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Kritik: Interstellar von Moviejones

Moviejones | 30.10.2014

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99 Kommentare
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OuterLimits : : Moviejones-Fan
09.11.2014 16:26 Uhr | Editiert am 09.11.2014 - 16:28 Uhr
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Dabei seit: 28.05.12 | Posts: 226 | Reviews: 0 | Hüte: 19
Also ich stimme dem zu was MJ, Petra, ArneDias und MarieTrin schildern, bei mir wars ein Mix aus alledem. Ich war erst einmal geflasht von Interstellar und hätte aus purer emotionaler Begeisterung am liebsten gesagt - Meisterwerk. Doch das ist es einfach nicht, je mehr man emotional runterköchelt, desto mehr Schein statt Sein wird offensichtlich, so dass ich mich auch rasch von 10 auf 8 absinken sah^^

Der Grund ist simpel - Nolan, dem Cast und der Crew gelingt es, das Ganze episch, dramatisch und intelligent wirken zu lassen. Doch es ist letztendlich eben nur episch und dramatisch, emotional gekonnt hochgeputscht, aber überhaupt nicht intelligent. Das Konzept ist cool, aber nicht neu und voller Logiklöcher im schwierigen Part, voller wir tun mal intelligent in den einfachen Parts. Und ja, bis auf eine bestimmte Sache auch ziemlich vorhersehbar. Das Ende kam mir nicht nur zu rasch sondern auch zu mainstreamig und leger dahingeklatscht daher nach dem mega Spannungsbogen, aus dem dann aber kein mutiges oder wenigstens rundes Ende herausgeholt wurde.

Die Bilder und Musik, die Darstellerleistung, großartig. Aber die Musik war mir oft too much, da hätte man viel öfter Mut zur Stille haben können, im Vergleich ist Gravity runder, stimmiger, weniger bombastisch, weniger episch, dafür aber ohne Bombast, ohne vorgeschobene Intelligenz noch viel wirkungsvoller und schlüssiger.

Gravity konnte Nolan - dessen Filme ich meist mag - für mich nicht toppen, 2001 dagegen schon. Einfach, weil er spannender ist. Bilder sind eine Sache, Dramaturgie eine andere, und letztere hat wenig mit visueller Technik zu tun. Sonst wäre Hitchcock wohl kaum der bis heute wohl ungeschlagene Meister des Suspense. Auch ist es nicht Nolans bester Film, er hat schon Besseres gemacht. Memento zum Beispiel oder auch The Prestige. Auch Inception ist runder und einfallsreicher, intelligenter. Und weitaus mutiger.

Nolan hat neben Gravity und Moon einen der spannendsten jüngsten SciFi-Filme abgeliefert, einfach weil es kein reiner Actionblockbuster ist, sondern starke Dramaanteile aufweist und mehr Richtung Filmkunst geht denn Richtung pure Unterhaltung. Dazu ein hervorragender Cast, McConaughey leistet hier einfach eine super Performance ab. Er ist der Atem des Films, weniger die tollen Bilder oder die Musik. Letztere verstärken nur die Wirkung des emotionalen Dramas und puschen die Spannung noch mehr hoch. Nolans Werk regt jedenfalls zum Denken und Diskutieren statt rasch konsumieren und vergessen an, womit er schon viel erreicht hat^^
We repeat: there is nothing wrong with your television set. You are about to participate in a great adventure. You are about to experience the awe and mystery which reaches from the inner mind to – The Outer Limits.
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theblade : : Moviejones-Fan
09.11.2014 17:23 Uhr
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Dabei seit: 12.04.12 | Posts: 77 | Reviews: 0 | Hüte: 1
Ich hab gestern ebenfalls Interstellar im Imax Berlin gesehen. Unglaublich was Nolan auf die Leinwand gezaubert hat.

Im Berlin Zoo-Palast gibt es den Film als einzigen im analogem 70mm Format.

Lohnt sich ein Besuch in dieser Vorstellung? Muss ich mit einem besseren oder schlechteren Filmerlebnis als im (pseudo-) imax sony center rechnen?
MJ-Pat
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Strubi : : Hexenmeister
09.11.2014 17:35 Uhr
0
Dabei seit: 30.08.10 | Posts: 3.249 | Reviews: 2 | Hüte: 50
@ArneDias
Es stimmt schon, dass bei Nolan einige dazu tendieren, mehr aus seinen Filmen zu machen als sie wirklich sind. Auf der anderen Seite muss man aber eben auch sagen, dass es in den letzten Jahren kaum ein Regisseur so gut schafft in dieser Konstanz Filme zu machen, die eine gewisse Intelligenz und großes Blockbusterkino vereinen, wie Nolan. Und ich muss auch sagen, dass mich noch keiner seiner Filme bisher enttäuscht hätte (Interstellar habe ich noch nicht gesehen).

