Klar, gehen könnte man immer. Jetzt. Sofort. Man könnte aus dem Auto, dem Zug, vom Fahrrad steigen und einfach verschwinden. Diesem Gedanken, den man normalerweise rasch verdrängt, gibt der 43-jährige Paul Zeise eines Tages nach und lässt alles zurück: Frau, Beruf, die gesamte bürgerliche Existenz. Fortan gondelt er als freundlicher Taugenichts, Schnorrer und Hochstapler durchs Land. Ungebeten setzt er sich in das Auto eines Friedhofsgärtners, ebenso ungebeten taucht er auf Partys, Beerdigungen und bei dem Kunstmäzen Silbermann auf, macht gemeinsame Sache mit einer dementen Großmutter und versetzt eine Kleinfamilie in Angst und Schrecken, weil er sich schamlos in deren Leben drängt. Von einem Studenten nach Polen mitgenommen, irrt er dort als Wohnungsloser durch die Straßen, zieht zwischenzeitlich ins Krankenhaus ein und verliebt sich schließlich in die lebenswirre Nele, die ihn hineinzieht in ihr abenteuerliches Leben. Dass ihm inzwischen ein von seiner Frau beauftragter Privatdetektiv auf den Fersen ist, ahnt Paul nicht.