Hier dreht sich alles um die News James Cameron über "Avatar"-Lektionen und den jungen Cast. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Es kommt mMn drauf an, WIE man eine Story erzählt. Avatar war jetzt bestimmt keine Innovation aber JC hat sie so gut erzählt und in Szene gesetzt, dass man eben auch bei einer solch einfachen Geschichte mitfiebert. Der beste Witz zündet nicht, wenn man ihn schlecht erzählt.
Genau da liegt mMn auch der Hund begraben heutzutage. Schlechte Story, gepaart mit schlechtem Storytelling und die Studiobosse, die die Schere nochmals ansetzen, macht die ganze Filmlandschaft kaputt.
"I’ll do my best."
"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."
@MrBond
Es wird doch auch nicht als Innovation gefeiert, oder? Deine Vorstellung sollte schon die eigentliche Vorgehensweise sein. Nur hat man ja teilweise das Gefühl, dass diese Praxis "erst die Story, dann die Charaktere und irgendwann mal die Technik" bei Blockbustern in den letzten Jahren nicht mehr besonders ernst genommen wird.
Vor allem auch die Umsetzung der Story... Es geht ja nicht mal zwingend darum, dass man immer eine mega ausgefeilte, innovative und tiefgründige Story hat. Sondern die Umsetzung muss passen. Dann kann die Geschichte auch einfach gehalten sein. Und daneben natürlich auch die Umsetzung der Charaktere. Auch da fordere ich nicht bei jedem Film eine Charakterstudie, aber eine Entwicklung sollte erkennbar sein, man sollte mitfühlen und/oder Handlungen nachvollziehen können.
@kayin
Genau das meine ich...
@Strubi
Da bin ich ganz bei Dir (und Kayin): Die Story muss keine Bäume ausreisen. Sie muss funktionieren und den Zuschauer packen/abholen. Sie muss eine emotionale Bindung aufbauen und muss einen sinnvollen Aufbau bzw. Spannungsbogen haben. Der Rahmen kann dabei recht einfach gestrickt sein.
Dass so etwas Selbstverständliches für Cameron eine Erwähnung wert ist und daraus auch noch eine News entsteht, finde ich das Beachtliche. In gewisser Weise könnte man schon sagen, dass hier diese Grundfeste des Storytelling - und damit auch des Films als Medium - als Innovation verkauft wird.
Was Avatar angeht, so konnte er mich gut unterhalten, auch wenn ich nicht so gehypt war/bin, wie andere Cineasten. Auch abzüglich 3D (was für mich persönlich sowieso kein Mehrwert bringt/brachte), lieferte Cameron mir einen soliden Science Fiction Film mit viel Moral und gutem Bogen und Erzähltempo. Dass er für mich dennoch nur ein "Einmal-Guck-Film" ist, wertet die Story in keinster Weise ab.
EDIT: Freut mich übrigens, dass Du wieder vermehrt auf MJ kommentierst!
“Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"
@MrBond
Dass das eine Erwähnung wert ist, liegt halt daran, dass es scheinbar im Blockbusterkino nichts Selbstverständliches mehr ist. So zumindest mein Eindruck. Abgesehen war es ja auch nur eine Frage auf die er geantwortet hat. Er hat ja nicht von sich aus darüber "philosophiert".
P.S.: Ja, hatte mir vorgenommen, wieder mal ein bissl aktiver hier zu sein. Im Moment passts halt auch zeitlich rein. Ob das von Dauer ist, will ich nicht versprechen.
@Strubi
Das ist, worauf ich hinaus wollte: "Es ist scheinbar im Blockbusterkino nichts Selbstverständliches mehr". Das sollte es aber! Und da ist es dann auch egal, wer das bemerkt... ob es jetzt Cameron ist, oder Spielberg, oder Du und ich. Eigentlich sollte es der Standard und keine Erwähnung wert sein .
“Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"
Zum Thema "Konsequenzen ziehen/weniger ins Kino gehen":
Ich persönlich gehe einfach sehr gerne ins Kino (ich versuche 1 mal die Woche zu schaffen). Und da gucke ich mir auch den Seelenlosen-Blockbuster-Brei an. Trotzdem kann ich ja auch Filme wie Aus dem Nichts, The Darkest Hour, Shape of Water, Der Seidene Faden, usw. usw. gucken und damit kleinere Non-Mainstream Filme supporten.
Hier wird Teilweise so getan als würde jede Woche ein Marvel/DC/Hasbro/StarWars/FranchiseXY Film in die Kinos kommen... Natürlich nehmen diese Filme ein großteil der Aufmerksamkeit ein. Aber gerade die Leute die auf Seiten wie MJ unterwegs sind müssten doch am Besten wissen das es GENUG Auswahl gibt.
Das Thema hier erinnert mich an die Ultras im Fussball. Gegen die Kommerzialisierung des Fussballs kämpfen aber aber die Heim-/Auswärtsdauerkarten gehen weg wie geschnitten Brot.
@RonZo
Das missverstehst Du. Natürlich weiß jeder hier, dass es noch Perlen gibt. Gerade wenn man auf die Independent-Schiene schaut, oder sich ganz aus Hollywood weg bewegt und einen Blick z.B. nach Schweden, oder Frankreich riskiert. Auch in Deutschland findet man gute Filme, wenn man nur genau hin sieht.
Der Punkt ist aber, dass es eben die großen 200-Mio-Dollar-Produktionen betrifft. Hier wird so viel Geld in die Hand genommen und es kommt trotzdem nichts bei rum. Ja klar, ein Action-Gewitter mit viel Explosionen und CGI-Gedöns.