Nolan ist ja außerdem nicht der einzige Regisseur, dessen Filme schon im Vorfeld häufig zu Meisterwerken geschrieben oder geredet werden. Gerade bei Tarantino fällt mir das immer extrem auf.
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ArneDias : : Mr. Wick
09.11.2014 18:09 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.488 | Reviews: 29 | Hüte: 260
@Strubi

Da stimme ich dir zu. Besonders in unserer Heutigen Zeit wo das Kino überflutet wird mit Filmen wie Transformers, Turtles oder diese ganzen Teenie Buchverfilmungen ist es schön das es noch Regisseure wie Nolan gibt die große anspruchsvollere Filme ins Kino bringen. Und wirklich enttäuscht hat er mich bisher auch noch nicht, all seine Filme haben ein gutes Niveu welches er bisher auch zu halten weiß.
Der Vergleich mit Tarantino ist hier wirklich passend muss ich sagen, und das sage ich als großer Tarantino Fan^^ Vielleicht liegt es am Wunsch der Zuschauer nach qualitativ guten Filmen in einer eher dunklen Kinozeit was das angeht, dass man manche Regisseure direkt auf ein Podest erhebt. Ich fürchte nur das man gerade durch so etwas auch eine Abneigung gegen diese Regisseure ungewollt erschafft. Denn irgendwann geht es einem einfach nur noch tierisch auf die Nerven (sage ich mit einem Wink und Augenzwinkern Richtung ChrisGenieNolan wink )


@Petra82

Danke für deine Worte und den Hut. Nach deinem Post muss ich auch noch hinzufügen das ich die Schauspielerische Leistung wirklich gut fand. Besonders McConaughey spielt einfach grandios und trägt den ganzen Film von Anfang bis Ende. Was der Mann zuletzt Schauspielerisch abliefert ist schon eine Wucht.
Ich muss aber auch die junge Mackenzie Foy als junge Murphy Cooper erwähnen. Für mich war sie, vor allem im Zusammenspiel mit McConaughey, die Seele des Films. Ich finde auch das sie Jessica Chastain ganz klar in den Schatten gestellt hat. Überhaupt haben diese beiden es geschafft den restlichen Cast in den Hintergrund zu drängen. Da kamen nicht mal ein Michael Caine oder eine Anne Hathaway gegen an.
Ich glaube bei den Oscars wird der Film höchstens in den Technischen Kartegorien eine Rolle spielen, aber sollten darstellerisch hier welche nominiert werden, dann wäre ich ganz klar für McConaughey und die junge Mackenzie Foy. Ich glaube Nolan muss sich vor allem bei diesen beiden bedanken das er endlich einen auch emotionalen Film schaffen konnte.
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Petra82 : : Schneefeger
09.11.2014 18:10 Uhr
0
Dabei seit: 07.10.08 | Posts: 2.031 | Reviews: 15 | Hüte: 82
@OuterLimits: Wirklich sehr, sehr schön formuliert. Mit Gravity gehe ich nicht ganz mit, aber sehr schlüssig deine Sichtweise.

Warum bin ich nicht aus Stein wie du...?

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OuterLimits : : Moviejones-Fan
09.11.2014 18:49 Uhr
0
Dabei seit: 28.05.12 | Posts: 226 | Reviews: 0 | Hüte: 19
@Petra82 - inwiefern gehst du bei Gravity nicht ganz mit?

@ArneDias - stimmt, Mackenzie Foy muss man unbedingt noch erwähnen, sehr überzeugende junge Dame!
We repeat: there is nothing wrong with your television set. You are about to participate in a great adventure. You are about to experience the awe and mystery which reaches from the inner mind to – The Outer Limits.
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
09.11.2014 18:55 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.993 | Reviews: 179 | Hüte: 681
@theblade

Im Zoopalast läuft es int meinem analogen Bildprojektor. Das ganze hat einen sehr nostalgischen Faktor und helle Flächen flackern teilweise stark. Ich fand es Gewöhnungsbedürftig und würde es dort nicht als MUSS bezeichnen. Aber das Kino im Zoopalast ist schon klasse, allein der Sound. smile

@Petra82 & ArneDias & Co

Ist ja vollkommen normal, dass nicht jeder den Film in den Himmel lobt sondern eben auch "nur" gut findet oder halt nicht so gut. smile
Ich glaub wir sind auch weit weg davon, dass Nolan als Gott angesehen wird. So war ich mit TDKR auch nicht 100 % zufrieden und viele wie Memento sind zwar stark gemacht, aber mir persönlich zu heftig.
Christopher Nolan ist ein Regisseur welcher etwas andere Filme macht, die vor allem für mich einen großen Mehrwert haben, weil ich sie mir immer wieder anschauen kann.

