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Kritik: The Interview von Moviejones

Moviejones | 18.12.2014

Hier dreht sich alles um die The Interview von Moviejones. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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40 Kommentare
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Petra82 : : Schneefeger
23.12.2014 22:09 Uhr
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Dabei seit: 07.10.08 | Posts: 2.030 | Reviews: 15 | Hüte: 82
@DirtyMary:

Es mag sein, dass meine Aussage dir gegenüber sehr kritisch wirkt, aber es wird dich überraschen: ich habe deine Kommentare gelesen. Du hörst dich einfach gern reden und dafür sprechen auch deine Einsprengsel, die dich überaus intelligent wirken lassen sollen, jedoch schießt du ein wenig übers Ziel hinaus. Du hast in meinen Augen eine sehr unangenehme Art dich zu äußern und ob du mehr im Thema bist als andere und dich damit auch für dieses Thema prädestinierst (mehr als der Redakteur von MJ) mag ich bezweifeln. Aber es ist auch nicht an mir, das zu bewerten, ich habe meine Meinung, du hast deine, lassen wir die Jungs und Mädels doch einfach ihre Arbeit machen, denn das Gute ist, sie lassen sich von uns nicht beeinflussen. Da kannst du noch so aufdrehen.

Im Übrigen wirst auch du und wir alle wahrscheinlich in den Genuss kommen können, den Film zu sehen: Sony veröffentlicht ihn nun doch. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Warum bin ich nicht aus Stein wie du...?

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Moviejones : : Das Original
23.12.2014 22:54 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.219 | Hüte: 181
@DirtyMary
Bitte lege uns keine Worte in den Mund, die wir so nicht gesagt/geschrieben haben. Unsere Aussage bezog sich speziell auf den Fall Nordkorea bzw. ausländische Interventionen zum Umsturz in einem Land. Dies war keine Verallgemeinerung oder eine Aussage, dass Interventionen nie etwas bringen (siehe IS). Nur die Probleme, die nun auf die von dir beschriebene Weise mit Bomben gelöst werden müssen, sind leider vielerorts direkte Auswirkungen dessen, was wir kritisiert haben. Actio est Reactio.

Die Gefahr, dass der Film für immer unter Verschluss gehalten wird, bestand nie. Wie der angekündigte US-Kinostart nun auch beweist.

Und wir stimmen dir zu, freie Meinungsäußerung ist unglaublich wichtig, aber nicht jede Äußerung sollte ohne Kritik als richtig empfunden werden. Vieles was du schreibst, unterschreiben wir sofort, was wir kritisiert haben, ist die Botschaft des Films. Wäre der Film wirklich eine Satire geworden, mit echten kritischen Untertönen, würde der Film von uns auch anders gewertet werden.
MJ-Pat
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CINEAST : : ReReleaser
24.12.2014 04:57 Uhr | Editiert am 24.12.2014 - 05:03 Uhr
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Dabei seit: 17.11.09 | Posts: 2.099 | Reviews: 7 | Hüte: 121
@MJ

Das ihr euch zu dem Quark der hier von "DirtyMarry" und "Winter" geschrieben wird überhaupt äußert, ist aller Ehren wert. laughing

Was für ein Glück das solche Leute (entschuldigt vielmals die Verallgemeinerung - ich weiß, dass das politisch nicht korrekt ist...) auf dieser Seite nichts zu melden haben, wo sie doch auf vielen anderen Seiten zuhauf zu finden sind und ihre Plattform finden. Schön zu sehen allerdings das sich sofort "alteingesessene" User zu Wort melden, die MJ über die Jahre genau aus diesem Grund mitgeprägt haben.

Ganz davon abgesehen, dass diese ganze Diskussion absolut sinnlos war, da ganz offensichtlich keiner außer MJ den Film hier bisher gesehen hat. Das hat schon was von den zahlreichen "großer-Onlineversandhandel-Vorabrezensionen(-verrissen)"...

