann.
Dabei ist es immer wieder faszinierend, wie es Pixar schafft, aus einer vielleicht nicht so originellen Story einen Film zu kreieren, der aufgrund seiner liebevollen Figurenzeichnung, mit Humorspitzen und dem Touch Melancholie überzeugt. Es sind bloße CGI-Figuren, die es vermögen, an unseren Emotionen rütteln und die uns wie schon bei Oben oder Toy Story 3 wehmütig werden lassen. Dafür gebührt Pixar ein großes Lob, denn bei aller knallbunten Optik gelingt es ihnen, auch stressgeplagte und illusionslose Erwachsene für anderthalb Stunden einzufangen. So man sich denn drauf einlässt.
Alles steht Kopf Bewertung
Pixar ist mit Alles steht Kopf ein warmherziger und fantastischer Eintrag in ihre Filmographie gelungen. Wir waren alle mal klein, haben kindliche Probleme als das Ende der Welt heraufbeschworen und wollten am liebsten allein auf dem Mond oder wenigstens tief im Wald in einem Baumhaus weilen, weil einen doch keiner versteht. Wer sich gern an seine Kindheit erinnert und all die kleinen Dramen, wird viel Freude mit Alles steht Kopf haben - und genau das will der Film erreichen. Familien mit kleinen Kindern werden auf jeden Fall einen wundervollen Nachmittag im Kino verbringen und wir alle verstehen plötzlich besser, warum wir und auch andere gerade so drauf sind, wie sie sind. Wir haben kein Wort über die Animationen veloren? Es ist Pixar!! Die uns endlich erklären, warum Katzen ihre "fünf Minuten" haben - wenn man freudig den Abspann abwartet ;-)