Oscars 2023 - Spekulation & Diskussion

"Außerdem waren die Stars auch viel lockerer und waren oftmals sogar angetrunken was man bei den Reden gemerkt hat."

Yep...

Zudem wurden die Oscars in den letzten Jahren immer politischer. Waren sie natürlich schon immer, aber in den letzten Jahren hat es doch stark zugenommen mit der Erwartungshaltung, dass alle Gruppen irgendwie nominiert und im besten Fall auch ausgezeichnet werden. Das in Kombination mit der fehlenden Moderation hat den Oscars in den letzten Jahren etwas die Würze genommen.

Ein Trend der letzten Jahre ist auch, dass Regisseure Filme drehen, welche einen autobiografischen Hintergrund haben. Damit hat sich nun auch Spielberg angeschlossen:

• Roma - Alfonso Cuarón
• Belfast - Kenneth Branagh
• Empire of Light - Sam Mendes
• Zeiten des Umbruchs - James Gray
• Bardo - Alejandro González Iñárritu
• The Fabelmans - Steven Spielberg

Wobei Empire of Light wohl nicht autobiografisch sein soll. Möglicherweise kamen in den letzten Jahren noch weitere solcher Filme heraus?
Cuaron war mit Roma jedenfalls erfolgreich gewesen und Spielberg folgt dem nun offenbar.

Ich erinner mich an die Awards-Saison 2020 in der Brad Pitt so ziemlich alle Preise im Vorfeld der Oscars abgeräumt und jedes Mal richtig witzige Dankesreden (SAG, BAFTA) gehalten hat, daher war ich schon gespannt auf seine Rede bei den Oscars. Dort hat er dann aber wie jeder eine langweilige 0815-Danksagung ohne einen einzigen Witz hingelegt. Die Veranstaltung ist schon echt lahm abgesehen von seltenen Ausnahmen wie wenn der falsche Gewinner vorgelesen wird oder jemand den Namen von Will Smiths Frau in den Mund nimmt.

@ MB80

Kannte ich gar nicht, sieht so aus als hätte ich mir die Vergangenheitsform sparen können, nice.

@ TiiN

Solche Filme gab es schon immer aber zuletzt kann man da schon eine auffällige Häufung beobachten, das stimmt. Eventuell könnte man "The House that Jack built" noch hinzufügen^^

Ich schaue die Oscars auch schon länger, damals hatte mir die sogar jemand aufgenommen auf VHS, als die noch nicht im free-TV liefen.

Ich wünsche mir jemanden der Billy Crystal beerbt, der war für mich mit Abstand der Beste, aber ich sehe da niemanden, Billy Crystal war auch weniger Comedian sondern eher Entertainer. Hugh Jackman war eigentlich ganz okay.

Die Reedezeitenreduzierung geht mir gegebn den Strich, speziell für die Leute in den kleineren Kategorien, für die das der Tag des Lebens ist.

@luhp92
Ja das ist alles der verzweifeltete Versuch die Oscars den Leute interessant zu machen, die sich da nicht für interessieren, die Leute die die Veranstaltung regelmäßig guck(t)en, waren durch die Laufzeit sicher nicht gestört, die anderen werden sicher nicht einschalten, wenn sie wissen dass es nun kürzer ist etc. - verstehe auch jeden den es nicht interessiert.

@Rotwang

Billy Crystal war ebenfalls mein Lieblingshost. Wobei Steve Martin auch klasse war. Von den neueren Gesichern gefielen mir Ellen DeGeneres, Hugh Jackman und tatsächlich Seth MacFarlane ganz gut.

Gab übrigens kurz vor dem heutigen Ende der Nominierungsfrist einen erstaunlichen Push Andrea Riseborough für ihre Leistung in dem Indie-Film "To Leslie" für den Oscar als beste Hauptdarstellerin zu nominieren.

"To Leslie" hat kurz gesagt kein Schwein gesehen. In den Kinos hat er gerade einmal 27.000 Dollar eingespielt. Bei Rotten Tomatoes steht er bei 98%, allerdings haben lediglich 52 Kritiker eine Review eingereicht, also selbst in Kritikerkreisen flog der Film bislang ziemlich unter dem Radar. Der kleine Verleih hat nicht das Geld für eine große Award-Kampagne, daher wurde Riseborough auch bei keinem der bisherigen Preise nominiert und normalerweise kann man dann ausschließen, dass sie plötzlich bei den Oscars auf der Liste auftaucht.

Jetzt gab es aber einen bemerkenswerten Kampagne von zahlreichen bekannten Schaupielern wie Kate Winslet, Gwyneth Paltrow oder Edward Norton, die sich auf Social Media heftig für eine Nominierung von Riseborough stark machen. Da es ja die Schaupieler sind, die ihresgleichen nominieren, scheint eine Nominierung nicht mehr ganz abwegig.

Bin mir zwar nicht ganz sicher wie legit diese Grassroots-Kampagne ist (einige Tweets sind Wort für Wort identisch, was darauf hindeuten könnte, dass doch eine beauftragte PR-Agentur dahintersteckt, könnte aber auch einfach an der Faulheit der Tweetenden liegen) aber interessant wäre es schon wenn das klappt. Würde zeigen, dass man auch ohne teure Kampagne eines Studios ins Oscar-Rennen einziehen kann.

Zwischen BAFTA- und Oscar-Wählern gibt es eine Schnittmenge, daher sind die BAFTA-Nominierungen nicht uninteressant. Liste

Am überraschendsten sicherlich, dass "The Fabelmans" bei den großen Preisen (abgesehen vom Drehbuch) komplett außen vor blieb. Könnte durchaus ein Zeichen sein, dass er wohl doch nicht der große Abräumer bei den Oscars wird, wobei er dort zumindest Nominierungen einheimsen dürfte. "Im Westen nicht Neues" dafür sehr stark vertreten, unter anderem auch Albrecht Schuch als Nebendarsteller.

Zudem Ana De Armas nach den SAG-Awards auch hier nominiert, evtl. schafft sie es tatsächlich auch bei den Oscars unter die besten fünf, wäre auf jeden Fall verdient.

"Das sind sogar noch vier Nominierungen mehr, als "The Banshees of Inisherin" hat, und das ist ein britischer Film. Ein deutscher Film dominiert die Nominierungen der BAFTAs, ich kann es nur nochmal sagen, wow."

Und das von den guten alten Kraut-hatern...

Womöglich ist der politisch doch nicht so problematisch, wie hier im Forum oft angedeutet ;)