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Kritik: Interstellar von Moviejones

Moviejones | 30.10.2014

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99 Kommentare
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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
11.11.2014 19:47 Uhr | Editiert am 11.11.2014 - 20:05 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 18.447 | Reviews: 185 | Hüte: 672
@ArneDias (09.11.2014 | 14:46 Uhr)
@OuterLimits (09.11.2014 | 16:26 Uhr)
Ich glaube, die Zeiten, in denen Nolan als Regiegott und -messias in den Himmel gelobt wurde, sind längst vorbei. Seit The Dark Knight Rises habe ich so gut wie niemanden mehr gesehen, der das getan hat. ChrisGenieNolan klammere ich da bewusst aus, denn er meint es in der Regel ja eher mit einem Augenzwinkern.

Zum Anspruch und Intelligenz von Interstellar:
Natürlich kommt "Interstellar " keiner wissenschaftlichen Arbeit gleich, aber das behauptet ja auch niemand. Des Weiteren hast du Recht mit der Aussage, dass es sich hier um einen durch und durch linearen Film handelt, der in den meisten Fällen leicht verständlich ist. "Interstellar" ist auch bedeutend massentauglicher, als es noch bei "2001 - A Space Odyssey" der Fall war. Einen Doktortitel braucht man zum Verständnis keineswegs, aber um die wissenschaftlichen Hintergründe zu verstehen, bedarf es schon eines gewissen physikalischen Know-Hows. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass die Mehrheit der Zuschauer wirklich verstanden hat, warum genau Plan A funktionierte bzw. welches Ausmaß das für die Wissenschaft hat. Manche fachsprachlichen Formulierungen müssen da einfach fallen, sonst hat man als Zuschauer überhaupt keinen Bezug zu den Bildern. Dementsprechend würde ich "Interstellar" schon als intelligent bezeichnen. Erstens beschäftigt sich der Film mit der aktuellen Physik-Forschungsfront und zweitens visualisiert er physikalischen Gedankengänge, die zurzeit nur auf theoretischer Basis diskutiert werden können (Schwarze Löcher, Wurmlöcher, etc.).

Zu den Logikfehlern und der Vorhersehbarkeit:
In vielen Fällen geht der Punkt an euch. Aber bei manchen sehe ich das anders.
[spoil]Für die interstellaren Wesen ist Cooper ja der "Auserwählte, um der Auserwählten (Murphy) die Daten zu übermitteln". Dementsprechend stolpert er nicht einfach über die NASA, er wird gezielt dort hingeführt. Von sich selbst aus dem schwarzen Loch im Auftrag der Wesen. Dass er direkt als Pilot engagiert wird, hat mehrere Gründe. Erstens gibt es so gut wie keinen Menschen mehr, der eine Piloten-Ausbildung absolviert hat. Die meisten Menschen sind Farmer. Zweitens war Cooper der beste NASA-Pilot seiner Zeit. Professor Brand wollte ich schon vorher als Pilot für die Mission haben, dachte aber, er wäre tot. Das wurde so im Film gesagt.

Was die Vorhersehbarkeit angelangt, so habe ich den Film gänzlich anders empfunden. Gut, ich wusste, dass es irgendwann ins Schwarze Loch geht, aber was dort drin geschieht, konnte ich nicht erahnen. Die Sache mit den 12 Astronauten, dass man Dr. Manns Planet anfliegt und dass dieser sogar durchdreht, war für mich überraschend. Ich hätte ursprünglich gedacht, dass sie den Planeten von Edwards anfliegen. Auch die Tatsache, dass am Ende nur Cooper und Brand übrig bleiben und dass sich Cooper opfert, konnte ich nicht vorhersehen.[/spoil]
Zum Ende des Films:
Wenn man das Ende mit dem von "2001 - A Space Odyssey" vergleicht, dann ist das definitiv mainstreamig, da habt ihr Recht. Nolan erklärt so gut wie alles, während Kubrick nicht dergleichen tut^^ [spoil]Wobei man hier dazu erwähnen muss, nicht alles ist eindeutig. Wir wissen z.B. nicht, was genau diese 5-dimensionalen Wesen sein sollen. TARS meint, es seien nicht-menschliche Wesen. Cooper behauptet, es seien Menschen, die sich irgendwann ihrer 3-dimensionalen "Fesseln" entledigt haben. Beide Theorien werfen einen völlig anderen Blick auf die Menscheit, wer hat Recht?
Zu der Idee von OuterLimits mit der Todesvision von Cooper: Die ist genial, das hätte schon was für sich gehabt! So könnte übrigens auch "The Dark Knight Rises" abgelaufen sein. Bruce Wayne ist gestorben und das Ende war nur ein Wunschtraum von Alfred.[/spoil] Nichtsdestotrotz fand ich das richtige Ende ebenso klasse, weil es Nolan-typische Aha-Momente enthält (auch wenn der große Brainfuck ausbleibt) und eben weil es mit der aktuell größten Frage der Physik auseinandersetzt. [spoil]Die Vereinheitlichung von Relativitätstheorie und Quantenmechanik - Wisschenschaftler würden ihr ganzes Vermögen dafür hergeben laughing[/spoil]

