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Das reinste Fracking? James Gunn kontert Jodie Fosters Superhelden-Kritik

Das reinste Fracking? James Gunn kontert Jodie Fosters Superhelden-Kritik
16 Kommentare - Mi, 03.01.2018 von N. Sälzle
Jodie Foster hat sich mit ihrem Fracking-Kommentar hinsichtlich der Superheldenfilme ganz schön in die Nesseln gesetzt. Das lässt James Gunn so nicht auf sich und der Community sitzen.

Dass sie bei einer von Kritikern umjubelten Episode der gesellschaftskritischen Serie Black Mirror Regie geführt hat, katapultierte Jodie Foster zurück ins Rampenlicht, während es ansonsten relativ ruhig um die zweifache Oscar-Preisträgerin ist. Jetzt hingegen hat sie für ausreichend Wirbel um ihre Person gesorgt. "Schuld" daran hat jedoch nicht ihre Black Mirror-Episode, sondern ein Kommentar, der bei vielen für Unmut sorgt. Andere hingegen klatschen Beifall.

Der Vergleich der Big-Budget-Superheldenfilme mit dem Fracking, einem desaströsen und äußerst umstrittenen Prozess der Ölgewinnung, kam jedenfalls nicht bei allen gut an. Ins Kino zu gehen sei mittlerweile mit dem Besuch in einem Freizeitpark vergleichbar. Die Praktik der Studios, die schlechte Inhalte produzieren, um die Massen und die Anleger zu begeistern, sei wie Fracking - man erhalte auf der Stelle den größtmöglichen Ertrag, zerstöre dabei aber die Erde. Superheldenfilme ruinieren die Sehgewohnheiten der amerikanischen Bevölkerung und letztlich auch des Rests der Menschheit, fuhr Foster fort. Sie wolle jedenfalls keine 200 Mio. $-Filme über Superhelden drehen.

Man kann sich vorstellen, dass diese Aussage die Kinogängerschaft deutlich spaltet. Die einen stimmen ihr zu, die anderen verurteilen diesen Kommentar. Doch was sagt eigentlich jemand, der mit der Arbeit an Superheldenfilmen die Hände voll hat? James Gunn konnte es mal wieder nicht lassen und führte auf Twitter seine Gedanken zu Fosters Aussage aus. Spoiler-Warnung! Er ist nicht unbedingt auf ihrer Seite.

Er denke, Foster betrachte Filme aus einem altmodischen Denkmuster heraus, in dem spektakuläre Unterhaltungsfilme nicht tiefgründig sein können. Dies treffe zwar häufig zu, aber nicht immer. Noch heute dächten viele Leute wie sie, und das komme teilweise auch nicht von ungefähr, denn die meisten Studio-Franchise-Filme seien in gewisser Weise seelenlos. Darin bestehe eine echte Gefahr für die Zukunft des Kinos, räumt Gunn ein, um gleich darauf zu betonen, dass es aber auch einige Ausnahmen gibt.

Damit das Kino überleben könne, benötigen Unterhaltungsfilme dringend eine Vision und Herz, was üblicherweise nicht der Fall sei, sagt er. Einige von ihnen, so Gunn, geben bereits ihr Bestes, um sich in diese Richtung zu bewegen. Unterhaltungsfilme zu schaffen, die innovativ, menschlich und tiefgründig sind, sei genau das, was ihn an diesem Job reizt.

Um fair zu sein, schließt Gunn, geben Fosters Kommentare zumindest einen Rückschluss darauf, dass sie das Drehen von Filmen hauptsächlich als etwas sieht, an dem sie persönlich wachsen kann. Auch für ihn selbst könnte dies einer der Gründe dafür sein, dass er Filme dreht. Viele Millionen Dollar für einen Film auszugeben, müsse aber mit mehr verbunden sein, mit Kommunikation. Er respektiere Foster, ihr Talent und das, was sie für die Filmindustrie getan hat, und wisse zu schätzen, dass sie Hollywood aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet. Seine eigene Erfahrung sei daher nur ein kleiner Teil des großen Ganzen.

Wenngleich Gunn versucht, seine Kritik angenehm zu verpacken, schlägt er hier doch einen recht harschen Ton an. Andererseits lässt auch Foster kein gutes Haar an der aktuellen Situation in der Filmbranche und kritisiert, was nicht nur den großen Studios, sondern auch Millionen anderer Menschen Geld in die Taschen spült. Ein wenig erinnert diese Situation an den Disput zwischen Wonder Woman-Regisseurin Patty Jenkins und Hollywood-Genie James Cameron. Beide haben irgendwie Recht, und doch gilt es so viele kleinere Facetten zu beachten. Oder wie seht ihr das?