Ich habe tatsächlich immernoch kein Interesse diesen Film zu gucken. Ich hoffe James Franco dreht in Zukunft wieder mehr ernstzunehmende Filme, in denen er schauspielerisch zeigen kann was er drauf hat.

- CINEAST -

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DirtyMary : : Moviejones-Fan
03.01.2015 03:45 Uhr
0
Dabei seit: 07.08.13 | Posts: 175 | Reviews: 33 | Hüte: 6
@ Petra82

Auch wenn Sie meine Kommentare gelesen haben sollten, verstanden wurden diese nicht. So intelligent wie ich tue bin ich nicht, sonst wär ich ja durchgedrungen.
Es wird sich wohl kaum jemand finden, der sich nicht selbst gerne reden hört. Ob dieses menschliche Bedürfnis im Einzelfall in reine Selbstgefälligkeit überschwappt ist freilich der Ansicht des Lesers zu überlassen.

MJ war mir (und allen anderen Normalsterblichen) in Bezug auf diesen Film tatsächlich meilenweit voraus. Was allerdings nicht heisst, daß u.a. Sätze wie »Ja, Nordkorea schreckt vor Folter und Mord nicht zurück und sperrt Menschen ohne juristische Handhabe ein - aber das tun die, die sich hier als moralische Instanz [die "USA"] erheben, auch« plötzlich Sinn ergeben, nur weil in moralische Watte gepackt.
Ein solcher Vergleich(!) steht mehr als deutlich im Kontrast zu dem was tatsächliche Experten wie Amnesty International zu diesem Themenkomplex zu sagen haben. https://www.amnesty.de/2014/2/17/nordkorea-un-sicherheitsrat-muss-aktiv-werden

Wenn die Brutalität eines menschenverachtenden Regimes relativiert wird, schlägt Ihr "Unangenehm"-Barometer dann auch aus?

@ MJ

»Aber Bomben für den Frieden sind SICHER keine Lösung, wie die jüngere Vergangenheit mehr als einmal gezeigt hat. Eine Revolution muss IMMER von innen erfolgen"«

Wie genau sind denn das "sicher" und das "immer" zu interpretieren, wenn nicht als Verallgemeinerung?
--------------

»Nur die Probleme, die nun auf die von dir beschriebene Weise mit Bomben gelöst werden müssen [...]«

Don´t drink and write.
------------
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DirtyMary : : Moviejones-Fan
03.01.2015 03:49 Uhr | Editiert am 03.01.2015 - 03:56 Uhr
0
Dabei seit: 07.08.13 | Posts: 175 | Reviews: 33 | Hüte: 6
@ MJ

MJ findet Meinungsfreiheit toll, steht dafür aber mit Kunstfreiheit ein Stück weit auf Kriegsfuss - was für ein Film-Forum mehr als erstaunlich ist. Aber Meinungsfreiheit impliziert Kunstfreiheit. Und Kunstfreiheit bedeutet, daß man als Kritiker auch Filme akzeptiert, die nicht die Botschaften genehm des eigenen Weltbilds verbreiten. Ansonsten ist man bei einer Bundesprüfstelle für politisch unkorrekte Filme (BPUF) besser aufgehoben.
MJ vergibt - siehe Kritik - für The Interview an sich 3-4 Hüte, und einzig und allein weil die Moral von der Geschicht nicht passt schwingt Jonesi die Peitsche und straft das Werk mit schliesslich nem halben Hut ab. An der Kunstfreiheit wird hier (un)bewusst Hand angelegt. Und damit auch an der Meinungsfreiheit.

