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Last Man Standing (1996)

Moviejones | 26.04.2024

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2 Kommentare
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MisfitsFilms : : Marki Mork
21.06.2020 19:45 Uhr
0
Dabei seit: 09.07.13 | Posts: 4.458 | Reviews: 0 | Hüte: 126

Ich habe mir den Film am 21. Juni 2020 mal wieder angeschaut. (Zum Filmtagebuch)

Ein gnadenlos Blei-haltiges Remake des Clint Eastwood Klassikers von Action Dirigent Walter Hill mit bestens aufgelegten Darstellern

Meine Bewertung
Bewertung
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
19.08.2023 03:24 Uhr | Editiert am 19.08.2023 - 14:42 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.396 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Im Folgenden drei Punkte zur Diskussion, weil ich nicht weiß, ob ich "Last man Standing" zu kritisch betrachte oder nicht, ob ich mir zu viele oder fehlerhafte Gedanken über den Film mache.

Der Film spielt zur Zeit der Prohibition, Bruce Willis fährt als John Smith zu Beginn mit einem Ford vor und das Ford-Symbol wird prominent von der Kamera eingefangen. Eigentlich gelten die Vorgänger-Hauptfiguren (Sanjuro, Mann ohne Namen, Django) und deren Filme als Projektionsflächen und Spiegelungen einer aus den Fugen geratenen Gesellschaft, John Smith wird hier derweil als Aushänge- und Werbeschild einer Marke präsentiert, die wie kaum eine andere für Industrie, Wirtschaft und Kapitalismus in den USA nach dem Ersten Weltkrieg steht. Nur weiß ich nicht, wie sehr das im Film bekräftigt oder pervertiert wird. Der Ford-Wagen wird als Symbol im abgelegenen Kaff recht schnell zerstört, am Ende nach dem Sieg über die Banden allerdings repariert, sodass Smith damit weiterfahren kann. Smith könnte man auch als Agenten des "guten" Kapitalismus (Ford, Fordismus) lesen, der mit dem "schlechten" Kapitalismus (schmuggelnde Gangster/Mafiabanden) aufräumt. Bleibt nur die Frage, ob das als wünschenswert dargestellt wird, denn Smith agiert hier ebenso brutal und kriminell wie die Banden.

Ungefähr in der Mitte der Handlung taucht ein Texas Ranger auf, der explizit Smith (der unfähige Sheriff soll den Mund halten) ein Ultimatum stellt, er solle die Stadt innerhalb von zehn Tagen von einer der beiden Banden befreien, ansonsten würden sich die Texas Ranger der Sache selbst annehmen und die Stadt von beiden Banden befreien. Auch wenn Smith von Beginn an außerhalb des Gesetzes agiert (er kommt nach Jericho, um unterzutauchen, und der Ranger empfiehlt ihm zudem, vor der Rückehr der Ranger aus der Stadt zu verschwinden), fungiert er in seinem Handeln indirekt doch als verlängerter Arm der Staatspolizei, erledigt deren Drecksarbeit und tötet am Ende sogar auch noch die zweite Bande. Bleibt nur die Frage, inwiefern man Smith die Polizeiarbeit anlasten kann, handelt er doch verstärkt aus persönlichen Motiven (Befreiung von Felina, Befreiung des befreundeten Wirts). Zum Vergleich allerdings, in "Yojimbo" versteckt sich Sanjuro vor dem Gouverneur während dessen Anwesenheit in der Stadt, es geht dort auch nicht um die Zerschlagung der Banden.

Gewaltdarstellung war in den Vorgängern stets ein Ausdruck der Gegenkultur und Systemkritik, nur bin ich mir nicht sicher, ob man das auf "Last Man Standing" noch anwenden kann. Es sei denn, siehe Absatz 1, man fasst diese Darstellung als Kritik an der Brutalität des Kapitalismus auf. Abseits davon sind es hier nicht mehr die 1960er Jahre, als man mit der Norm der Gewalt- und Filmheldendarstellung gebrochen hat, es sind die 1990er Jahre, in denen so eine solche Darstellung normal ist. Mit Bruce Willis wurde ein für die Rolle passender, aber doch auch gestandener Actionschauspieler gecastet, der Actionanteil wird im Vergleich mit den Vorgängern gehörig aufgedreht und mit typischen, coolen Action- und Willis-Posen angereichert. Das ist in meinen Augen nicht mehr (nur) als Form der Kritik gedacht, sondern (auch) als Action um ihrer Selbst Willen zu verstehen, zur Unterhaltung des Action- und Willis-Zielpublikums der 1990er Jahre.

Unabhängig davon: Was soll eigentlich dieses Voice Over von John Smith, welches nochmal alles erklärt, was man im Film sieht?


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Ein Bekannter zum ersten Punkt:
Ich kann mich nicht mehr an den Film erinnern, aber würde beim ersten Punkt nach deiner Schilderung Willis nicht als Verfechter des "guten Kapitalismus" sehen, nur aufgrund dieser einen Symbolik, dafür müsste er imo schon ieine entsprechende Politik vertreten oder dieser Devise entsprechend handeln wie z.B.Batman.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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