Quelle: Screenrant
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16 Kommentare
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theMagician : : Criminal
04.01.2018 19:23 Uhr
0
Dabei seit: 03.05.13 | Posts: 1.790 | Reviews: 0 | Hüte: 56

Es steckt schon viel wahres in dem was Jodie Foster sagt. Wenn ich meine Filmliste für 2018 anschaue dann sehe ich viele Blockbuster. Hauptsächlich Comicverfilmungen. Hinzu kommen andere Franchises die inzwischen ein Shared Universe aufbauen. Die F&F Reihe, Star Wars, Dark Universe (falls es noch kommt). Hier fehlen Filme wie damals Schindlers Liste, Gangs of New York oder Memento.

Es gibt Ausnahmen. Ein Spielberg wird immer einen Film ins Kino bringen aber wie lange noch? Eastwood, Zemekies oder Colombus Filme werden selten. Und auch solche Regisseure sind rar gesät. Scorsesse macht lieber einen Film mit Netflix, weil er nur dort die Möglichkeit bekommt seine Vision zu verfilmen.

Studios würden sich einmischen und dann den Film auf 120 Minuten kürzer.

Das Kino wie es mal war wird es so nicht mehr geben. Und auch wir tragen eine gewisse Schuld.

You, me, or nobody is gonna hit as hard as life. But it ain’t about how hard you hit. It’s about how hard you can get hit and keep moving forward

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Silencio : : Moviejones-Fan
04.01.2018 14:09 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@BigBadWulf:

So einfach ist das leider nicht. Sehgewohnheiten, Trends in Hollywood und beim Publikum Angesagtes beeinflussen sich gegenseitig. Finden wir Cowboys cool, weil sie eine "inhärente Coolness" haben, oder weil Hollywood uns sie als cool verkauft hat? Da gibt es keine einfache Antwort drauf. So ist es auch mit Superhelden, Actionstars und was dir sonst noch an Trends der Kinogeschichte einfällt.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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BigBadWulf : : Moviejones-Fan
04.01.2018 11:23 Uhr
0
Dabei seit: 17.12.13 | Posts: 134 | Reviews: 11 | Hüte: 6

Ich habe gestern erst die Folge von Foster in BlackMirror gesehen und finde sie ehrlichgesagt als eine der schwächsten. Jodie Foster erhebt mir da zu sehr den Zeigefinger, ins Auge und mit Brechstange.

Das selbe macht Sie hier mit dem Posting. Sie versucht den Moralspostel zu spielen in einem Bereich wo es keinen braucht. Das Publikum ist für die Entwicklung im Entertainment verantwortlich. Wenn wir keine Lust mehr auf dieses Genre haben, dann wird sich das auch wieder ändern. Ich gehe immernoch davon aus, dass wir mündige Bürger sind und nicht einfach alles fressen was uns vorgesetzt wird.

Mein Name ist Wulf. Ich löse Probleme!

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Musashi : : Moviejones-Fan
03.01.2018 23:37 Uhr | Editiert am 03.01.2018 - 23:38 Uhr
0
Dabei seit: 27.01.14 | Posts: 839 | Reviews: 0 | Hüte: 29

@Sully & Silencio

So ist es. Genau aus diesem Grund will ich (zumindest im Moment) keine Masteres of the Universe-Verfilmung, die wäre dann nämlich auch an diese Formel angepasst und das würde ich nicht verkraften.

Schaut man sich aber an, dass viele Leute trotz allem die ganzen Blockbusterfilme in den Himmel loben (auch hier im Forum) und Filme wie Blade Runner an der Kinokasse floppen,dann scheinen die Studios trotz aller berechtigter Kritik auf der richtigen Schiene zu fahren.