Leni Riefenstahl hat in den 30érn Filme wie Triumph des Willens oder Sieg des Glaubens gedreht. Kunstkritiker waren/sind fast unisono der Meinung, daß es sich hier um Kunst handelt, die ihrer Zeit weit voraus war. Große Kunst also.
Aber diese große Kunst transportiert menschenverachtende Botschaften. Denn Leni Riefenstahl stand mit Hitler und der Naziideologie nicht auf sonderlich grosser Distanz, einen kritischen Unterton wird man in ihren Filmen in keiner Sekunde finden. Letzten Endes ist es mit Schleifchen verpackte Nazi-Propaganda, also etwas, was jedem Humanisten das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Was sagt man als Kunstkritiker zu solchen Filmen? Sagt man "alles kacke" und gibt der ggf. empfundenen hohen Qualität eine Absage? Oder akzeptiert man die Kunstfreiheit und setzt ein wohlwollend benotetes Werk einfach in einen in diesem Fall zwingend erforderlichen historischen und auch ethischen Kontext?
Auch die "alteingesessenen User" dürfen gerne ihre Meinung zu dieser Fragestellung kundtun.

P.S.: wer mit dem Namen Riefenstahl nix anfangen kann und sich dafür interessieren sollte: die Band Rammstein hat einen ihrer Songs in Riefenstahl-Optik gewandet https://www.youtube.com/watch?v=M4SmZkmLRjQ
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noemata : : Moviejones-Fan
30.01.2015 09:28 Uhr
0
Dabei seit: 24.09.14 | Posts: 28 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Zu diesem MJ-Verriss fällt mir nur das ein: "They hate us cause they aint us."
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MarieTrin : : Mrs. Justice
30.01.2015 21:38 Uhr
1
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@DirtyMary

MJ findet Meinungsfreiheit toll, steht dafür aber mit Kunstfreiheit ein Stück weit auf Kriegsfuss - was für ein Film-Forum mehr als erstaunlich ist. Aber Meinungsfreiheit impliziert Kunstfreiheit. Und Kunstfreiheit bedeutet, daß man als Kritiker auch Filme akzeptiert, die nicht die Botschaften genehm des eigenen Weltbilds verbreiten.

Ja, Meinungsfreiheit impliziert auch Kunstfreiheit. Aber, wenn man einen Film negativ bewertet, heißt dass dann auch gleich, dass ein Eingriff in die Kunstfreiheit vorliegt? MJ gibt eine Kritik und bewertet einen Film. Es kam schon öfters in diesem Forum auf, dass Kritiken nie vollkommen objektiv sein können. Demzufolge gibt MJ nicht nur ein rein objektive Meinung ab. Niemand ist gezwungen, dieser Meinung zu folgen oder wird daran gehindert, seine womöglich negative Meinung zu der Kritik zu äußern. Ein Eingriff in die Meinungsfreiheit liegt damit nicht vor, aber du wolltest ja auch auf die Kunstfreiheit als Teilaspekt der Meinungsfreiheit hinaus.

Erstens ist der Kunstbegriff selbst nicht festgelegt. Das Bundesverfassungsgericht selbst hat keine einheitliche Definition für Kunst, was in Anbetracht der Vielfalt der Kunst absolut verständlich ist. Als Beispiel kann man die berühmte Geschichte von der Fettecke von Joseph Beuys von 1986 nehmen oder eine ähnliche Geschichte aus dem Jahr 2011 in einer Kunstausstellung in Dortmund.

Selbst, wenn man einen offenen Kunstbegriff nimmt und damit "The Interview" als Kunst ansieht, verstehe ich nicht, wie du darauf kommst, dass MJ mit der Kunstfreiheit auf dem Kriegsfuß steht. Die Kritik von MJ soll nach meinem Verständnis nicht den Film zu akzeptieren, sondern ihn kritisieren. Kunst darf man doch auch kritisieren! Kunst lebt von der Kritik! Eine negative Meinung muss nicht bedeuten, dass seitens MJ keine Akzeptanz vorliegt. Man könnte anderer Meinung sein, wenn der Kritiker, seine Meinung nicht gerechtfertigt hätte. Doch es wird ausführlich erklärt, warum der Film für den Kritiker nicht funktioniert hat. Die Betonung liegt auf "für den Kritiker nicht funktioniert hat" und nicht "für den Kritiker nicht akzeptabel ist".

