Bill Baker, der auf einer amerikanischen Ölbohrplattform arbeitet, reist nach Marseille, um seine Tochter zu besuchen, die sich von ihm sehr entfernt hat. Zu diesem Zeitpunkt sitzt sie im Gefängnis. Sie wird des Mordes bezichtigt, beteuert aber, es nicht getan zu haben. Mit Sprachbarrieren, kulturellen Unterschieden und einem komplizierten Rechtssystem konfrontiert, versucht Bill ein neues Leben in Frankreich aufzubauen, um seiner Tochter helfen zu können.
Verleihung der blauen Film-Zucchini (#10)
[in der Kategorie "Modischster Schüler-Rucksacktrend"]
Stillwater
Matt Damon bekommt langsam Flaum im Gesicht und der Stimmbruch steht kurz bevor. So beschliesst er, zu einem Selbstfindungstrip gen Europa aufzubrechen. Praktischerweise kann er dies mit einem Besuch seiner kriminellen Tochter und diversen Hausmeistertätigkeiten bei einer fremden Familie verbinden. Um überall als amerikanischer Austausch-Schüler klar erkennbar zu sein, trägt er unablässig ein Baseball-Cap auf dem Kopf und einen schicken Rucksack über der Schulter. Aufgrund kultureller Missverständnisse und Sprachbarrieren gerät er jedoch immer wieder in stressige Situationen, so das er am Ende einen Job als Abrissbirne annimmt, um sein inneres Gleichgewicht wiederzufinden. Durch die spontane Entführung eines Fussballfans verleiht er schlussendlich dann noch seinem Unmut Luft, das in Frankreich nicht American Football die Sportart Nummer Eins ist. Ein intensiver Film - eindringlich wie jede amerikanische Invasion in fremde, rückständige Länder. Und jetzt Gewinner der blauen Zucchini!
@MobyDick
Ach nice, freut mich, dass er dir wie erwartet gefallen hat.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
luhp92
Schon gesehen. Ich finde den ziemlich gut, aber kann verstehen, dass der untergegangen ist, zu langatmig, wenig fokussiert und kaum überraschend. Die Kinderdarstellerin haut es ziemlich stark raus. Locker 7 -8 Punkte
@TiiN
Den habe ich gestern auch gesehen, kann ich unterschreiben. In gewisser Weise schon eine Antithese zu "Taken", der hier ist viel mehr an den Charakteren und dem Culture Clash interessiert. Da werden die positiven und negativen Seiten der US-amerikanischen und der französischen Kultur beleuchtet, Gemeinsamkeiten und Unterschiede ausgelotet. Der Hauptcharakter ist auch kein heraufbeschworener Kinoheld sondern ein einfacher Arbeiter, ein normaler Typ von der Straße mit typisch US-amerikanischen Eigenheiten, der sich aufgrund der Sprachbarriere in Frankreich erstmal zurechtfinden muss. Mit Matt Damon auch perfekt besetzt. Und wow, ist Abigail Breslin erwachsen geworden^^
Ein menschlich berührender und melancholischer Film, in der Umsetzung des Culture Clashs zudem mitunter ziemlich witzig.
Leider ist der Film im Jahr 2021 untergegangen, den hat kaum jemand gesehen, ich zum Beispiel ja auch erst jetzt. Sogar in der Awardsaison 2022, obwohl von Tom McCarthy ("Spotlight"). Fürs Drehbuch oder Matt Damon hätten schon irgendwo Nominierungen drin sein können.
@MobyDick: Schau den mal, falls du Zeit findest.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Ein richtig guter Film der anfängt als könnte er ein Liam Neeson Streifen werden, sicher aber ganz anders entwickelt. Für mich einer der besten Filme im Jahr 2021.
Meine Bewertung