Auf Nietsewitchs Kommentar habe ich schon unter seiner entsprechenden Kritik geantwortet.


@Spielberg-Skript
Das wäre ja mal ein gänzlich anderer Film geworden. Manche Aspekte des Original-Skripts haben mir sehr gefallen, z.B. dass die Menschheit nach und nach ausstirbt. Aber aufgrund anderer Aspekte bin ich doch sehr erleichtert, dass Nolan das Skript umgeschrieben hat. Die Idee mit der Alienkolonie hätte ich ja noch einigermaßen in Ordnung gefunden, aber was soll denn das mit den Chinesen, der Gravitationsmachine oder dem "Adam und Eva in Space"?? Für mich wäre das ziemlich lächerlich gewesen.


@Critjas27 (11.11.2014 | 00:31 Uhr)
[spoil]An die "Cooper ist tot"-Theorie auf Basis der im Film enthaltenen Informationen glaube ich ebenfalls nicht. Da muss ich mich OuterLimits und TiiN anschließen. Der Film gibt da für mich zu wenig her, das hätte man anders Inszenieren müssen. Wie, das beschreibt OuterLimits ziemlich gut mit seiner Todesvision-Theorie.[/spoil]

@Schrader (11.11.2014 | 12:57 Uhr)
[spoil]Nun, genaugenommen reist Cooper ja nicht durch die Zeit. Er befindet sich im schwarzen Loch in diesem 3-dimensionalem Raum, in dem die Zeit projiziert wird. Ich weiß nicht, ob das die angesprochene fünfte Dimension darstellen soll oder eine Art Paralleluniversum ist. Jedenfalls exisiteren für Copper im schwarzen Loch alle Zeiten an einem Punkt, eer kann wahllos darauf zugreifen ohne dabei aber den Ort oder seine eigene Zeit zu verlassen. In der Szene, in der er bewusstlos im Weltraum schwebt, sieht man ja, dass das Universum ganz normal "weitergelaufen" ist. Während die Endurance ihre Reise nach der Flucht von dem Wasser-Planeten fortsetzt, arbeitet Murphy parallel ja schon an der Entschlüsselung der Daten. Im schwarzen Loch nimmt Cooper also eine Art Sonderstellung ein - abgekoppelt von Raum und Zeit. Er beeinflusst die Vergangenheit, reist aber selbst nicht in die Vergangenheit. Und dementsprechend kann es auch nicht zu einem Paradoxon kommen.
Ich hoffe, das ist verständlich. Mir fehlt grade irgendwie ein besserer Ansatz, um das zu erklären laughing[/spoil]

Zum Abschluss muss ich noch erwähnen, dass es lange nicht mehr einen Film gegeben hat, bei dem soviel diskutiert wurde. Das muss ein Film erstmal schaffen, ich finde das spricht für ihn. Es war denke ich ja vorher schon klar, dass "Interstellar" polarisieren wird.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
11.11.2014 20:53 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.519 | Reviews: 20 | Hüte: 409
@TiiN:

Das Stimmt allerdings.
Damals 2012 als ich 3x TDKR reingezogen,.. hat mich der film so geflasht, das ich unbedingt weiter verfolgen wollten,.. wie der theman weiter geht.
Und so stoßet ich mich hier, in MJ .. Und da ging richtig los ^^

Ist mir grad aufgefallen, das wir paar neue user bekommt haben. Die meisten von denen sind, wegen Nolan hier.. sehe ich das falsch ? ^^
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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
11.11.2014 21:03 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.519 | Reviews: 20 | Hüte: 409
@luph92:

Nolan als Regiegott Finde ich einfach nur saugeil von dir geschrieben ^^

Seit The Dark Knight Rises habe ich so gut wie niemanden mehr gesehen, der das getan hat. ChrisGenieNolan klammere ich da bewusst aus, denn er meint es in der Regel ja eher mit einem Augenzwinkern.

