Hier dreht sich alles um die News Das reinste Fracking? James Gunn kontert Jodie Fosters Superhelden-Kritik. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Ich finde es gut, das die Debatte hier und da mal wieder hoch kommt.
Foster & Gunn sind hier Böser Cop/ Cuter Cop... meinen sicher beide das selbe, nur das Foster zur veranschaulichung übertreibt. Was ich Ok finde.
Kinobesuch= Freizeitpark... kann sich wohl sehr auf die Preise beziehen und natürlich das die angst besteht, nur noch eine "Hirn Aus Achterbahn" im Kino zu erleben.
Zugegeben wird man da vielleicht schwach... warum nicht, denk ich mir. Einfach mal abschalten. Aber an den Punkt kommt Gunn ins spiel. Herz und Seele in einem Popkorn Film ist doch DAS erfolgsrezept. Keins das Transformers aktuell verfolgt.
Ich finde gut wie Gunn darauf Reagiert.
Wenn ich mir meine Kinoliste 2018 ansehe... ist mein erster richtiger Favorit "The Post" von Spielberg... aber auch Comicverfilmungen bleiben in meinem Pflichtprogramm .. auch wenn ich von diesen keine Überraschungen mehr erwarte.
Vor 10 Jahren waren Comicverfilmungen noch selten und jetzt sind sie Mainstream. Damit kommt nicht jeder klar. Man kann das vermeiden in dem man einfach andere Filme sieht und unterstützt, durch eine kinokarte. Für mich sind sie Popkornkino zur unterhaltung.
"Die fliegen jetzt."
"Die fliegen jetzt?"
"Die fliegen jetzt!"
Unterhaltsam sind Superheldenfilme schon, aber leider nicht alle. Die meisten von ihnen sind einfach nur furchtbar öde und langweilig. War z.B. bei den letzten MCU Filmen spürbar.
Letztendlich lässt die gesamte Diskussion zwischen Kunst und Kommerz doch auf beiden Seiten eine gewisse Engstirnigkeit erkennen.
Warum muss denn ein Film alle Qualitäten des Kinos vereinigen und gleichzeitig Hirn, Herz und den Bauch ansprechen? Ist dies nicht gerade der Grund warum sich das Genre-Kino entwickelt hat? Damit man auch eine gewisse Erwartungshaltung bedient bekommen darf? Wobei ich ausdrücklich Grenzüberschreitung und Überraschungen begrüße.
Ich bin mit den Superhelden aus den Häusern DC und Marvel groß geworden... habe mein Taschengeld zum Kiosk meines Vertrauens getragen um mich in fremde Welten entführen zu lassen. Und dementsprechend kann ich gut damit leben, dass das moderne Blockbusterkino gelegentlich von mir verlangt, mein Hirn an der Garderobe abzugeben... solange ich es nach dem Film wieder mitnehme.
Aber ich habe genauso Filme von Truffaut, Woody Allen, Kaurismäki, deutsches Autorenkino und und und kennen und schätzen gelernt. Erfreue mich an gut durchdachten und formulierten Drehbüchern und halte es auch drei Stunden in Filmen ohne Spezialeffekte aus.
Pluralität sollte hier die Lösung sein und die vielfältigen Vermarktungsplattformen können so auch sicherstellen, dass Arthaus Kino zu seinen wirtschaftlichen Meriten kommt, ohne dass eine vergleichbare Multiplex-Auslastung aufgefahren wird, wie bei den Releases von Disney, Sony oder WB. Effektkino ist nun einmal immer auch ein Stück weit Formatkino. Vor allem, wenn auch in Zukunft Budgets mit über 200 Mio. $ an den Start gebracht werden sollen.
Wir Zuschauer haben die "Macht", dies müsste auch Jodie Foster bewusst sein. Und wenn wir uns im Ergebnis dem Erdmittelpunkt des Niveaus zuwenden (Transformers 5), dann quittieren wir dies auch an den Kinokassen... über kurz oder lang. Hier glaube ich an den Markt!
Kino/Film kann und soll alles sein... horizonterweiternd, relevant, bewegend, bunt, emotional, intelligent und auch eskapistisch. Aber dies muss es ja nicht jedes Mal in voller Bandbreite innerhalb von 90 Minuten sein
@BlackBolt:
"Pluralität sollte hier die Lösung sein"
Aber genau das ist doch das Problem: die sitrbt gerade aus. Je mehr großbudgetierte Filme gedreht werden, umso weniger Geld ist für kleiner budgetierte da. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jodie Foster explizit das Arthousekino verteidigen will (und ein Blick in ihre Filmographie zeigt, dass sie sich durchaus gerne im Mainstream bewegt), sondern den Mid-Budget Film, der früher Brot und Butter der Studios war. Der wird aber immer weiter vernachlässigt, stattdessen ballt sich die Energie der Studios im nächsten vier Quadranten-Spektakel. Und das ist auf Dauer einfach keine intelligente Wirtschaftsstrategie. Fast so, wie Fracking...
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
Ich finde es interessant, das gerade jemand wie James Gunn sich darauf zu Wort meldet!
