++ Update vom 10.12.2021: Im Zuge der diesjährigen Game Awards präsentierte uns Geoff Keighley einen wahrhaft epischen Trailer zum melancholischen Videospiel Elden Ring.
Das brandneue Video-Material handelt die Vorgeschichte der tragischen Begebenheiten ab und wird aller Voraussicht nach als Eröffnungssequenz im finalen Spiel dienen. Zu orchestraler Musik-Untermalung geht es den Halbgöttern mehr und mehr an den Kragen.
Wir lechzen jetzt nur noch umso mehr nach dem Release-Termin des von From Software in Zusammenarbeit mit Game of Thrones-Schöpfer George R. R. Martin entwickelten Rollenspiels:
++ Preview vom 20.11.2021: Wundervolle neun Stunden lang durften wir das mit Spannung erwartete Elden Ring spielen. Dies reicht natürlich nur zu einem Ersteindruck, zumal auch nur ein eingeschränkter Teil des Spiels zugänglich war. Es war aber bei weitem genug, um ein gutes Gefühl für das neue Werk von From Software zu bekommen.
Und im Grunde können wir es ganz kurz machen: Elden Ring könnte auch Dark Souls 4 heißen und es würde niemanden überraschen.
Statt einem Leuchtfeuer oder einer Laterne rastet man hier am Ort der Gnade. Statt Seelen sammelt man Runen. Die Begriffe sind andere, das Gameplay aber nahezu dasselbe. Selbst die Bewegungen und Aktionen, sei es das Parieren oder jemanden in den Rücken schlagen, kennt man seit den Anfängen der Souls-Reihe. Das Spiel schreit nahezu aus allen Poren Dark Souls!
Eine schöne, große Welt
Natürlich gibt es wie bei allen neuen Spielen von From Software auch hier einige Neuerungen und Unterschiede. Da wäre als allererstes die Welt selbst. Elden Ring ist wohl ihr bisher buntestes Spiel. Grüne Wiesen, bunte Büsche und blättrige Bäume. Die Welt wirkt lebendiger und einladender als man es aus ihren früheren Spielen kannte. Über allem thront ein gigantischer, golden leuchtender Baum. Es werden hier viel mehr Fantasy-Elemente geboten. Hinzu kommt dynamisches Wetter und ein Tag/Nacht-Wechsel. Bevölkert ist die Welt mit den für Souls-Spielen typischen, fantasievollen Kreaturen.
Eine weitere Neuerung ist die Einführung einer Open World. Wie umfangreich diese im fertigen Spiel sein wird, können wir noch nicht sagen. Zu Beginn steht einem ein großes Areal zur Verfügung und ihr werdet viele Stunden damit verbringen können, es zu erforschen. Seid ihr gut darin, werdet ihr neben anderem auch die eine oder andere Höhle entdecken. Wir waren in einigen unterwegs und würden sie noch nicht als Dungeons beschreiben, dafür waren sie einfach zu klein. In den meisten trefft ihr auf einen Miniboss.
Ihr dürft euch jedoch nicht das komplette Spiel als eine einzige Open World vorstellen. Es wirkt wie eine Mischung und erinnerte uns dahingehend ein wenig an The Last of Us Part 2. Das Spiel fängt zwar als Open World an, nach dem ersten richtigen Boss geht es aber eher linear weiter. Der Spieler bekommt dann Zugang zu einer großen Festung und ab hier fühlt es sich wie klassisches Dark Souls an. Wie es danach weiter geht, können wir nicht sagen, denn dort in der Festung haben wir das vorgegebene Ende des Tests erreicht.
Uns stellten sich in der Welt auch noch oft unsichtbare Wände in den Weg, die das verfügbare Gebiet eingrenzten, da für diesen Test noch nicht alles freigeschaltet war. Wir sind schon gespannt darauf, die ganze Welt erforschen zu können.
Nicht jede Neuerung wird gefallen
Nicht nur die offene Welt ist neu. Ihr habt in Elden Ring jederzeit die Möglichkeit, euch zu einem Ort der Gnade zu teleportieren. Und werdet ihr mal besiegt, habt ihr oft sogar die Wahl, ob ihr zum letzten Ort der Gnade zurückwollt, oder an einem Pfahl in der Nähe wiederbelebt werden möchtet. Von diesen gibt es einige, sodass ihr oft direkt dort weiterspielen könnt, wo ihr kurz zuvor besiegt wurdet. Das macht die Sache natürlich leichter, gerade wenn man verlorene Runen wieder einsammeln möchte. Aber gerade diese Frust-Momente, wenn man nach dem Tod vom letzten Leuchtfeuer aus denselben, langen Weg erneut zurücklegen muss, gehören irgendwie zu einem Soulslike dazu. Wie immer wird es einige Spieler geben, die sich über so eine Neuerung freuen, während andere das alte Gefühl vermissen werden.
Was es zuvor auch noch nicht gab, ist eine Karte. Keine Sorge, es gibt keine nervige Minikarte überfüllt mit Anzeigen oder ähnlichem. Und trotz dieser Neuerung ist es wie früher: Ihr müsst schon alles selber entdecken. Aber in einer Open World ergibt es natürlich Sinn, sich mithilfe einer Karte orientieren zu können.
Uns hat nicht alles gefallen. Einige Probleme, die wir hatten, mögen noch an dieser frühen und noch nicht fertigen Version liegen. So hat das Anvisieren eines Gegners nur gut geklappt, wenn kein weiterer Gegner in der Nähe war. Ansonsten springt das Anvisieren ungewollt zwischen den einzelnen Gegnern hin und her, mit tödlichen Folgen, wenn dies mitten im Kampf geschieht. Auch das Reiten, welches eine weitere Neuerung darstellt, hat uns noch nicht so völlig überzeugt. Hier und dort gab es noch einige weitere Macken. Auch mit einigen Gameplay-Entscheidungen sind wir nicht ganz warm geworden. Wir sind gespannt, ob hier noch nachgebessert wird.
Fazit
Man benötigt am Anfang ein wenig, um ins Spiel hinein zukommen, um sich in der neuen Welt zu orientieren und um sich mit den Änderungen vertraut zu machen. Aber nach einer Weile waren wir wieder richtig drin und hätten sehr gerne noch lange weiter gespielt.
Mit Elden Ring scheint From Software ein Best-of von allen ihren bisherigen Spielen abliefern zu wollen. Selbst Elemente aus Sekiro finden sich hier wieder, aber das Spiel hat definitiv mehr von Dark Souls und Bloodborne. Wer schon lange auf ein Dark Souls 4 wartet, wird mit Elden Ring viel Spaß haben. Anderseits werden Leute, die schon an Dark Souls keine Freude hatten, auch hier nicht glücklich werden.