Die Leute wollen anscheinend im Kino nichts anderes mehr sehen, so nach dem Motto "Gut schmecken muss es nicht mehr, sondern einfach nur verträglich sein"

Das Höchste was eine Frau im Leben erreichen kann ist eine gute Hausfrau und Mutter zu sein

Chen Zhili, former President of the All-China Women’s Federation

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Silencio : : Moviejones-Fan
03.01.2018 17:45 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@Sully:

Auch das ist natürlich ein Problem: die Großproduktionen werden immer formelhafter. Statt einer Pizza aus der sympathischen Pizzabäckerei aus der Ecke, verkommt die Filmindustrie immer mehr zu Dominoes: egal in welcher Stadt du bist, das schmeckt überall gleich.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Sully : : Elvis Balboa
03.01.2018 16:33 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Silencio und Blackbolt

Hinzu kommt ja ein Problem, dass ich auch schon oft angesprochen habe und das ich in Fosters Aussagen, auch zwischen den Zeilen zu lesen glaube. Ihr geht es meines Erachtens nach nicht um die Ächtung des Blockbuster-Kinos sondern eher darum, dass dieses immer mehr gleichgeschaltet wird und mittlerweile fast jeder große Film, in die Gussform der ComicVerfilmungen gekippt wird, obwohl er gar nichts mit dem Genre zu tun hat. Fast jede heutige Großproduktion fühlt sich irgendwie nach dem gleichen, der Comic Schiene entliehenen Schema F an.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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Silencio : : Moviejones-Fan
03.01.2018 16:01 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@BlackBolt:

Klar, das stimmt alles, was du sagst. Die Probleme schließen sich aber auch nicht gegenseitig aus, bzw. sie hängen wahrscheinlich eng miteinander zusammen. Gerade das von dir angesprochene Problem, dass Disney die eigene Marktstellung ausnutzt, um die Kinos vor sich herzuscheuchen, ist doch ein riesiges Problem: die kleineren Kinos können da nicht mithalten (und werden die Entscheidung treffen müssen, einen Disney-Film entweder zu Disney-Konditionen zu zeigen oder in den sauren Apfel beißen und einen der lukrativsten Filme des Jahres nicht zu zeigen, aber dafür eben Kontrastprogramm - was werden sie wohl tun?), die sind aber eben essentiell, um den amerikanischen (und um den geht es Foster wohl am Ehesten) MIttelklassfilm am Leben zu halten. Die Industrie bewegt sich in einen Teufelskreis (und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass gerade JETZT "Cleopatra" wieder vor die Kamera gezerrt wird...), da sieht sie wahrscheinlich das Problem.

Die Vielfalt als solche ist natürlich nicht tot, da hast du durchaus recht. Aber die Vielfalt im Kino? Nun, ich werde in meiner Heimatstadt "The Killing of a sacred deer" nicht sehen können. Und das finde ich schade.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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BlackBolt : : Moviejones-Fan
03.01.2018 15:44 Uhr
0
Dabei seit: 30.08.16 | Posts: 4 | Reviews: 4 | Hüte: 0

@Silencio

Ich verstehe worauf du hinaus willst. Doch ist es tatsächlich so, dass die cineastische Vielfalt stirbt? Auch die aktuelle Kino- bzw. Filmlandschaft "erlaubt" es der bewegten Kunst jedwede Nische auszuschöpfen.

Das Experimental-Kino lebt doch immer noch. Vampir-Filme aus dem Iran, Autoren-Kino aus Fernost, lakonisches und wortkarges skandinavisches Kino... ist alles noch da. Und generiert für deren Machende und vor allem Vermarktende auch immer noch Gewinne (gerade dank neuer Vermarktungsformen).

Und letztendlich beherzigt dies das Hollywood-Studiosystem auch. Wenn ein Film eine Chance hat, sein Budget an den Kassen bzw. in der Vermarktung zu verdoppeln, sind die Studios weitestgehend leidenschaftslos (oder boshaft: kritiklos) in dem was dann auf die Leinwände gezaubert wird.

Was in dieser Hinsicht wohl schwerer wiegt, ist die Gleichschaltung der Spielstätten selbst. Programmkinos weiter auf dem Rückmarsch, weil die Verleiher die direkte Kinoverwertung scheuen und lieber direkt auf den Home-Entertainment Sektor setzen. Und in einem hochmodernen Multiplex-Kino stellt sich eben bei "kleineren" Filmen, die auf Naturalismus mit der grobkörnigen Handkamera setzen, schnell der Eindruck ein, dass man das falsche Medium am falschen Ort betrachtet.

Ich wünsche mir eine filmische Vielfalt, die für alles Raum bietet. Damit ich, selbstbestimmt, entscheiden kann, was ich mir wann anschauen möchte. Aber... und damit kehre ich wohl auch zum Kern deiner Aussage zurück... ich wünsche mir auch, dass das Kino bzw. die Filmkunst mutig bleibt... Risiken eingeht und ab und an auch mal mit Grandezza scheitert. Um so dieses Kulturfeld auch immer wieder weiter zu treiben.