Die GotG-Filme untermauern ja doch eher Fosters Aussage, die auf locker 90% aller Superheldenfilme zutrifft, sogar mittlerweile auf Filme wie Star Trek und Star Wars, die ja auch in diese Richtung verkommen sind! Der erste GotG-Film war ja noch eingermaßen gut von der Story her, wenn auch schon ümspült von vielen sinnlosen und unwitzigen Witzen, was man dann im zweiten Teil extrem übertrieben hat und die Story auch bis aufs letzte Filmdrittel quasi nicht vorhanden ist und dann noch schnell mal aufkeimt um den Film zu retten!
Das beste in den Filmen ist und bleibt Groot! Gunn sollte da lieber die Füße stillhalten, als sowas von sich zu geben, wie
Er denke, Foster betrachte Filme aus einem altmodischen Denkmuster heraus, in dem spektakuläre Unterhaltungsfilme nicht tiefgründig sein können. Dies treffe zwar häufig zu, aber nicht immer. Noch heute dächten viele Leute wie sie, und das komme teilweise auch nicht von ungefähr, denn die meisten Studio-Franchise-Filme seien in gewisser Weise seelenlos. Darin bestehe eine echte Gefahr für die Zukunft des Kinos, räumt Gunn ein, um gleich darauf zu betonen, dass es aber auch einige Ausnahmen gibt.
weil er damit auch sich selber meinen könnte, damit, spektakuläre aber seelenlose Filme zu produzieren, sich aber in seiner Aussage eine Hintertür offen lässt, um die Möglichkeit zu haben sich selber als eine dieser Ausnahmen hinzustellen ohne dies gezielt so zu sagen und seinen Arbeitgeber als großes und geldgieriges Studio blosszustellen!
All Hail To Skynet!
Es sollte jedem selbst überlassen werden, welche Filme sie als Seelenlos bezeichnen.
Und gerade jemand wie James Gunn, welcher eben mit Leib und Seele beim Projekt Guardians of the Galaxy ist, empfinde ich persönlich als anmaßend. Aber jedem das seine.
Vielleicht geht es Foster auch wirklich mehr um die (von Disney*reusper*) erhöhten Kinoeintritspreise und das niemand mehr für "normale" Filme ins Kino geht, sondern nur noch Blockbuster, weleche einem immer wieder schmackbar gemacht werden.
@BlackBolt: Ich finde es amüsant das auch du als negativ Bsp. Transformers 5 nennst. Der Filmhatte nichts wirklich neues und ich war so enttäuscht und hatte beschlossen es soll der letzte Teil "im Kino" gewesen sein. Und doch schaft es das "Bumblebee" Spinoff als gelber Herbie mit Darstellerin "Hailee Steinfeld" mein Interesse zu wecken ..wobei ich wieder beim Thema währe.
Ihr Kritikpunkt "Sehgewohnheiten" find ich sehr interessant. Allein der auf Spannung getrimmte aufgepeppte Schnitt ist ein alter Hut. Klar schaut sich sowas kein Mensch auf dauer an... aber das es auf lange Sicht gesehen Einfluss nimmt, glaube ich auch.
Eine Tendends kann man ja bereits bei den 80er..90er ...2000er Filmen im vergleich erkennen.
Auf der anderen Seite kann ich mir auch einen Uralten s/w Film ansehen und nicht für Langweilig bewerten, wenn er einen fesselt oder bewegt.
Und da sind wie wieder bei den gut gemachten Filmen und drehen uns im Kreis.
@Silencio
Ich verstehe worauf du hinaus willst. Doch ist es tatsächlich so, dass die cineastische Vielfalt stirbt? Auch die aktuelle Kino- bzw. Filmlandschaft "erlaubt" es der bewegten Kunst jedwede Nische auszuschöpfen.
Das Experimental-Kino lebt doch immer noch. Vampir-Filme aus dem Iran, Autoren-Kino aus Fernost, lakonisches und wortkarges skandinavisches Kino... ist alles noch da. Und generiert für deren Machende und vor allem Vermarktende auch immer noch Gewinne (gerade dank neuer Vermarktungsformen).
Und letztendlich beherzigt dies das Hollywood-Studiosystem auch. Wenn ein Film eine Chance hat, sein Budget an den Kassen bzw. in der Vermarktung zu verdoppeln, sind die Studios weitestgehend leidenschaftslos (oder boshaft: kritiklos) in dem was dann auf die Leinwände gezaubert wird.
Was in dieser Hinsicht wohl schwerer wiegt, ist die Gleichschaltung der Spielstätten selbst. Programmkinos weiter auf dem Rückmarsch, weil die Verleiher die direkte Kinoverwertung scheuen und lieber direkt auf den Home-Entertainment Sektor setzen. Und in einem hochmodernen Multiplex-Kino stellt sich eben bei "kleineren" Filmen, die auf Naturalismus mit der grobkörnigen Handkamera setzen, schnell der Eindruck ein, dass man das falsche Medium am falschen Ort betrachtet.