Eins muss man mir lassen. Ich hab Nolan Hype seit TDKR hier, immer in der aller munden der user gehalten. Das es manchen sogar genervt hat. Aber ? Jetzt Sind wir wieder hier. Wie vor 2 jähren. Und der mann hat alle wieder bewiesen, wozu er in der lagen ist.

Kurz gesagt. Keiner kann ihm das Wasser reichen. Hahaha ^^


Jetzt lese ich nur als Zuschauer wieder *fg*
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
12.11.2014 00:04 Uhr | Editiert am 12.11.2014 - 00:12 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 18.447 | Reviews: 185 | Hüte: 672
Viele Wissenschaftler loben den Film übrigens für seine korrekte Darstellung der wissenschaftlichen Fakten. Der populärste von ihnen im Filmbereich wird wohl Neil deGrasse Tyson sein:

Experience Einsteins Curvature of Space as no other feature film has shown.

Experience Einsteins Relativity of Time as no other feature film has shown.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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OuterLimits : : Moviejones-Fan
12.11.2014 07:22 Uhr | Editiert am 12.11.2014 - 07:48 Uhr
0
Dabei seit: 28.05.12 | Posts: 226 | Reviews: 0 | Hüte: 19
@luhp92 - bei TDKR glaube ich genau das, was du als möglich erachtest, darum fand ich das Ende noch okay. Hier ist auch der visuelle Unterschied sehr deutlich:

[spoil]Die Schlussszene ist so deutlich eher eine Art Epilog und kommt so strahlend im Vergleich zu allem Vorherigen daher, dass diese Interpretation tatsächlich auf der Hand liegt, weswegen ich mit dem Ende hier auch recht zufrieden bin. ;)[/spoil]
[spoil][/spoil]
[spoil]Bei Interstellar überlege ich immer noch, ob uns diese Hinweise reichen sollen, von wegen das letzte was man sieht sind die eigenen Kinder/bzw. die, die wir lieben. Die Krankenhausszene wirkt auch wie ein Epilog. Das Problem ist hier eher, wie schon erwähnt, dass auch das Erleben der 5. Dimension von der normalen 3D-Wahrnehmung des Menschen abweicht und darum anders dargestellt werden muss. Und es ist ein SciFi-Film, der genau das und Zeitreisen thematisieren will. Daher kann man hier schwerer sagen, dass das nur eine Todesvision ist. Man kann sich vielleicht damit trösten, dass es eine Parallelwelt ist (in der eigentlichen ist die Menschheit also vielleicht tatsächlich drauf gegangen bzw. hat weder Plan A noch B funktioniert), wer weiß schon, was nach dem Tod mit uns passiert - vielleicht landen wir ja in parallelen Welten. ;)

Was auch darauf hinweisen könnte: Man hat 12 Astronauten, einer davon ist ein Verräter und Cooper ist der Auserwählte, der sich opfert und die Menschheit im Zuge einer drohenden Apokalypse erlöst, in der alles zu Staub wird - warum muss ich da bloß an 12 Apostel und Jesus und Judas denken?^^[/spoil]
We repeat: there is nothing wrong with your television set. You are about to participate in a great adventure. You are about to experience the awe and mystery which reaches from the inner mind to – The Outer Limits.
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Rotschi : : Wilder Roboter
12.11.2014 17:27 Uhr
0
Dabei seit: 17.12.09 | Posts: 1.559 | Reviews: 6 | Hüte: 54
Danke danke danke.
Danke für diese tollen Ansätze. Wie sagte Ray das gleich in Ghostbusters 2 "Ich liebe euch"...

Einfach Wahnsinn diese verschiedenen Gedankenapiele. Ich glaube den Film, werde ich mir beim "Fast verpasst" ein zweites Mal geben. Im Nachhinein, würde ich dem Film nun sogar 9/10 geben. Quasi ein fast Meisterwerk.