Interstellar hat für mich jetzt auch ein paar Stellen wo ich noch ein paar Fragezeichen habe. Das sind jetzt aber keine Dinge, die ihr hier aufgelistet habt. Die Beispiele von ArneDias sind für mich Dinge die man in jedem Film der Welt findet, wenn man nur danach sucht. Wäre genauso, wenn ich hinterfragen würde wie Bruce Wayne in TDKR so schnell nach Gotham aus dem Gefängnis kam oder wie er das brennende Batman-Logo an die Brücke bekommen hat. Solche Sachen sind einfach Movie Magic.
Evtl. sehen Leute auch Begriffe wie Meisterwerk unterschiedlich. Wenn ich den Begriff verwende, dann heißt das für mich nicht, dass alles in diesem Film perfekt ist und das er keine "Logiklöcher" hat. Dann heißt es für mich, dass er in seinem Gesamtpaket für mich überragend war. Ich bin auch kein Mensch der nach Logiklöchern sucht, wenn ich etwas 100 % logisches will, dann gehe ich nicht ins Hollywoodkino sondern schaue in ein Lehrbuch.


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OuterLimits : : Moviejones-Fan
09.11.2014 19:10 Uhr
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Dabei seit: 28.05.12 | Posts: 226 | Reviews: 0 | Hüte: 19
@Tiin - du hast recht, einerseits, andererseits wird auch kaum einer TDKR als besonders intelligent bezeichnen. ;)

Darauf münzt sich hier eher die Logikkritik, Nolans Film hat da nicht weniger Schwächen als andere SciFi-Filme auch, wird aber eben von einigen als furchtbar intelligent gehypt. Man sollte statt intelligent vielleicht eher sagen, es ist eben mehr ein episches Sci-Fi-Drama als ein SciFi-Blockbuster, er kriegt es aber hin, es durch Bombast auch als Blockbuster wirkungsvoll zu inszenieren. Bombast hier nicht zu negativ bewertet sehen, er tut ja überzeugend seine Wirkung. Aber man schaut eben auch schnell hinter diese Wirkung, wenn der erste Flash nachlässt. Bezüglich Intelligenz wirkt manch anderer Nolan-Film durchdachter, wenn man die Konzepte mal auf ihre nüchterne Struktur runterbricht, befreit vom emotionalen Drama.

Die Logikmacken stören beim Filmgenuss selbst nicht, fallen eben nur später auf wie bei den meisten anderen Sci-Fi-Filmen auch. Hier macht Nolan nichts besser als andere. Er weiß nur besser als andere, das Ganze als hochdramatische Space-Opera zu inszenieren. Für ein Meisterwerk fehlt mir hier mindestens ein anderes Ende. Ich glaube, ich bin hier das erste Mal nicht so ganz glücklich mit dem Ende eines Nolan-Films.^^
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ArneDias : : Mr. Wick
09.11.2014 19:14 Uhr
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Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.488 | Reviews: 29 | Hüte: 260
@TiiN

An sich gebe ich dir Recht: Wenn man Fehler sucht, findet man sie auch. Nur bei Interstellar habe ich sie nicht einmal gesucht, sie wurden einem direkt vors Gesicht gehalten. Gerade bei einem Film der anspruchsvoll und authentisch sein will und bei dem man aufmerksam und mitdenken muss fallen solche Fehler dann schon schwer ins Gewicht.
Das es gewisse Fehler bei jedem Film gibt ist mir auch bewusst. Habe ja auch das Beispiel mit den Zeitreisen in Filmen genommen, hier muss man sich einfach der jeweiligen Filmlogik anpassen.
Nur die Beispiele die du nimmst finde ich eher schlecht gewählt, da es genau die Punkte sind wegen denen viele TDKR kritisiert haben und weswegen es für viele mit der schlechteste Nolan Film ist. Gerade diese Sache mit Bruce Wayne (Ohne iwas vom einen Ende der Welt nach Gotham) ist eine ungewohnte Drehbuchschwäche die man von Nolan so bislang nicht kannte. In Interstellar hat sich dies teilweise leider fortgesetzt. Das sind Fehler die man nicht nur vermeiden kann, sondern im Fall von Interstellar sogar hätte vermeiden müssen.

