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Filmglossar

Das große Film ABC: Was macht eigentlich ein Gaffer? Gaffen?!

Das große Film ABC: Was macht eigentlich ein Gaffer? Gaffen?!
1 Kommentar - Sa, 13.07.2019 von Moviejones
Beim Dreh eines Filmes sind viele unterschiedliche Personen in differenzierten Bereichen beschäftigt. Wer was macht, verrät euch unser Filmglossar.
Das große Film ABC: Was macht eigentlich ein Gaffer? Gaffen?!

Wir alle lieben Filme und wir sind jedem Regisseur dankbar, der ein gutes Händchen beweist. Doch hinter der Produktion eines Films steckt oftmals viel mehr als wir Zuschauer zu sehen bekommen, oft eine riesige Crew, die auch als Filmstab bezeichnet wird. In unserem Special lernt ihr die einzelnen Bereiche der Filmproduktion kennen und erfahrt, wer sich hinter welcher Bezeichnung versteckt.

Die gesamte Auflistung ist untergliedert in Vorbereitung, Aufnahme und Nachbearbeitung, damit ein ungefähres Bild entsteht, wie eine Filmproduktion aufgebaut ist.

Vorbereitung

Die Vorbereitung umfasst alle Berufe, die sich mit dem Film selbst und seiner Schaffung befassen, bevor der eigentliche Dreh überhaupt begonnen hat. So leitet der Regisseur (Director) beispielsweise die gesamte Vorbereitung, während er dabei öfters von seinen Assistenten unterstützt wird. Als Leitfigur gehört er zu den wenigen Instanzen, die sowohl bei der Vorbereitung, als auch beim Set und der Nachbereitung aktiv ist.

Der Drehbuchautor (Screenwriter / Screenplay) befasst sich, in Zusammenarbeit mit dem Dramaturgen, mit dem Skript für das gesamte Werk, wobei sich Letzterer insbesondere mit der Übertragung von Literatur auf Film beschäftigt. Ist die ungefähre Storyline vorhanden, so kann das Casting die notwendigen Schauspieler engagieren. Der Umfang des Castings definiert sich durch den Filmtyp, der angestrebt wird. Während eine klassische Komödie mit normalen Schauspielern auskommt, kann ein Actionfilm auch einen Stuntman voraussetzen, der ebenfalls angeheuert werden muss. Ist auch dies geschafft, so sind die klassischen Aufgaben der Vorbereitung erfüllt - die Beschaffung notwendiger finanzieller Mittel durch die Produzenten (Producer) steht dabei auf einem anderen Blatt.

Die künstlerischen Elemente werden primär durch die Szenenbildner (Production Designer)  organisiert, die bei allen Schritten der Filmerschaffung aktiv wirken. So beschäftigt sich der Locationscout beispielsweise mit der Beschaffung passender Filmorte, die im Film vorkommen sollen und nicht durch Requisiten erschaffen werden können. Letzte werden in Außen- sowie Innenrequisiten unterteilt (Prop Master & Stand-by Prop), während Erbauer bestimmter Elemente wie Bühnenbilder oder Verantwortliche für die Kulissen (Leadman) ebenfalls aktiv sind. Je nach Bedarf können diese auch mit den Requisiteuren zusammenarbeiten.

Bild 1:Produktion für
Produktion für "Klauberger - Der Film" (Arbeitstitel)
© 2011 Korenchukfilms/Panta Re Production

Die Aufnahme

Sind alle Vorbereitungen für einen Film getroffen, so kann mit dem eigentlichen Dreh des Films begonnen werden, wobei dort natürlich ganz andere Aufgabenfelder vorhanden sind. So erhält die Regie Unterstützung vom sogenannten Script Supervisor oder der Continuity. Während der Supervisor in erster Linie jegliche Veränderungen am Skript protokolliert, die eventuell während der Aufnahmen vorgenommen werden, beschäftigt sich die Continuity mit der Aufgabe, verschiedene Szenen-Anschlüsse zu kontrollieren, damit die Verbindung zweier Elemente reibungslos abläuft. Der Regieassistent erfährt während der Aufnahme ebenfalls eine wichtige Rolle, da Entscheidungen durch seine Mithilfe schneller getroffen sowie übermittelt werden können.

