Neuigkeiten
Filme & Serien
Spiele & Community
Hier dreht sich alles um die Joker von MobyDick. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Tja, Kritk Nr. 100, grummelgrummel 
Moby:
"Ich glaube ich habe noch keinen Film gesehen, der dermaßen "Mittelmaß" auf der Stirn tätowiert hatte wie eben dieser Joker hier."
Da würde ich widersprechen: viel in dem Film ist schon sehr hochwertig, wie du ja selbst auch anmerkst, da kann jetzt nicht davon sprechen, dass der Film aggressiv mittelmäßig wäre (aber die Leto-Schelte ist natürlich trotzdem gern gesehen). Der Film hat halt das Problem, zu seinen Themen nicht wirklich so viel oder so präzise was zu sagen zu haben wie die anderen großen "Klassenkampffilme" des Jahres. Das Mittelmaß, wobei ich dem Film da zumindest noch gehobenes Mittelmaß konstatieren würde, ist ja eben nicht auf Ebene der Präsentation, sondern das Drehbuch. Wobei man auch da halt sagen müsste, dass die meisten Filme mit Mainstreamappeal die Themen, die der Film sich raussucht, halt nicht bearbeiten.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
Ahhhhhhhhhh,.. jetzt sind wir keine Freunden mehr, Mister-Herr MobyDick 
Nachtrag:
"Ein durchaus mittelmäßiger Klassenkampf"
Dabei lag "Mittelklassekampf" doch so auf der Hand. :/
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@MobyDick:
Auch wenn ich mit deiner Review größtenteils nicht übereinstimme, lass ich es mir natürlich nicht nehmen, dir für deine hundertste ein Hütchen dazulassen
Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!
Silencio
Da gebe ich dir recht, ich war auch lange versucht, dem Film eher 6 Punkte zu geben. Aber dafür liefert er mir vor allem für das was wirklich möglich wäre, einfach viel zu wenig.
Und wenn ich ehrlich bin, glaube ich sogar fast, dass das genau so beabsichtigt ist, denn Phillips liefert ja irgendwie voll ab, zumindest so wie er es sich wohl vorstellt ( und was anscheinend auch so stimmt) was die Leute sehen wollen. Ich traue dem Mann schon recht viel zu.
Sublim77, kayin, chris und silencio:
Merci für die Hüte, vor allem auch obwohl ihr möglicherweise anderer Meinung seid 
Hut für die 100. Review und diese "kontroverse" Kritik.^^
Das ist nun mal deine Meinung und die hast du verständlich rübergebracht. Glücklicherweise sehe ich es anders, muss dir aber bei manchem auch zustimmen. Insgesamt bin ich aber überwiegend glücklich mit dem Film, so wie er ist. Aber ich bin auch gespannt, wie das bei den folgenden Sichtungen aussieht.
Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
Moby, ich lese deine Kommentare immer gerne, haben immer Inhalt und Substanz, auch wenn ich deine Ansicht nicht teilen kann, weil mich der Film bzw. vor allem der Hauptdarsteller dermaßen geflasht hat, "ist wirklich pures und absolutes Mittelmaß" doch etwas hart, aber deine Meinung.
Für mich hat da eigentlich alles gepasst, obwohl ich sehr skeptisch war und fürchtete dass mein Lieblingsschurke doch entmystifiziert wird.
Was sagst eigentlich zum Score?
@mobydick
Du hast ja auch eigentlich recht mit deiner Bewertung. Joaquin Phoenix überstrahlt eben die Schwächen des Films, weshalb ich den Film auch besser bewertet habe. Zieht man seine Leistung ab, dann kommt man schon auf eine Wertung von 2,5/5. Deshalb wünsche ich ihm auch den Oscar. Wer ein durchschnittliches Drehbuch so aufwerten kann, muss dafür belohnt werden. Schauspieler von solch einem Format gibt es nicht oft.
"I’ll do my best."
"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."
Kayin
Seh ich ähnlich, es gibt eigentlich keine Konkurrenz für Phoenix Leistung letztes Jahr
Kal-EL
Vielen Dank für dein Lob und den Hut. Wie ja Silencio auch schon andeutete ist der Film handwerklich wirklich perfekt in Szene gesetzt, Musik, Ausstattung, alles ist top. Daran liegt es nicht ;)
FlyingKerbecs
Auch dir danke für den Hut
@MobyDick
"Joker" wäre meiner Meinung nach auch ohne Joaquin Phoenix ein sehr guter Film gewesen. Dieses Totschlagargument, dass man nur von seiner Leistung geblendet werde, nervt mich mittlerweile schon etwas.
Für unsubtil und ausbuchstabierend halte ich "Joker" auch nicht, der Film spielt durchgehend mit der Frage, was real und was halluziniert ist, und lässt die Frage bis zum Ende hin offen. Das erläuterte ich ja schon in früheren Diskussionen im Forum.