Ich wünsche mir eine filmische Vielfalt, die für alles Raum bietet. Damit ich, selbstbestimmt, entscheiden kann, was ich mir wann anschauen möchte. Aber... und damit kehre ich wohl auch zum Kern deiner Aussage zurück... ich wünsche mir auch, dass das Kino bzw. die Filmkunst mutig bleibt... Risiken eingeht und ab und an auch mal mit Grandezza scheitert. Um so dieses Kulturfeld auch immer wieder weiter zu treiben.
@BlackBolt:
Klar, das stimmt alles, was du sagst. Die Probleme schließen sich aber auch nicht gegenseitig aus, bzw. sie hängen wahrscheinlich eng miteinander zusammen. Gerade das von dir angesprochene Problem, dass Disney die eigene Marktstellung ausnutzt, um die Kinos vor sich herzuscheuchen, ist doch ein riesiges Problem: die kleineren Kinos können da nicht mithalten (und werden die Entscheidung treffen müssen, einen Disney-Film entweder zu Disney-Konditionen zu zeigen oder in den sauren Apfel beißen und einen der lukrativsten Filme des Jahres nicht zu zeigen, aber dafür eben Kontrastprogramm - was werden sie wohl tun?), die sind aber eben essentiell, um den amerikanischen (und um den geht es Foster wohl am Ehesten) MIttelklassfilm am Leben zu halten. Die Industrie bewegt sich in einen Teufelskreis (und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass gerade JETZT "Cleopatra" wieder vor die Kamera gezerrt wird...), da sieht sie wahrscheinlich das Problem.
Die Vielfalt als solche ist natürlich nicht tot, da hast du durchaus recht. Aber die Vielfalt im Kino? Nun, ich werde in meiner Heimatstadt "The Killing of a sacred deer" nicht sehen können. Und das finde ich schade.
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-Vern
@Silencio und Blackbolt
Hinzu kommt ja ein Problem, dass ich auch schon oft angesprochen habe und das ich in Fosters Aussagen, auch zwischen den Zeilen zu lesen glaube. Ihr geht es meines Erachtens nach nicht um die Ächtung des Blockbuster-Kinos sondern eher darum, dass dieses immer mehr gleichgeschaltet wird und mittlerweile fast jeder große Film, in die Gussform der ComicVerfilmungen gekippt wird, obwohl er gar nichts mit dem Genre zu tun hat. Fast jede heutige Großproduktion fühlt sich irgendwie nach dem gleichen, der Comic Schiene entliehenen Schema F an.
Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!
@Sully:
Auch das ist natürlich ein Problem: die Großproduktionen werden immer formelhafter. Statt einer Pizza aus der sympathischen Pizzabäckerei aus der Ecke, verkommt die Filmindustrie immer mehr zu Dominoes: egal in welcher Stadt du bist, das schmeckt überall gleich.
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@Sully & Silencio
So ist es. Genau aus diesem Grund will ich (zumindest im Moment) keine Masteres of the Universe-Verfilmung, die wäre dann nämlich auch an diese Formel angepasst und das würde ich nicht verkraften.
Schaut man sich aber an, dass viele Leute trotz allem die ganzen Blockbusterfilme in den Himmel loben (auch hier im Forum) und Filme wie Blade Runner an der Kinokasse floppen,dann scheinen die Studios trotz aller berechtigter Kritik auf der richtigen Schiene zu fahren.
Die Leute wollen anscheinend im Kino nichts anderes mehr sehen, so nach dem Motto "Gut schmecken muss es nicht mehr, sondern einfach nur verträglich sein"
Das Höchste was eine Frau im Leben erreichen kann ist eine gute Hausfrau und Mutter zu sein
Chen Zhili, former President of the All-China Women’s Federation
Ich habe gestern erst die Folge von Foster in BlackMirror gesehen und finde sie ehrlichgesagt als eine der schwächsten. Jodie Foster erhebt mir da zu sehr den Zeigefinger, ins Auge und mit Brechstange.
Das selbe macht Sie hier mit dem Posting. Sie versucht den Moralspostel zu spielen in einem Bereich wo es keinen braucht. Das Publikum ist für die Entwicklung im Entertainment verantwortlich. Wenn wir keine Lust mehr auf dieses Genre haben, dann wird sich das auch wieder ändern. Ich gehe immernoch davon aus, dass wir mündige Bürger sind und nicht einfach alles fressen was uns vorgesetzt wird.
Mein Name ist Wulf. Ich löse Probleme!
@BigBadWulf:
So einfach ist das leider nicht. Sehgewohnheiten, Trends in Hollywood und beim Publikum Angesagtes beeinflussen sich gegenseitig. Finden wir Cowboys cool, weil sie eine "inhärente Coolness" haben, oder weil Hollywood uns sie als cool verkauft hat? Da gibt es keine einfache Antwort drauf. So ist es auch mit Superhelden, Actionstars und was dir sonst noch an Trends der Kinogeschichte einfällt.
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Das reinste Fracking? James Gunn kontert Jodie Fosters Superhelden-Kritik
Moviejones | 03.01.2018