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Ormau : : JurassicParkFan
03.01.2018 15:13 Uhr
0
Dabei seit: 04.01.13 | Posts: 156 | Reviews: 1 | Hüte: 3

Vielleicht geht es Foster auch wirklich mehr um die (von Disney*reusper*) erhöhten Kinoeintritspreise und das niemand mehr für "normale" Filme ins Kino geht, sondern nur noch Blockbuster, weleche einem immer wieder schmackbar gemacht werden.

@BlackBolt: Ich finde es amüsant das auch du als negativ Bsp. Transformers 5 nennst. Der Filmhatte nichts wirklich neues und ich war so enttäuscht und hatte beschlossen es soll der letzte Teil "im Kino" gewesen sein. Und doch schaft es das "Bumblebee" Spinoff als gelber Herbie mit Darstellerin "Hailee Steinfeld" mein Interesse zu wecken ..wobei ich wieder beim Thema währe.

Ihr Kritikpunkt "Sehgewohnheiten" find ich sehr interessant. Allein der auf Spannung getrimmte aufgepeppte Schnitt ist ein alter Hut. Klar schaut sich sowas kein Mensch auf dauer an... aber das es auf lange Sicht gesehen Einfluss nimmt, glaube ich auch.

Eine Tendends kann man ja bereits bei den 80er..90er ...2000er Filmen im vergleich erkennen.

Auf der anderen Seite kann ich mir auch einen Uralten s/w Film ansehen und nicht für Langweilig bewerten, wenn er einen fesselt oder bewegt.

Und da sind wie wieder bei den gut gemachten Filmen und drehen uns im Kreis.

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TheGreatWhiteHype : : Moviejones-Fan
03.01.2018 15:11 Uhr
0
Dabei seit: 21.03.14 | Posts: 145 | Reviews: 0 | Hüte: 2

Es sollte jedem selbst überlassen werden, welche Filme sie als Seelenlos bezeichnen.

Und gerade jemand wie James Gunn, welcher eben mit Leib und Seele beim Projekt Guardians of the Galaxy ist, empfinde ich persönlich als anmaßend. Aber jedem das seine.

MJ-Pat
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Rubbeldinger : : Moviejones-Fan
03.01.2018 15:02 Uhr
0
Dabei seit: 31.08.15 | Posts: 2.245 | Reviews: 13 | Hüte: 67

Ich finde es interessant, das gerade jemand wie James Gunn sich darauf zu Wort meldet!

Die GotG-Filme untermauern ja doch eher Fosters Aussage, die auf locker 90% aller Superheldenfilme zutrifft, sogar mittlerweile auf Filme wie Star Trek und Star Wars, die ja auch in diese Richtung verkommen sind! Der erste GotG-Film war ja noch eingermaßen gut von der Story her, wenn auch schon ümspült von vielen sinnlosen und unwitzigen Witzen, was man dann im zweiten Teil extrem übertrieben hat und die Story auch bis aufs letzte Filmdrittel quasi nicht vorhanden ist und dann noch schnell mal aufkeimt um den Film zu retten!

Das beste in den Filmen ist und bleibt Groot! Gunn sollte da lieber die Füße stillhalten, als sowas von sich zu geben, wie

Er denke, Foster betrachte Filme aus einem altmodischen Denkmuster heraus, in dem spektakuläre Unterhaltungsfilme nicht tiefgründig sein können. Dies treffe zwar häufig zu, aber nicht immer. Noch heute dächten viele Leute wie sie, und das komme teilweise auch nicht von ungefähr, denn die meisten Studio-Franchise-Filme seien in gewisser Weise seelenlos. Darin bestehe eine echte Gefahr für die Zukunft des Kinos, räumt Gunn ein, um gleich darauf zu betonen, dass es aber auch einige Ausnahmen gibt.

weil er damit auch sich selber meinen könnte, damit, spektakuläre aber seelenlose Filme zu produzieren, sich aber in seiner Aussage eine Hintertür offen lässt, um die Möglichkeit zu haben sich selber als eine dieser Ausnahmen hinzustellen ohne dies gezielt so zu sagen und seinen Arbeitgeber als großes und geldgieriges Studio blosszustellen!

All Hail To Skynet!