In die Diskussion kann ich an der Stelle leider nicht mehr einsteigen. Ihr habt mich quasi ge"brainfucked" xD Dafür wiederholt ein Riesendank. 60 Minuten Zugfahrt hätten nicht besser investiert werden können. Ich verbeuge mich vor allen.
MJ-Pat
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Strubi : : Hexenmeister
12.11.2014 20:57 Uhr
0
Dabei seit: 30.08.10 | Posts: 3.249 | Reviews: 2 | Hüte: 50
Ich muss den Film jetzt auch dringend mal sehen. Es nervt zu sehen, wie hier groß diskutiert wird und alles voller Spoiler ist und man sie nicht lesen und mitdiskutieren kann, weil man den Film noch nicht kennt wink.
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OuterLimits : : Moviejones-Fan
12.11.2014 22:32 Uhr
2
Dabei seit: 28.05.12 | Posts: 226 | Reviews: 0 | Hüte: 19
@Strubi - das solltest du unbedingt^^

@all - Nolan kann sich nicht rausreden damit, dass er einfach einen unterhaltsamen SciFi-Film machen wollte. Edge of Tomorrow ist ein unterhaltsamer SciFi-Film, wenn mir da Logikmacken unterkommen, runzel ich kurz mit der Stirn, gucke weiter, hab Spaß, denke nachher noch kurz, na hier könnte man sich fragen - aber ich frag mich nicht weiter.

Nolan dagegen ist einfach bekannt für durchdachte Konzepte, Hollywoodkino hin oder her. Sonst hätte Interstellar auch einen etwas anderen Verlauf genommen, siehe Thema Spielberg-Skript. Nolan hat sich zudem die Mühe gemacht, einen Astrophysiker hinzuzuziehen, der selbst wiederum sich Infos auch von anderen holte. Der ganze Film ist über Jahre hinweg gediehen. Nolan bezeichnet sich als Fan von 2001 - Odyssee im Weltraum. Das alles legt einfach nahe, dass er und sein Bruder mehr machen wollten als nur irgendeinen weiteren Hollywood-SciFi-Film. Große Klasse, wenn er dabei einige aktuelle Theorien aufgreift, sie korrekter darstellt als bisher geschehen und visuell wie emotional flasht. Doch er kann genau darum nicht erwarten, dass man den Film dennoch wie übliches Hollywoodkino konsumiert und vergisst. Man beginnt beim Verdauen von Flashs eben auch zu denken.

Mich hat Logik beim Filmgenuss nicht gestört, ich habe wie üblich kurz die Stirn gerunzelt, das wars. Aber danach und vor allem nach diesem Schluss sprang nunmal auch das Denken wieder an. Er sagt selbst, er wolle es eher fühlbar als verstehbar machen. Doch neben all den Emotionen denkt man eben doch auch noch mit, das können manche besser, andere schlechter abschalten, vor allem im Nachhinein.

Er hat definitiv geschafft, dass man noch lange über diesen Film diskutieren wird und vielerlei Blickwinkel und Wahrnehmungen ein interessantes Gesamtbild ergeben werden. Dafür Hut ab! Und je mehr ich drüber nachdenke, komme ich vielleicht doch noch von 8 rauf auf 9. Aber nein, keine 10, dafür sind denn doch ein paar zu grobe Schnitzer drin und wie gesagt - das Ende...^^

Hier noch einmal ein neuer Gedankengang, den ich woanders schon gepostet hab, aber bevor er dort untergeht:

[spoil]12 Astronauten, ein Verräter, ein Auserwählter, der sich opfert, eine Apokalypse, in der alles zu Staub zu werden droht - na, woran erinnert das? 12 Apostel, Judas, Jesus... ;) Am Ende ein paradiesische Auflösung nach der Gefahr eines höllisch Schwarzen Loches *hust*^^[/spoil]
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ArneDias : : Mr. Wick
13.11.2014 01:29 Uhr
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Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.488 | Reviews: 29 | Hüte: 260
OuterLimits hatte viele Dinge geschrieben die ich genauso sehe und auch schon geschrieben habe. Interstellar sollte eben nicht dieser durchschnittliche unterhaltsame Science-Fiction Film werden, sondern mehr. Vor allem der Vergleich mit 2001 kam im Vorfeld ja sehr oft vor, teils von Nolan auch selbst. Und wenn man damit im Hinterkopf Interstellar gucken geht, wirkt der Film für manche einfach doch nicht mutig genug und vor allem am Ende zu mainstream.


