Gute No/Low Budget Filme

Was heißt da trotzdem gut?^^ Geld ist keineswegs ein Kriterium für einen guten Film. Die meisten Hollywood Blockbuster bestätigen das doch. Viel Geld heißt sehr oft Schrott.

Hier müsste man natürlich zunächst definieren, wo Low Budget anfängt (was ja auch je nach Entstehungszeit verschieden ist)

Grundsätzlich gilt es den Blick schlicht auf die Independent/Underground-Film Szene zu richten. Da gibts jedes Jahr was gutes zu finden.

Ein Blick in die Geschichtsbücher und man kann sich ganze Strömungen durchsehen, die (meist) mit niedrigem Budget produziert haben... italienischer Neorealismus, Nouvelle Vague (Truffaut, Godard), New Hollywood, Dogma 95 (Vinterberg, von Trier ...)

Einer der ersten Filmemacher, an die man beim Independentkino denkt, ist sicherlich Jim Jarmusch (Stranger than Paradise heute 20:15 auf ZdfKultur). Hat ein paar sehr interessante Streifen gemacht.

Auch populäre Filmemacher haben mal klein angefangen und oft sehr gute Low Budget Filme gedreht.
Die Coen Brüder sind dem Independentkino immer noch nicht wirklich entflohen, wenngleich sie natürlich seit Langem etabliert und sehr populär sind. Aber ihre ersten Filme wie Blood Simple wie auch kleinere Streifen wie "A Serious Man" sind alle mit sehr geringem Budget entstanden.
Die verzichten ja von sich aus grundsätzlich auf zu großes Budget, dafür haben sie bei all ihren Filmen vollständige (kreative) Kontrolle, was ich ihnen hoch anrechne.

Nolan: Following/Memento
Smith: Clerks
Lynch: Eraserhead
Tarantino: Reservoir Dogs/Pulp Fiction

etc. etc. ...


Hier nun noch ein paar Titel, die mir so gerade eingefallen sind. Ein paar eigene Favoriten sind da auch dabei.

My Dinner with André
Hard Eight (Debüt von P.T. Anderson)
This is Spinal Tap
A Separation
Bad Lieutenant (1992)
Donnie Darko
Amorres Perros
Happiness
City of God
Tanz der Teufel

@eli4s

Da haste du komplett recht dafür ein Hut
Noch zu einer Defition eine genau Zahl kann ich nicht nennen ihr müsst selber entscheiden ab wann es ein Low Budgetfilm ist

@luhp92

abgesehen davon, dass die Liste "Top 10 American Independent Filmmakers" heißen sollte, würde ich diese ausnahmsweise mal so unterschreiben^^

@luhp92

"[...]aber mir persönlich hat da Darren Aronofsky schon sehr gefehlt."

Also dass Aronofsky in der Liste nicht erwähnt wurde, finde ich persönlich weniger tragisch. Reqiem for a Dream ist bis jetzt der einzige Film des Regisseurs, der mich persönlich sehr beeindruckte und auch rückblickend einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Der Film hätte definitiv in den "Honorable Mention" erwähnt werden können. Auch The Wrestler finde ich noch sehr sehenswert, den Rest seiner Filme leider nur unterm Durchschnitt...

@Iron hier solltest du schon gewisse Regeln aufstellen. Low Budget...Welches Zeitalter meinst du? Ich nehme mal Tanz der Teufel 1981. Da wird immer wieder geschrieben das diese Film mit nur 50.000.-$ gedreht wurde, aber ein Film muß auch vermarktet werden, wo die Kosten auf über 200.000.-$ gestiegen sind. Erfolg: Dem verdankt der Film einer ganz neuen Sichtweise der Geschichtserzählung und das er in vielen Ländern geschnitten wurde. In Deutschland sogar kurz nach dem Kinostart aus den Kinos verbannt wurde.

Noch billiger hat damals Peter Jackson sein erstes Filmwerk Bad Taste 1987 abgeliefert , mit nur ( in Euro umgerechnet ) ca. 18.000.-€ war es ein Splatter voller Ironie. Drehkosten in DM Zeite umgerechnet 40.000.-DM . Hier kam es zu keinem Kinostart, gut ist er nicht, aber gerade bei Peter Jackson eine Pflicht für Fans.

Ein weiterer Low Budget Film von Peter Jackson war Braindead, der zwar schon 3.000.000$ kostete, aber wieder in die Sicht der Gesetze / Jugendgefährdung kam und abermals Kult wurde. OK das Budget war hoch, aber 1992 schon als Low zu bezeichnen.

Neuzeit Low B. : Gebrüder Strause Skyline Als der Film in den Kinos anlief war noch die Rede von 250.000.- $ Produktionskosten. Fakt ist aber das es 500.000.-$ waren, dann die Spezialeffekte, die Schnitte, die Synchronsprecher, die Musik auch Kosten verursachen und der Film dann am Ende 10.000.000.-$ kostete. Ob hier schon die Werbekosten eingerechnet sind weiß ich nicht.

Du siehst an den Beispielen, man kann nicht jeden Film mit anderen Vergleichen. Zudem sind Geschmäcker verschieden. Siehe nur Solomon Kane der nur 45 Mil $ kostete aber an den Kinokassen abgerutscht ist. Ich fand ihn gut.

The Ring der ebenfalls günstig produziert wurde, denn in der heutigen Zeit sind 45.000.000.-$ sind das leider Billigfilme.

Außer Tanz der Teufels, sind folgende Filme Low B. meine Splatter Highlights. Phantasm 1 - 4 , dazu The Howling, oder Haus an der Friedhofsmauer. Alles Billigproduktionen.

@luhp92

Ich konnte mit diesem Psychodrama thematisch nicht sonderlich viel anfangen. Mir persönlich fehlte fast über die gesamte Laufzeit jeglicher Zugang zu dem Film. Von einem Drama erwarte ich ausreichende Einblicke in die Psyche der Darsteller, was ich in diesem Fall jedoch sehr vermisst habe. Natalie Portman und Mila Kunis spielen jedoch wirklich überaus gelungen und holen sehr viel aus ihren sonst recht blassen Figuren heraus. Erzähltechnisch ist der Film ebenfalls nichts herausragendes. Die Inszenierung dagegen ist generell auch gelungen; die Optik ist recht düster und der Wechsel zwischen surreal und real wirkenden Szenen ist filmtechnisch gut umgesetzt. Allerdings waren mir die Schnitte an einigen Stellen zu hektisch.

Vielleicht waren meine Erwartungen damals einfach zu hoch, nach den größtenteils so positiven Kritiken. Black Swan war bei Weitem kein schlechter Film, aber da hatte ich mir mehr erhofft. Ich würde den Film trotz allem wohl dennoch als sehenswert ansehen. Er zählt aus meiner Sicht auch noch zu seinen besseren Werken...
Ps: Pi habe ich bisher noch nicht gesehen!