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Silencio : : Moviejones-Fan
03.01.2018 15:00 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@BlackBolt:

"Pluralität sollte hier die Lösung sein"
Aber genau das ist doch das Problem: die sitrbt gerade aus. Je mehr großbudgetierte Filme gedreht werden, umso weniger Geld ist für kleiner budgetierte da. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jodie Foster explizit das Arthousekino verteidigen will (und ein Blick in ihre Filmographie zeigt, dass sie sich durchaus gerne im Mainstream bewegt), sondern den Mid-Budget Film, der früher Brot und Butter der Studios war. Der wird aber immer weiter vernachlässigt, stattdessen ballt sich die Energie der Studios im nächsten vier Quadranten-Spektakel. Und das ist auf Dauer einfach keine intelligente Wirtschaftsstrategie. Fast so, wie Fracking...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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BlackBolt : : Moviejones-Fan
03.01.2018 14:08 Uhr | Editiert am 03.01.2018 - 14:11 Uhr
0
Dabei seit: 30.08.16 | Posts: 4 | Reviews: 4 | Hüte: 0

Letztendlich lässt die gesamte Diskussion zwischen Kunst und Kommerz doch auf beiden Seiten eine gewisse Engstirnigkeit erkennen.

Warum muss denn ein Film alle Qualitäten des Kinos vereinigen und gleichzeitig Hirn, Herz und den Bauch ansprechen? Ist dies nicht gerade der Grund warum sich das Genre-Kino entwickelt hat? Damit man auch eine gewisse Erwartungshaltung bedient bekommen darf? Wobei ich ausdrücklich Grenzüberschreitung und Überraschungen begrüße.

Ich bin mit den Superhelden aus den Häusern DC und Marvel groß geworden... habe mein Taschengeld zum Kiosk meines Vertrauens getragen um mich in fremde Welten entführen zu lassen. Und dementsprechend kann ich gut damit leben, dass das moderne Blockbusterkino gelegentlich von mir verlangt, mein Hirn an der Garderobe abzugeben... solange ich es nach dem Film wieder mitnehme.

Aber ich habe genauso Filme von Truffaut, Woody Allen, Kaurismäki, deutsches Autorenkino und und und kennen und schätzen gelernt. Erfreue mich an gut durchdachten und formulierten Drehbüchern und halte es auch drei Stunden in Filmen ohne Spezialeffekte aus.

Pluralität sollte hier die Lösung sein und die vielfältigen Vermarktungsplattformen können so auch sicherstellen, dass Arthaus Kino zu seinen wirtschaftlichen Meriten kommt, ohne dass eine vergleichbare Multiplex-Auslastung aufgefahren wird, wie bei den Releases von Disney, Sony oder WB. Effektkino ist nun einmal immer auch ein Stück weit Formatkino. Vor allem, wenn auch in Zukunft Budgets mit über 200 Mio. $ an den Start gebracht werden sollen.

Wir Zuschauer haben die "Macht", dies müsste auch Jodie Foster bewusst sein. Und wenn wir uns im Ergebnis dem Erdmittelpunkt des Niveaus zuwenden (Transformers 5), dann quittieren wir dies auch an den Kinokassen... über kurz oder lang. Hier glaube ich an den Markt!

Kino/Film kann und soll alles sein... horizonterweiternd, relevant, bewegend, bunt, emotional, intelligent und auch eskapistisch. Aber dies muss es ja nicht jedes Mal in voller Bandbreite innerhalb von 90 Minuten sein

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Colonel-Stars-and-Stripes : : Moviejones-Fan
03.01.2018 12:32 Uhr
0
Dabei seit: 14.04.17 | Posts: 110 | Reviews: 0 | Hüte: 2

Unterhaltsam sind Superheldenfilme schon, aber leider nicht alle. Die meisten von ihnen sind einfach nur furchtbar öde und langweilig. War z.B. bei den letzten MCU Filmen spürbar.

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Tarkin : : Moviejones-Fan
03.01.2018 11:48 Uhr
0
Dabei seit: 10.10.17 | Posts: 1.321 | Reviews: 0 | Hüte: 18

Vor 10 Jahren waren Comicverfilmungen noch selten und jetzt sind sie Mainstream. Damit kommt nicht jeder klar. Man kann das vermeiden in dem man einfach andere Filme sieht und unterstützt, durch eine kinokarte. Für mich sind sie Popkornkino zur unterhaltung.

"Die fliegen jetzt."

"Die fliegen jetzt?"

"Die fliegen jetzt!"

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