Ansonsten stimme ich Silencio zu, die Themen in "Joker" werden im (gehobenen) Mainstream kaum bis gar nicht verhandelt - und erst recht nicht inszenatorisch so hochwertig. Da fiele mir als anderes populäres Beispiel nur "Us" ein, "Joker" siedele ich da aber noch zwei Stufen höher an. Ich wüsste jetzt auch nicht, was dagegen spricht, sich mit Klassenkampf oder Ähnlichem in Filmen zu beschäftigen? Oder warum das das Filmunwort 2019 sein sollte.
@Kal-El
Die Frage richtete sich zwar nicht an mich, aber ich finde den Soundtrack (und den Score von Hildur Guðnadóttir) klasse. Den Score habe ich mir neulich auch auf CD gekauft und höre den aktuell im Auto auf dem Weg von der Arbeit nach Hause^^
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
luhp:
"Da fiele mir als anderes populäres Beispiel nur "Us" ein, "Joker" siedele ich da aber noch zwei Stufen höher an."
Was das Erreichen von Publikum angeht, ja. Inhaltlich nicht.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
Versteht mich nicht falsch, Durchschnitt ist nichts, wofür man sich schämen müsse. Durchschnitt ist im Prinzip das, was jeder Mainstreamregisseur anstrebt, denn Durchschnitt holt den Durchschnitt, also die Menge ab. Und so wie dieser Film abgeht, monetär und kritisch, trifft er genau den Nerv, den er sucht. Also insofern hat Phillips alles richtig gemacht. Hinzu kommt, und es wäre ein Verbrechen, das zu unterschlagen, dass er mit Joaquín Phoenix einen Mann am Start hat, der womöglich die Performance seines Lebens an den Tag legt und den Film quasi im Alleingang trägt. Kein Wunder also, dass sich Gott und die Welt durch diese Leistung blenden lassen und den Film als etwas abfeiern, das da gar nicht ist.
@@luhp92 @mobydick
So sehe ich das auch. Durchschnitt ist eben nicht schlecht. Und Phoenix hat wirklich den Film im Alleingang getragen.
Joker" wäre meiner Meinung nach auch ohne Joaquin Phoenix ein sehr guter Film gewesen.
Halte ich zumindest für diskutabel.
"I’ll do my best."
"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."
Alles, ja wirklich alles wird ausbuchstabiert. Wenn die letzte Szene angeblich ambivalent und offen bleiben will, dann ist es ehrlich gesagt zu spät, passt wenig in den Restfilm und eigentlich nur prätentiöses Schielen auf das Awardpublikum.
Hatte da genau die gleichen Gedanken. Für mich wäre die Szene auf dem Auto eigentlich das perfekte Schlussbild gewesen, dieses angetackerte Möchtegern-Mindfuck-Ende war komplett unnötig und sollte wohl tatsächlich noch etwas Substanz vorgaukeln, was beim Zielpublikum ja auch geklappt hat.
@ luhp92
der Film spielt durchgehend mit der Frage, was real und was halluziniert ist, und lässt die Frage bis zum Ende hin offen.
Lässt sie bis kurz vorm Ende offen, um sie dann doch eindeutig zu klären. Diese Montage, wo mehrere Szenen nochmal gezeigt werden, nur dieses Mal ohne die von Zazie Beetz gespielte Figur, war einfach unnötig, das hätte sich der mitdenkende Rezipient auch selbst erschließen können. Aber Phillips wollte ja keinen sonderlich anspruchsvollen Film abliefern, sondern einen massentauglichen, daher hat er zur Sicherheit alles ausbuchstabiert.
Mit MobyDicks Mittelmaß-Urteil geh ich allerdings auch nicht mit, der Film ist insgesamt schon klar überdurchschnittlich.
@Silencio
"Was das Erreichen von Publikum angeht, ja."
Ich meinte da das Inszenatorische.
@PaulLeger
"Lässt sie bis kurz vorm Ende offen, um sie dann doch eindeutig zu klären."
Gerade durch das Ende bleibt das meinem Eindruck nach offen. Nach dem Tanz auf dem Auto folgt ein harter, verwirrender und nicht wirklich nachvollziehbarer Cut, wie, wann und warum befindet sich Fleck da auf einmal in der Psychiatrie? Das zuvor Geschehene könnte sich dahingehend eben aufgrund seiner Psychosen in seinem Kopf abgespielt haben, während er eigentlich in der Psychiatrie sitzt.
"Diese Montage, wo mehrere Szenen nochmal gezeigt werden, nur dieses Mal ohne die von Zazie Beetz gespielte Figur, war einfach unnötig"
Die war notwendig, um den Verlauf Flecks psychotischer Erkankung nach der Absetzung der Medikamente darzustellen und um quasi einen Ankerpunkt zu setzen. Hier gelingt es ihm bzw. dem Film noch, Realität und Psychosen voneinander zu trennen, im späteren, endgültigen Abschnitt gelingt das nicht mehr, Realität und Psychosen werden eins.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Kritik: Joker von MobyDick
MobyDick | 30.01.2020