Von daher finde ich deinen Vorwurf, MJ stehe mit der Kunstfreiheit auf dem Kriegsfuß, nicht wirklich fundiert.

Que la loi soit avec toi!

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Andra : : Moviejones-Fan
31.01.2015 01:13 Uhr
0
Dabei seit: 01.05.11 | Posts: 412 | Reviews: 0 | Hüte: 35
@MarieTrin:

Wunderbare und vor allem sehr sachliche Worte, die ich so unterschreiben würde.

Ich stelle absolut dahin, ob ich die Meinung des MJ-Kritikers teilen würde, eventuell gefällt mir der Film auch, aber die Fehde (und das Wort wähle ich bewusst), die hier von DirtyMary geführt wird, um MJ als inkompetent darzustellen und ihnen vor allem das Recht auf Meinungsäußerung abzusprechen - das andererseits den Filmemachern so vehement zugesprochen wird! - kann ich bei bestem Willen nicht nachvollziehen.

Es mag sein, dass die Meinung des Kritikers nicht allen schmeckt - da würde ich mir doch als derjenige sagen "Who cares?". Die Meinung wird begründet, denn wie MarieTrin schon sagte, wird nicht einfach gemeckert, der Film sei Scheiße, sondern auch dargelegt warum er nicht gefällt.

Und wer nicht akzeptieren will, dass nicht alle Meinungen immer die eigene treffen und auch persönliche Argumente einen anderen nicht immer bekehren, sollte einfach so etwas nicht mehr lesen.
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MarieTrin : : Mrs. Justice
31.01.2015 13:58 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@Andra
Vielen Dank!
Ich weiß nicht, ob ich hier von einer Fehde sprechen würde, aber ich reagiere immer etwas empfindlich darauf, wenn man anfängt, mit der Meinungsfreiheit oder in diesem Fall mit der Kunstfreiheit (sogar noch viel unbestimmter) zu argumentieren. Vor allem, da ich den Vorwurf hier nicht wirklich nachvollziehen kann (kann ich in den seltensten Fällen, weil ich das Gefühl habe, dass das Argument der Meinungsfreiheit immer als eine Art Totschlagargument am Ende einer hitzigen Diskussion zu Rate gezogen wird).
Außerdem hat @DirtyMary auch dazu aufgefordert, auf ihre Frage zu antworten. Dies habe ich nicht direkt getan, sondern ich habe ihre Frage kritisiert, bzw. den Weg, wie sie zu dieser Frage kam (und damit indirekt ihre Frage beantwortet).

Für mich hat der Kunstbegriff nichts mit einer Kritik am Hut, da ich einen Film als Kunst anerkennen könnte, aber ihn noch lange nicht gut finden muss, ihn vielleicht im Gegenteil schrecklich finde. Der Gegenstand einer Kritik muss nach meiner Auffassung nicht unbedingt sein, ob ein Film Kunst ist , sondern, wie gesagt, ob dem Kritiker der Film gefällt. Und MJ/der Kritiker gibt in seiner Kritik auch zu verstehen, dass er etwas zwiegespalten ist und letztendlich doch der negativen Bewertung folgt. Warum sollte man einen Kritiker zwingen gegen sein Bauchgefühl und gegen seine Meinung einen Film besser zu bewerten, als man eigentlich möchte?
Auf diese mehr rhetorische Frage kann es für mich nur eine Antwort geben.

Que la loi soit avec toi!

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DirtyMary : : Moviejones-Fan
01.02.2015 21:13 Uhr
0
Dabei seit: 07.08.13 | Posts: 175 | Reviews: 33 | Hüte: 6
@MarieTrin

Die Frage danach was Kunst darf/soll/muss hat in diesem Jahr durch die Attentate von Paris eine erschauderne Aktualität erhalten. Millionen von Menschen und zig Staatsoberhäupter sind auf Grund eines islamistischen Terroranschlags (geschieht bedauerlicherweise täglich, nur meist ohne öffentliche Beachtung) auf die Strasse gegangen, um symbolhaft zu demonstrieren, daß man nicht gewillt ist seine Meinungsfreiheit welche mit Kunstfreiheit sehr eng verbandelt ist denjenigen zu opfern, die ein anderes Weltbild und eine andere Moralvorstellung haben.