Sicherlich wären solche Fehler bei anderen Regisseuren kaum der Rede wert. Würden wir hier über einen Michael Bay reden wäre das ja eine geradezu lachhafte Diskussion. Aber wir reden eben über Christopher Nolan und er selbst hat einen gewissen Anspruch an sich und seine Filme. Und durch das was er bislang geschaffen hat und mit seinen Filmen immer wieder schaffen will muss man ihn auf einem anderen Niveau kritisieren als einen Michael Bay. Daher greift hier das Argument Die Beispiele von ArneDias sind für mich Dinge die man in jedem Film der Welt findet, wenn man nur danach sucht. [...] Solche Sachen sind einfach Movie Magic. nicht. Nolan Filme sind nunmal nicht jede Filme der Welt, das ist ja das besondere an diesen Filmen.
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MarieTrin : : Mrs. Justice
09.11.2014 20:08 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@OuterLimits
Für ein Meisterwerk fehlt mir hier mindestens ein anderes Ende. Ich glaube, ich bin hier das erste Mal nicht so ganz glücklich mit dem Ende eines Nolan-Films.^^

Mit dieser Aussage stimme ich vollkommen überein.
[spoil]Eigentlich mag ich Hollywood-Enden ja und ärgere mich immer, wenn es allzu offen ist (siehe Prometheus). Aber andererseits kann ein offenes Ende einem Film den nötigen Tacken geben, damit man endgültig begeistert ist. Inception ist beispielsweise ein echt interessanter Film, aber er wird durch das Ende und die Frage Traum oder Realität, einfach noch einmal aufgewertet. Nolan verbringt hier einfach sooo viel Zeit mit der Einleitung, dass es gegen Ende, einfach nur noch Informationen sind: Brandt hat natürlich überlebt und hey, der Plant ist besiedelbar, alle Menschen wurden gerettet, Couper sieht seine Tochter wieder... Wenn es etwas offener gewesen wäre, z.B. dass man nicht Bescheid weiß, wie sich alles entwickeln wird, oder man weiß nur, dass die Menschen doch noch gerettet werden können, dann hätte das für mich besser zum Rest des Films gepasst.[/spoil]

Que la loi soit avec toi!

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
09.11.2014 20:10 Uhr | Editiert am 09.11.2014 - 20:11 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.993 | Reviews: 179 | Hüte: 681
@ArneDias & Outerlimits

Ja, das Beispiel mit TDKR war echt schlecht smile
Aber da muss jeder Mensch halt selbst wissen was ihm wichtig ist und was nicht. Wenn man bei Nolan den Anspruch hat, dass alles 100 % Sinn macht, dann findet man viel zu meckern.
Aber das wird vielleicht auch dadurch hervorgerufen, dass viele Leute den Mann halt in den Himmel loben und andere dann besonders intensiv wegen dieser Hochlobung auf die Filme schauen.
Soll jeder es machen wie er denkt. smile Ich für meinen Teil hab mich an den von dir (ArneDias) angesprochenen Dingen nicht gestört sondern habe mir andere Fragen gestellt (siehe Kommentare von der Kritik von luhp92).

Aber bei Interstellar war eigentlich auch schon vorher klar, dass der Film nicht jeden umhauen wird. Von daher passt alles ins Bild. smile

Ich hab inzwischen Lust den Film ein 2. Mal zu sehen. Andererseits mag ich aber nun auch Filme wie Sunshine oder Moon anschauen. (2001, Gravity und Contact kenne ich schon).

Ingesamt ist Interstellar ein Film der polarisiert und das spricht irgendwie für ihn.


MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
09.11.2014 23:54 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 18.447 | Reviews: 185 | Hüte: 672
Eine sehr interessante Diskussion läuft hier grade. Da ich aber heute absolut keine Zeit hatte, werde ich mich erst morgen oder Dienstag zu Wort melden.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Nietsewitch : : Moviejones-Fan
10.11.2014 14:32 Uhr | Editiert am 10.11.2014 - 14:37 Uhr
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Dabei seit: 27.10.14 | Posts: 508 | Reviews: 2 | Hüte: 12
Ich finde Interstellar ist ein schlechter Film:

In der nun folgenden Bewertung werde ich mich nicht um eine objektive Meinung bemühen. Der Kern meines Urteils "dass der Film schlecht ist", bezieht sich schlichtweg auf einen einzigen Punkt der subjektiv oder objektiv bewertet werden kann, aber bei mir persönlich in beiden Punkten ein kompletter Reinfall ist. Ich möchte trotzdem auf den Film insgesamt eingehen und auch zu Christopher Nolan einiges bemerken.