Künstlerisch existieren vergleichbare Aufgaben wie sie auch bei den Vorbereitungen bereits vorhanden waren. So achtet der Maskenbilder (Make-up Artist) in Zusammenarbeit mit dem Kostümbildner (Costume Designer) darauf, dass die Schauspieler exakt das Bild annehmen, dass die Regisseure auch im Kopf haben, während die Baubühne (Set Builder) mit der Kulissenbauleitung auf die Erhaltung jeglicher Requisiten achtet. Auch Mitarbeiter für Spezialeffekte (Special Effects) sorgen dafür, dass durch die nachfolgende Bearbeitung passendes Material produziert wird. Besonders wichtig sind diese für Actionfilme, da sie Explosionen oder ähnliche Sachen simulieren.

Bild 2:Filmklappe
Filmklappe
© 2011 Korenchukfilms/Panta Re Production

Weiterhin ist auch nun die Kamera aktiv tätig und wird vom Director of Photography beziehungsweise Cinematographer geleitet. Primär besteht die Aufgabe der "Kamera" darin, die Gestaltung und Aufnahme des Films zu regulieren, was auch Ablichtung und Betreuung mit einschließt. Dabei definiert sich die Benennung des jeweiligen Berufs durch die explizite Anwendung der Kamera. So wird der Kameramann, der die sogenannte Steadicam verwendet (ein Halterungssystem, damit Film und Bild nicht zu sehr verwackeln), als Steadicam-Operator bezeichnet. Die Kamerabühne (Dolly Grip) sowie der Standfotograf (Still Photographer) sind weitere Beispiele, um die verschiedenen Anwendungsbereiche zu verdeutlichen.

Das Licht wird prinzipiell vom Oberbeleuchter (Gaffer) geleitet, der eng mit dem Kamerateam zusammenarbeitet. Der klassische Beleuchter (Electrician) und Erster Lichttechniker (Best Boy Electrician) arbeiten parallel mit dem Lichtbestimmter (Color Timer) zusammen, der alles zum Thema Farben weiß.

Die Nachbearbeitung

Nach der eigentlichen Aufnahme des Films ist das gesamte Filmmaterial zwar vorhanden, muss jedoch noch passend bearbeitet werden, um das Gesamtprodukt - wie wir es im Kino oder Zuhause zu sehen bekommen - zu kreieren. Das Material selbst wird vom Schnitt (Editor) bearbeitet. Dabei werden die ganzen Aufnahmen des Sets überarbeitet, geschnitten und zusammengesetzt, wobei das Endprodukt entsteht. Die beliebtesten und gängigsten Schnittprogramme im Profibereich sind Avid und Final Cut - nachfolgend seht ihr einen Avid-Schnittplatz.

Eventuell können bei diesem Vorgang auch Leute aktiv sein, die sich mit Visuellen Effekten (VFX) beschäftigen. Beim Ton hingegen sind beispielsweise Personen wie der Tontechniker (Sound Editor), der sich mit der eigentlichen Aufnahme von Ton beschäftigt, oder der Tongestalter (Sound Designer), der kreative Veränderungen am Ton vornimmt, aktiv. Müssen bestimmte Geräusche für das Werk produziert werden, so kommt der Geräuschemacher (Foley Artist) ins Spiel - man denke nur an den typischen Sound der Lichtschwerter aus der Star Wars-Reihe.

Bild 3:Avid-Schnittplatz
Avid-Schnittplatz
© Stephanie Spichala

Vor der Vollendung eines Films wird typischerweise noch die Musik eines Filmkomponisten eingearbeitet, wobei die Arbeit bereits viel früher beginnt. Soll der Film auch in anderen Ländern erscheinen, so zieht man klassischerweise noch Synchronsprecher hinzu, wobei die originalen Stimmen der Schauspieler herausgeschnitten werden, um durch Sprecher des eigenen Landes ersetzt zu werden.

Nachfolgend haben wir euch bekannte Bezeichnungen alphabetisch aufgelistet. Was ist ein Cinematographer? Was macht ein Foley Artist? Hier findet ihr es!

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Siggi80 : : Moviejones-Fan
13.07.2019 14:02 Uhr
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Interessanter Artikel!

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