Inzwischen sind aber auch etliche Stimmen laut geworden, die die Kunst- und Meinungsfreiheit einschränken wollen, wenn durch diese Freiheiten bestimmte Moralvorstellungen missachtet werden. Darf/soll man also satirische Zeichnungen veröffentlichen, wenn diese als Beleidigung empfunden werden könnten?
Oder analog gefragt: Darf man eine satirische Komödie wie The Interview veröffentlichen, wenn diese - von wem auch immer - als Beleidigung aufgefasst wird? Oder noch konkreter gefragt: Kann ein Filmkritiker einen Film gut finden, wenn er dessen Inhalt - warum auch immer - für moralisch anstössig hält?

MJ beantwortet alle diese Fragen mit einem glasklaren "Nein": "Nein, man soll und darf sich Extremisten nicht beugen, aber man sollte SENSIBEL genug sein zu erkennen, wenn eine Grenze überschritten wurde." 
Obwohl das MJ-Kritikerherz bei The Interview voll des Lobes ist ("gelungene Unterhaltung") und dem Film an sich 3-4 Hüte zugestanden werden, reicht es nach "moralischer Deutung" am Ende nur zu einem halben Hut, was vermutlich die schlechteste Bewertung in der Geschichte dieser Plattform ist. Die Forderung nach künstlerischer Sensibilität (gegenüber Extremisten !!) unter dem Deckmäntelchen moralischer Entrüstung offenbart an dieser Stelle ein Verständnis von Kunst- und Meinungsfreiheit das locker auf jedem Bierdeckel Platz findet.

Filme, Musikstücke und Zeichnungen kann man toll finden oder abgrundtief gräuslich. Kunstkritik ist keine Mathematik, in der es eine einzige richtige Antwort neben unendlich vielen falschen Antworten gibt. Kunstkritik kann nur subjektiv sein und je mehr mehr subjektive Meinungen zustande kommen, umso eher ergibt sich vielleicht sogar eine Art von "objektivem" Gesamtbild. Es kann also gar nicht genug an Meinungsäußerung diesbezüglich geben.
Und Sie sagen es. Kunst LEBT sogar von Kritik. Aber MJ kritisiert nicht den Film an sich, sondern bemisst das Werk ausschliesslich danach, ob die eigene moralische Latte befriedigt wird: "The Interview hätte [...] ohne moralische Deutung seine 3-4 Hüte sofort verdient."
Kunst nach dieser Lesart zu beurteilen zeugt von vielem, aber ganz sicher nicht von Akzeptanz gegenüber The Interview oder gar einer allumfassenden Akzeptanz von Kunst- und Meinungsfreiheit.
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RedBull : : Lazarus
01.02.2015 21:28 Uhr
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Dabei seit: 11.04.14 | Posts: 1.845 | Reviews: 0 | Hüte: 75
@ MJ
Habt ihr euch da nicht allzusehr hinreissen lassen und den Film aufgrund seiner Brisanz zu subjektiv bewertet, unabhängig von seiner Qualität?
0,5 scheint mir etwas zu niedrig angesiedelt zu sein, zumal er euch anscheinend doch gut unterhalten hat.

[b]Angst führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass führt zu unsäglichem Leid.[/b]

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Moviejones : : Das Original
01.02.2015 22:37 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.219 | Hüte: 181
@DirtyMary:

Kennst du den Film oder geht es dir nur ums Prinzip?