Zum Regisseur:
Christopher Nolans "Memento" hatte ich eigentlich nie gemocht weil ich ihn langweilig fand. Was seine anderen Filme betrifft, Batmantriologie, Prestige oder Inception, es sind für mich alles großartige Filme, wobei für mich TDK und Prestige wirkliche Meisterwerke sind. Ich persönlich glaube auch das er zu den besten Regisseuren, seines Alters zählt, auch nach Interstellar.

Zu den Schauspielern:
Ich fand alle lieferten eine großartige Leistung ab, würde jetzt niemanden bemängeln wollen.

Zu der Filmischen Darstellung:
Großartige Bilder mit wundervoller Musikuntermalung.

Zum Plot:
Und damit sind wir beim eigentlichen Knackpunkt.
Sicher es lassen sich, wenn man genau hinschaut, Ungereimtheiten, offensichtliche "Zufälle" oder Vorhersehbarkeit bemängeln. Man könnte sagen: Dass alles macht den Film schon zu einem Schlechten.
Doch selbst diese Punkte wären in meinen Augen ohne große Beschwerde tragbar gewesen.
Wirklich problematisch sehe ich jedoch die Szene[spoil] wo der Hauptdarsteller ins schwarze Loch fällt, und hinter dem Bücherregal von seiner Tochter auftaucht[/spoil] Ich mein: Geht´s noch ganz gut? Sind deine Neuronalen Verknüpfungen noch alle in Ordnung? Setzt es nicht langsam mal bei dir Oben im Stübchen aus? Ich könnte noch mehr Fluchen vor Wut.
Den ganzen Film hindurch wird erzählt [spoil]wie schwarze Löcher wirken, ihre Gefahren, Masse, bli bla blub, und auf einmal wird alles hinweggewischt. Die Pseudowissenschaftlichkeit schreit so sehr zum Himmel das sie stinkt. Der Hauptdarsteller fliegt immer näher zum schwarzen Loch, das Raumschiff um ihn herum wird zerschreddert und eine kurze Dunkelheit später... hinterm Regal der Tochter.[/spoil]
Ich kann nicht den ganzen Film lang Wissenschaft hochhalten und sagen wie wichtig das ist und dann: Ach ist mir alles scheißegal, ich mach in meinen Filmen was ich will.
Hab ich einen wirklich raffinierten Kniff im Ärmel, der eine Neubeurteilung meiner eigenen, im Film aufgestellten, Regeln ermöglicht? So wie bei Prestige zum Beispiel, wenn auf einmal ein neue Sichtweise aufgezeigt wird.
Nein es wird einfach der Hammer rausgeholt.
[spoil]Im schwarzen Loch, ist hinter dem Regal. Was soll das sein? Warum lässt man den Helden nicht sterben und im letzten Moment schickt er halt die benötigten Daten an die Erde? Irgend sowas in der Art? [/spoil]
Dieser Punkt ist, meines Erachtens nach, einfach zu kritisch. Es wird alles in eine Waagschale gelegt, und der Film versagt und scheitert dort. Mit ihm fällt auch der Rest zusammen. Ein ästhetischer Film zwar, aber ein verkrüppelter Film.

Man sollte eigentlich nicht alles an einem Punkt festmachen, weil man dann schnell eine Fehleinschätzung zu einer Sache abgeben kann. Wenn aber ein Film so dicht aufgebaut ist, auf diesen Punkt zustrebt und dann aber in die Knie geht und so dermaßen versagt, muss einfach auch ein fatales Urteil erlaubt sein. Das ist meine feste Meinung und Überzeugung.

Zeit Erwachsen zu werden, und dem Irrsinn den Platz einzuräumen, den er sowieso schon hat.

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Tim : : King of Pandora
10.11.2014 14:38 Uhr
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Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.117 | Reviews: 192 | Hüte: 89
@Nietsewitch
Schöne Kritik, aber warum formulierst du das als Kommentar, wo du doch selbst eine eigene Kritik einreichen kannst. Da hast du doch viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung.
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Nietsewitch : : Moviejones-Fan
10.11.2014 15:25 Uhr
0
Dabei seit: 27.10.14 | Posts: 508 | Reviews: 2 | Hüte: 12
@Tim
Bin noch nicht so lange dabei, wo müsste ich das denn machen?

Guck normalerweise immer nur Kritiken und News und Kommentare smile.

Zeit Erwachsen zu werden, und dem Irrsinn den Platz einzuräumen, den er sowieso schon hat.

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