Jesse Eisenberg entwickelt sich mehr und mehr zur Plaudertasche, wenn es um Batman v Superman - Dawn of Justice geht. Mit seinem Porträt von Lex Luthor will er den Charakter, wie man ihn sonst kennt, teilweise auf den Kopf stellen. Vieles wiederhole sich doch immer wieder, zum Beispiel lande er immer auf dem Dach seines Gebäudes, um gekünstelt wohltätige Reden darüber zu schwingen, wie er die Stadt verändern werde. Eisenberg macht es Spaß, diesen kitschigen Cartoon-Kram zu nehmen, in eine reale Person zu stecken und beides miteinander in Einklang zu bringen.
Vergleiche mit Gene Hackmans Luthor aus Superman findet er unsinnig. Dieser Film - also Batman v Superman - Dawn of Justice - sei so anders, habe echte psychologische Stützpfeiler. Sein Luthor wirke wie eine richtig gruselige Person. Und wo wir schon dabei sind, lassen wir den jungen CEO von LexCorp doch einfach selbst zu Wort kommen. Das US-Magazin Fortune hat ein Exklusiv-Interview mit ihm geführt, "dem 31-jährigen Wunderkind, das einen alternden petrochemischen und schwermaschinellen Dinosaurier in einen Technik-Liebling der Fortune 500 verwandelt hat".
Sein Dad habe die Firma nach sich selbst benannt, zehn Jahre, bevor er unerwartet in sein Leben getreten sei, so Luthor. Doch die Investoren schienen auf die Vorstellung eines liebenden Vaters, der ein Vermächtnis für seinen kostbaren Sohn errichtet, anzuspringen. Das habe Luthor senior zu seinem Vorteil genutzt - eine gute Masche. Und was sein Vater auch sonst noch gewesen sei, er war ein guter Geschäftsmann. Er kam aus einem Land, in dem die Regierung, getarnt als Beschützer, absolute Kontrolle über die Bürger hatte. Und das trieb ihn an. Luthor hasst es nur, so etwas jetzt auch in Metropolis passieren zu sehen.
Auf die Rivalität mit Wayne Enterprises und Kord Industries geht er ebenfalls ein. Was LexCorp ihnen voraus hat: die Bereitschaft, Militärtechnologie zu entwickeln. Es sei eine Notwendigkeit, erklärt Luthor. Wir leben zum gefährlichsten Zeitpunkt der gesamten Menschheitsgeschichte. Statistisch gesehen, sei es fast sicher, dass eine weitere weltverändernde Krise auf uns zurast. Wir müssen bereit sein, uns zu verteidigen. Keine Zivilisation sei je erobert worden, wenn sie ein starkes Militär hatte, aber es sei kein Wettbewerb. Abgesehen davon, meint Luthor, könne er diesen Typen im Milliardär-Playboy-Bereich nicht das Wasser reichen.
In seinem Besitz befindet sich eine weltberühmte Sammlung von Meteoriten-Kristallen, und LexCorp arbeitet auch an etwas sehr, sehr Großem. Es geht Luthor um Sicherheit. Dies sei ein Produkt, das uns alle beschützen wird, vor Gefahren, von denen wir noch nicht mal etwas ahnen. Er wolle ja niemanden verschrecken, aber da draußen gebe es jede Menge Bedrohungen, die heute hier sind. Aha...
Batman v Superman - Dawn of Justice ist am 24. März 2016 hier.