Weil du offenbar nicht verstehst, was wir genau in diesem Fall kritisieren, noch einmal ein Kommentar zum Thema:

NATÜRLICH sind wir für Kunstfreiheit und konkret bezogen auf Charlie Hebdo darf und sollte sich niemand einschränken lassen von irgendwelchen Extremisten. Wir haben in Europa jahrhundertelang gekämpft, um freiheitlich da zu stehen, wo wir aktuell sind, und das darf man sich nicht von Menschen kaputtmachen lassen, die eine andere Meinung haben und meinen, sie mit Gewalt durchsetzen zu müssen!

Doch bezogen auf den Film: Es stinkt uns, dass ein Land wie die USA, die viele wunderbare Eigenheiten haben, aber eben auch wirklich nicht in der Position sind (wer ist das schon?), mit dem Finger auf andere zu zeigen, einen REALEN Menschen in diesem Film umbringen wollen! Es soll eine tatsächliche Person getötet werden und damit die eigene Position untermauert werden. Das darf man als Kritiker nicht hinterfragen, vor allem wenn so etwas der Unterhaltung dienen soll? Darf "Kunst" wirklich alles, nur weil es Kunstfreiheit gibt?!

Wir stehen auch weiterhin zu unserer Aussage. Jeder kann ins Kino gehen und anderer Auffassung sein, doch wir werden in Zukunft sicherlich nicht unkritischer, nur weil es jemandem nicht passt.
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Shalva : : Moviejones-Fan
02.02.2015 08:16 Uhr
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Dabei seit: 04.06.11 | Posts: 4.513 | Reviews: 2 | Hüte: 128
@DirtyMary

Merkst Du eigentlich nicht wie sehr Du dir selbst wiedersprichst? Du betonst überall, dass die Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt werden darf, aber versuchst gleichzeitig MJ den Mund zu verbieten. Das ist sehr leicht durchschaubar!
Ich bin mir absolut sicher, dass MJ überhaupt nichts dagegen hat, wenn jemand eine andere Meinung vertritt oder diese Filmkritik sehr schlecht findet! Aber Du wirfst MJ vor, dass diese Kritik angeblich versucht die Kunstfreiheit einzuschränken, obwohl MJ seine Ansicht sehr gründlich und nachvollziehbar geschildert hat und auch nicht versucht hat jemanden von einem Kinobesuch abzubringen. Hat MJ kein Recht auf Meinungsfreiheit?


@MJ

“Darf "Kunst" wirklich alles, nur weil es Kunstfreiheit gibt?!“

Das ist eine sehr gute Frage. Ich lese überall Kunstfreiheit und dass Satire alles darf und sogar muss! Aber was ist eigentlich mit der Verantwortung, Achtung vor anderen Menschen und was ist mit Respekt…!?!?! Sollte man das Alles einfach vernachlässigen, weil irgendein Satire Magazin den Papst vollgeschissen und vollbepisst abbilden möchte um damit Geld zu verdienen? Darf ich soetwas nicht mehr als geschmacklos oder respektlos empfinden? Muss ich das als Kunstfreiheit schönheißen?

Natürlich sollte man nicht einfach alles tun dürfen und es dann mit Kunstfreiheit rechtfertigen, um die Verantwortung nicht mehr übernehmen zu müssen! Es ist doch gar nicht so lange her als Sebastian Edathy versucht hat die Nacktbilder von kleinen Kindern irgendwie als Kunstfreiheit zu rechtfertigen!

In einer freien Gesellschaft haben wir alle Rechte, aber auch Pflichten. Und auch die Freiheit, die wir alle genießen, kann oft missbraucht werden! Deswegen sollte das Verantwortungsbewusstsein meiner Ansicht nach genauso hochgeschätzt werden, wie die Freiheit!
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MarieTrin : : Mrs. Justice
02.02.2015 13:06 Uhr
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Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@DirtyMary
Kunstkritik ist keine Mathematik, in der es eine einzige richtige Antwort neben unendlich vielen falschen Antworten gibt. Kunstkritik kann nur subjektiv sein und je mehr mehr subjektive Meinungen zustande kommen, umso eher ergibt sich vielleicht sogar eine Art von "objektivem" Gesamtbild. Es kann also gar nicht genug an Meinungsäußerung diesbezüglich geben.