@luhp92

Was die vorhersehbarkeit betrifft ist das vermutlich eine Individuelle Sache. Es hängt vielleicht auch davon ab welche Filme man bereits im Vorfeld gesehen hat. Zum Beispiel war Oblivion für all diejenigen die unter anderem Moon gesehen haben nach bereits 10 Minuten ein offenes Buch ohne weitere Überraschungen. Ähnlich verhält es sich wohl auch mit Interstellar. Dennoch lieferst du viele gute Argumente.
[spoil]Was das Ende betrifft so glaube ich das sowohl Cooper als auch TARS recht haben. Menschen entwickeln sich eben weiter und wenn sie sich zu 5 Dimensionalen Wesen weiterentwickelt haben, sind sie sehr wahrscheinlich eher als nicht-menschliche Wesen zu bezeichnen.[/spoil]
[spoil]Was Coopers Tod betrifft so glaube ich das er schon noch lebt. Das mit den Kindern hatte ich zwar kurz im Kopf, aber er sieht ja nur Murph. Sein Sohn taucht am Ende nirgendwo mehr auf. Das ist für mich daher ein Hinweis das er eben nicht Tod ist.[/spoil][spoil][/spoil]
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OuterLimits : : Moviejones-Fan
13.11.2014 01:54 Uhr
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Dabei seit: 28.05.12 | Posts: 226 | Reviews: 0 | Hüte: 19
@ArneDias - zur alternativen Theorie:

[spoil]Du hast recht, er sieht ganz am Ende nur seine Tochter, doch immerhin hat sein Sohn sein Leben gelebt und ist nicht apokalyptisch drauf gegangen. Zumal immer noch die Option besteht, dass der Film ab dem Flugzeugabsturz schon die parallele Welt ist. Brand, der unbedingt wollte, dass er ins All fliegt, dachte er sei tot. Kann mir keiner erzählen, wenn man so heiß auf einen Superpiloten ist, dass man nicht rausfinden kann, ob er gestorben ist bzw. was danach mit Cooper passiert ist. Wir reden hier immerhin von der NASA.^^[/spoil]
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ArneDias : : Mr. Wick
13.11.2014 12:53 Uhr
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Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.488 | Reviews: 29 | Hüte: 260
@OuterLimits

Die von dir aufgeführten Punkte sind für mich einfach schwächen im Drehbuch. Aus meiner Sicht gab es davon ungewohnt viele für Nolan, ähnlich wie bei The Dark Knight Rises. Ärgerlich finde ich das ganze weil es leicht hätte vermieden werden können.
[spoil]Es hätte ja schon gereicht wenn Brand erzählt wie er Cooper gesucht hätte weil sie ihn als Piloten wollten und Cooper einfach kurz sagt das er sich nach dem Tod seiner Frau zurück gezogen hat um für seine Kinder da zu sein und untertauchte. Das hätte vielleicht eine Minute im Film gedauert, es aber ausreichend erklärt, auch wieso er sofort den Auftrag bekommt. Auch das Band zwischen ihm und seinen Kindern wäre noch deutlicher geworden.[/spoil]
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
13.11.2014 20:30 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.993 | Reviews: 179 | Hüte: 681
@OuterLimits

Ein ganz toller Kommentar um 22:32 von dir. Dafür gabs nen Hut von mir smile

Du hast den Film bzw. das Erlebnis ihn zu sehen mit der nötigen Lockerheit beschrieben die man haben sollte.


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ArneDias : : Mr. Wick
14.11.2014 16:06 Uhr
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Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.488 | Reviews: 29 | Hüte: 260
Hab mir grad ein Video auf Youtube von Screen Junkies angesehen welches auf die Wissenschaft im Film eingeht mit einem Experten. Generell kann ich den Youtube Kanal empfehlen, von hier kommen auch die Honest Trailers. Allerdings alles auf Englisch.

https://www.youtube.com/watch?v=0fWuP12dpdc&list=UUOpcACMWblDls9Z6GERVi1A

Gestern sah ich dann noch auf Youtube von RocketBeansTV eine Diskussion über Interstellar die ich auch mal verlinke. Ähnlich wie ich fanden sie den Film auch gut, haben aber Kritikpunkte (meckern auf hohem Niveau). Die Diskussion fängt bei Minute 6:20 an. Auch diesen Kanal kann ich nur wärmstens empfehlen.