Cameron hat schon recht, wenn er sagt, dass auch in diesem Preissegment wieder in die Richtung story-technische Qualität hingearbeitet werden sollte.
“Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"
Da kann ich mich RonZo nur anschließen! Wer ins Kino gehen möchte, wird auch abseits der üblichen Blockbuster und Franchisefilme fündig.
Ich meinen drei Lieblingskinos laufen diese Woche z.B. "The Darkest Hour", "Downsizing", "Greatest Showman", "Paddington 2", "Wonder Wheel", "Aus dem Nichts", "Loving Vincent" und "The Killing of a Sacred Deer".
Edit, @MrBond: Das stimmt wohl, aber RonZo ging es meiner Einschätzung nach darum, dass z.B. Musashi und Strubi so gut wie gar nicht mehr ins Kino gehen, obwohl sie es gerne würden. Und dass, obwohl weiterhin interessante Filme im Kino laufen.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@lulph
Dazu muss ich sagen, dass ich in Bezug aufs Kino immer schon eher der "Blockbuster-Gucker" war. Wenn Kino, dann meist auch Filme, die optisch etwas zu bieten haben. Ich schaue mir auch "kleinere" Film an, aber dann eher zu Hause. Hört sich vllt erstmal widersprüchlich an, wenn man meine vorherigen Kommentare liest. Ist vllt in Bezug auf "unterstützen kleinerer Filme" auch nicht der optimale Weg. Mein Problem ist einfach, dass es heutzutage eine Flut an Blockbustern gibt, ohne dass daraus Filme besonders hervorstechen. Im Grunde ist jeder Film wie der andere.
Das war "früher" mMn anders. Da gab es vllt weniger große bzw. teure Filme, dafür waren das dann aber häufiger auch echte Blockbuster. Also Filme, die aus der Masse herausstechen.
Hier wird, wie es Strubi und Mr.Bond schon sagten, etwas durcheinander gebracht. Natürlich gibt es kleine, tolle Filme. Es geht hier aber eben darum, dass es eine Zeit gab, in dem "Blockbuster" mal zum Großteil mit "großen, beeindruckenden und nachhaltig tollen Filmen" definiert werden konnte. Unzählige Blockbuster der 80er Jahre wurden zu Klassikern. Das erreichten sie nicht vorrangig durch Effekte, sondern durch Herz und Seele. Das hat sich spätestens ab den 2000er Jahren ziemlich verändert. Heute ist Blockbuster eher zu einem Synonym für Fast-Food-Kino verkommen. Leere Kohlenhydrate, die den Bauch kurz füllen, aber die keinen Nährwert haben. Und nach kurzer Zeit hat man schon wieder Hunger.
Es gibt im Bereich des "großen" Kinos nur noch wenige Ausnahmen. Da hilft es mir in diesem Zusammenhang wenig, wenn ich weiß, dass es tolle kleine Filme gibt.
Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!
@luhp:
Das setzt aber auch voraus, dass man solche Kinos in Reichweite hat. Ich persönlich muss für kleinere, abseitigere Kinos in die nächste größere Stadt. Da kannst du schon mal eine Stunde An- und Abreise einplanen.
Zum Blockbuster: Sauer aufgestossen ist mir die Machweise zum ersten Mal, als ich damals ein Making Of zu Raimis "Spider-Man 2" sah (den ich allerdings trotzdem für einen sehr guten Film halte), bei dem die Actionsequenzen zuerst konzipiert wurden und man dann einen vernünftigen Film drumherum konzipiert hat. Das funktioniert nur nicht immer.
Und klar, der Blick in die 80er offenbart massiv viele Blockbuster, die Klassiker wurden. Aber auf jeden Klassiker kommen drei Filme, die in Vergessenheit geraten sind. Ich wage zu bezweifeln, dass die Schlagdichte früher wirklich höher war als heute.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@Silencio
Man muss das aber auch ins Verhältniss setzen. Heute gibts erheblich mehr Blockbuster, aber trotzdem nicht mehr, die das Zeug zu Klassikern haben.
Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!
@Sully:
Die Frage ist ja, ob es letztendlich wirklich mehr Blockbuster gibt, oder ob es einem so vorkommt, weil man diese Filme gerade aktuell vorgesetzt bekommt. Im Fahrwasser von "Herr der Ringe" wurden zB viele Fantasyfilme und artverwandtes in die Kinos geschwemmt. Aber wer erinnert sich noch ernsthaft an "King Arthur"? Vergessenswerte Großproduktionen gab es schon immer.
Gefühlt nehme ich auch mehr Blockbuster war, ich frage mich nur, ob es da auch Zahlen zu gibt.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@Silencio
Das ist natürlich eine gute Frage. "Echte" Zahlen sind da relativ schwer zu nennen, schon allein weil die Grenzen fließend sind. In meiner Wahrnehmung sind es erheblich mehr.
Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!
Bei mir ist das Problem, dass ich in China bin, hier laufen halt nur die ausländischen Blockbuster, ich muss mich erst gar net fragen, ob zB Die Verlegerin hier laufen wird.
Trotz meinem Unmut wird es immer noch ein paar Blockbuster geben, die ich mir im Kino ansehen werde, etwa Ready Player One, Die Unglaublichen 2, Deadpool 2 oder auch Mulan.
Das Höchste was eine Frau im Leben erreichen kann ist eine gute Hausfrau und Mutter zu sein
Chen Zhili, former President of the All-China Women’s Federation
James Cameron über "Avatar"-Lektionen und den jungen Cast
Moviejones | 15.01.2018