Warum sprichst du dann (etwas hart ausgedrückt) MJ das Recht ab, sich negativ über den Film zu äußern? Damit widersprichst du dir doch letztendlich.
Es ist das eine etwas negativ zu bewerten, aber es ist was ganz anderes wie man auf eine Kritik oder eine schlechte Meinung reagiert, wie im Falle von Charlie Hebdo. Ich muss nicht alle satirischen Zeichnungen gut finden, im Gegenteil ich kann laut und deutlich sagen, dass ich auch finde, dass die Zeichnungen von Charlie Hebdo teilweise etwas zu weit gehen. Ich kann das Magazin kritisieren, aber ich akzeptiere das Magazin und akzeptiere, dass Menschen andere Meinungen haben als ich. Der Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo geht gegen alle unsere demokratischen Grundprinzipien, unsere pluralistische Gesellschaft und gegen das, was die Meinungsfreiheit ausmacht.
Und das ist für mich, dass man grundsätzlich keine Meinung verbietet. Wie ich schon unten schrieb, begründet MJ seine Meinung und äußert sich sogar zu deinen Kommentaren (was nur sehr wenige Filmseiten machen). Das macht einen wesentlichen Unterschied wie @Shalva es treffend ausgeführt hat. Es ist eben keine Schmähkritik, die laut Rechtsprechung nicht mehr unbedingt von der Meinungsfreiheit geschützt ist.

Oder noch konkreter gefragt: Kann ein Filmkritiker einen Film gut finden, wenn er dessen Inhalt - warum auch immer - für moralisch anstössig hält?

Du machst da eine Trennung, die nicht immer möglich ist und die ein Kritiker nicht immer machen muss. Ein Film setzt sich nicht nur aus einem Element zusammen und wenn der Kritiker doch einem Element einen höheren Wert beimisst, dann ist es seine freie Entscheidung.

Und Sie sagen es. Kunst LEBT sogar von Kritik. Aber MJ kritisiert nicht den Film an sich, sondern bemisst das Werk ausschliesslich danach, ob die eigene moralische Latte befriedigt wird: "The Interview hätte [...] ohne moralische Deutung seine 3-4 Hüte sofort verdient."
Kunst nach dieser Lesart zu beurteilen zeugt von vielem, aber ganz sicher nicht von Akzeptanz gegenüber The Interview oder gar einer allumfassenden Akzeptanz von Kunst- und Meinungsfreiheit.

Nein, MJ bemisst das Werk nicht ausschließlich danach: "The Interview strotzt nicht vor Sarkasmus, es ist keine funktionierende Satire.. MJ hat das Gefühl, dass der Film mehr will, mehr andeutet in moralischer Hinsicht. Diese Deutung können wir aufgrund fehlenden Hintergrundwissens, wie Sie bereits erwähnt haben, nicht überprüfen, bzw. wir können uns noch nicht selbst eine Meinung dazu bilden. Aber ob die Deutung da ist oder nicht, ist eine reine Interpretationsfrage. Und gerade bei der Kunst, um bei dem Thema zu bleiben, ist keine Interpretation die perfekte oder über alle Maßen richtige. Selbst die Künstler sind häufiger erstaunt, was für Interpretationen ihre Werke hervorrufen.

Und das oben angeführte Zitat ist ein Beispiel aus der Kritik, dass MJ sich eben nicht nur wie sie behaupten auf eine Lesart versteift, sondern mehrere Aspekte einbezieht.

Que la loi soit avec toi!

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noemata : : Moviejones-Fan
03.02.2015 12:40 Uhr
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Dabei seit: 24.09.14 | Posts: 28 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Bin mal gespannt, wie die MJ-Kritik für "American Sniper" aussieht. Auch nur ein halber Punkt mehr als für "The Interview" und schon ist diese "The Interview" Kritik offiziell als Lächerlichkeit wie Scheinheiligkeit entlarvt.
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