https://www.youtube.com/watch?v=OzmUMRbMoeI&list=UUQvTDmHza8erxZqDkjQ4bQQ
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OuterLimits : : Moviejones-Fan
14.11.2014 18:27 Uhr | Editiert am 14.11.2014 - 19:06 Uhr
0
Dabei seit: 28.05.12 | Posts: 226 | Reviews: 0 | Hüte: 19
@TiiN - danke schön smile

@ArneDias

Naja, wenn sie es erklärt hätten wie du sagst wäre es keine Stelle, die man als Hinweis auf eine andere Interpretation sehen könnte^^ Solche Schwächen wirken irgendwie zu offensichtlich um nicht Absicht zu sein.

[spoil]Es ist eine Lazarus-Mission, es wird auch gesagt, dass erst was sterben muss, damit etwas Neues ensteht. Brand dachte, die Menschheit, die gerade lebt, schafft es eh nicht, für ihn kam ja nur Plan B in Frage. Heißt, er hätte ihn direkt suchen müssen, um Plan B umzusetzen, sobald man die Eier hatte - worauf hat er gewartet? Die Ausrede, er dachte, Coop sei tot, wirkt einfach zu billig. Diese ganze Nummer ist extrem unlogisch, so eine große Macke ist einfach zu offensichtlich, um wirklich Schwäche zu sein.[/spoil]
[spoil][/spoil]
[spoil]Im Film sieht man die Szene von Coops erstem Absturz, danach wacht er in seinem Bett auf und dann kommt schon die Sache mit dem Geist. Dass die Eltern per Erinnerung der Geist der Zukunft ihrer Kinder sind. Es ist am Ende auch nicht Cooper der Auserwählte, sondern seine Tochter, die von ihm "inspiriert" wurde. An ihn glaubt außer ihr niemand, drum wird die Station ja auch nach ihr benannt. Und darum sind die Geretteten quasi ihre Familie, wie sie am Ende ja auch sagt, für ihn ist dort kein Platz. Sie ist Murphys Law, das Sinnbild dafür, das wenn wir daran glauben, das alles möglich ist, auch alles geschehen kann. Und als weibliche Figur ja auch für Kreativität steht, Schöpfung aus dem Bauch heraus, weniger auf Logik basierend. Dr. Mann ist der Verräter - schon irgendwie gemein, diese Symbolik.^^
Und der Name Brand ist sicher auch nicht zufällig, die Feuerwand wurde früher als Grenze des Ereignishorizonts angesehen, hinter der der Tod oder eben etwas anderes wartet. Und sie setzt den Mais in Brand, was ihren Bruder endlich bewegt, das Zuhause, das Gewohnte zu verlassen. Und zornentbrannt soll man ins Dunkel gehen, nicht gelassen auf die Schwärze wartend.^^

Vielleicht hat es nie eine Botschaft gegeben, aber sie hat die Daten per Uhr, diese "Erleuchtung", als seine Botschaft empfunden wie Moses seine Tafeln, oder wie der sprechende brennende Dornbusch eben auch nur ein Bild ist für eine Offenbarung.[/spoil]
[spoil][/spoil]
[spoil]Wir können Zeit auch nur mit Hilfe der 3 Dimensionen messen, ein Zeiger, der Strecke A nach B durchläuft, schon sehr bedeutsam, dass gerade die Uhr ihr die Daten codiert per Morsezeichen. Die Zeit eben das Sinnbild für die Lösung wird. Zeiger zucken auch so manchmal einfach noch ne Weile, wenn eine Uhr stehen bleibt, Restenergie des fast toten Uhrwerks.[/spoil]
[spoil][/spoil]
[spoil]Bis die Menschen solche interstellaren Wesen sind, die ein Wurmloch platzieren können, wird auch noch viel Zeit vergehen. Soweit ist auch seine Tochter noch nicht. Vielleicht ist die Botschaft eben, weiter Glauben, Hoffen und auf die Erleuchtung warten beim Weitersuchen, die uns einen Schritt weiter bringt, aber eben nicht aufgeben wie Prof. Brand und erst gar nicht mehr glauben, dass man noch eine Lösung finden kann. Eben sich keine Grenzen auferlegen. Und genau das ist sein Erbe an seine Tochter von Beginn an, nicht erst im Bücherregal, den Geist offen zu halten. Das konnte sie nach seinem Weggang und damit quasi Tod aber erst, als man ihr erst das Vertrauen in Brand nahm - durch seine Beichte - und damit auch das Hoffen auf seine Rückkehr und dann schon fast alles verloren schien, erst dann hat sie sich nicht mehr auf Brand oder auf Daddys Rückkehr verlassen, sondern auf sich selbst. Und die Bücher symbolisieren ja auch all das Scheinwissen, das uns inspiriert, nach noch mehr Wissen zu suchen, um dann festzustellen, was wir alles nicht wissen. Wie sagt Brand? Die Wissenschaft deckt auf, was wir nicht wissen^^[/spoil]
[spoil][/spoil]
[spoil]Die Frage zur Todesvisionsidee ist, sieht Nolan die 5. Dimension ähnlich wie einen Todeszustand? Eben vom Körper und der üblichen Wahrnehmung befreit? Alles, was Menschen nicht verstehen, wo es nur Theorien zu gibt, ist ja ungefähr so wie die Frage, was nach dem Tod ist, weiß auch keiner. Im Grunde ist seine Erscheinung für seine Tochter ja wirklich geisterhaft. Und Nolan sagt ja, man soll es nicht verstehen, sondern er will es fühlbar machen, das geht prima über diese Todes- und Geisternummer und biblische Ähnlichkeiten^^[/spoil]
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Han : : Space Cowboy
14.11.2014 19:07 Uhr | Editiert am 14.11.2014 - 19:09 Uhr
1
Dabei seit: 14.04.13 | Posts: 1.977 | Reviews: 8 | Hüte: 102
Nolan ist zurück und liefert mal wieder ein Brett von einem Film ab! Dabei ist der Streifen keineswegs leichte Kost, sondern wie schon The Dark Knight Rises und auch andere seiner Filme ein wenig sperrig und schwer verdaulich. Genau das liebe ich persönlich an seinen Filmen! Das sind keine leicht konsumierbaren Werken, keine "Feierabendfilme", sondern richtige Brocken, die auch lange nachwirken. So muss ich über Interstellar nun auch seit 2 Tagen nachdenken, sowohl bewusst als auch unbewusst.
Was ich für mich sagen kann, ist folgendes: Dieser Film ist sicher nicht perfekt und ich verstehe all jene, die sich hier an den viel diskutierten Logiklöchern reiben. Mich störten sie nicht, da ich während dem Gucken viel zu erschlagen von den Bildern, Tönen, Emotionen und der Geschichte ansich war! Dies meine ich absolut positiv. Nolan hat in meinen Augen einen derart intensiven Film geschaffen, es drückte mich einfach nur in den Sessel. Ein Hauptverdienst daran, hat das bei Nolan mittlerweile schon fast zum Grundstandard gewordene perfekte Casting - allen voran Matthew McConaughey! Aber auch die Bilder und Kamerafahrten unterlegt mit dieser eindringlichen Musik suchen ihres Gleichen! Genau DAFÜR wurden riesige Leinwände und Krachbumm-Soundanlagen erfunden! Und ich bin froh, dass ich Interstellar auf der größten Leinwand unseres Kinos genießen konnte!^^

Für mich ist Interstellar das geistige Kind von 2001 und auch von Contact, der vom philosophischen Unterbau her hier sicher Pate stand. Dennoch ist der Film eigenständig und hat auch wunderbare Ideen, von denen zugegebenermaßen nicht alle konsequent zu Ende geführt werden. Ich gebe 9/10 weil mich der Film glücklich macht.

PS: Finde die Kritik von MJ hier auch sehr treffend, aber vor allem großes Lob für die Videokritik! Cool, dass ihr nun auch Filmtrailer in die Kritik einbindet, das kommt gleich nochmal besser!

PPS: @OuterLimits:
[spoil]Das mit den Bibelparalleln ist ja abgefahren! Hab ich gar nicht geschnallt, aber jetzt wo Du es sagst, liegt es auf der Hand und ich kann mir nicht vorstellen, dass dies zufällig so ist! Witzig! Dafür (und auch für den restlichen, sehr guten Kommentar) bekommst auch einen Hut von mir.[/spoil]

"In der Geschichte passiert alles zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce." - J.J. Abrams

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