Die Oscars 2022: Alle Gewinner und Verlierer in der Übersicht

So, ich bin wieder wach, vielen Dank nochmal an die tapferen Leute, mit denen ich die Verleihung einigermaßen live verfolgt habe. War ein unterhaltsames Event gewesen

Zur Verleihung und Show

Für mich nach 2021 doch eher eine Enttäuschung. Hat man vorher groß angekündigt, dass man zurück ins Dolby Theatre geht und es endlich wieder Moderatoren gibt sowie ein paar andere Änderungen, sodass es eine unterhaltsamere Show wird.
Die Rückkehr ins Dolby Theatre soweit war ganz gut, aber statt wie üblich diese Sitzreihen hatte man nun diese Tischgruppen, womit man doch recht viel Distanz zwischen den einzelnen Zuschauern schafft. Die Moderatorinnen selbst waren viel zu viele und traten zu wenig auf. Zwischendurch fragte man sich, wo sie sind, dann haben sie ein paar alberne Gags gerissen und waren wieder weg. Lieber nur eine Moderatorin bzw. Moderator, dafür aber wirklich als roter Faden.
Das nächste große Problem: Diese Preshow in der man einige Kategorien schon vorher vergeben hat und das nur noch mit gekürzten Einspielern zeigt. Das nahm zum Einen die Transparenz weil man die Ergebnisse im Internet schon lesen konnte, zum anderen fehlte der Raum für die Cutter, Komponisten & Co - schlechte Idee.
Dafür hat man mehr Zeit in der Show gehabt und die hat man vor allem dafür genutzt um die besten Songs live zu präsentieren: Vorschlag: Nominiert nur drei Songs. So spart man auch Zeit.
Die Show ansich hat ansich wenig spontane Elemente gehabt was eine Liveshow aus macht. Tatsächlich fällt nur die Aktion mit Will Smith ein.

Zu den Gewinnern

Durch die Preshow war schnell klar, dass Dune sehr gut dabei ist. Letztendlich hat der Film aber "nur" das erwartbare geholt, mit der Ausnahme der besten Kamera. Die großen Preise für das Drehbuch oder dem besten Film blieben ihm (leider) verwehrt.

Aber durch dunes viele Preise wurde schnell klar, dass The Power of the Dog wenig Platz bekommt. Nüchtern betrachtet auch verdient. Für mich nur ein durchschnittlicher Film über den in 1-2 Jahren keiner groß reden wird. Das war aber zugleich Spiegelbild für diese Verleihung. Mit Belfast, Coda, West Side Story oder auch King Richard war die Verleihung voll mit solchen Filmen: Ansich gut gemacht, aber in ein paar Jahren interessiert sich keiner mehr für diese Filme.
Daher war es nur konsequent, dass neben Dune nur zwei weitere Filme mehr als einen Preis bekommen, Coda als Gewinner darsteht und der starke Regie-Oscar zu einem Trostpreis verkommt. Nüchtern betrachtet war das wenig überraschend sondern mal wieder das Spiegelbild der Producers Guild of America Awards. Trotzdem wollte kaum einer so recht auf Coda setzen.
Das Thema ansich mag gut sein, aber mit Sound of Silence gab es vor ein paar Jahren einen sehr starken Film dazu, der jedoch relativ übergangen wurde.

Für mich ist weniger The Power of the Dog der große Verlierer sondern Netflix. Jane Campion wird mit dem Regieoscar zufrieden sein. Aber Netflix hat nicht nur 11 mögliche Chancen liegen lassen, auch Dont Look Up ging komplett leer aus,

Durch diverse Vorschauen wurde für mich Der schlimmste Mensch der Welt besonders interessiert, welchen ich mir demnächst anschauen möchte.

Zusätzlich schade fand ich, dass die Kurzfilme so wenig Raum bekamen, nachdem ich mir im Vorfeld dank luhp92 so einige mal angeschaut habe. Da gewinnt echt diese langweilige und vorhersehbare Basketball-Oma ggf. den anderen starken Kurzdokus.

Groß in Erinnerung bleibt vermutlich wirklich die Aktion von Will Smith gegen Chris Rock. Auch sowas gehört zu einer Liveshow dazu und hat der ganzen Veranstaltung ein bisschen Leben gegeben.

Für meinen Geschmack haben die Oscars noch einen langen Weg um sich zu erholen, ich hoffe sie ziehen Konsequenzen aus ein paar schlechten Ideen. Aber vor allem braucht man für eine bessere Veranstaltung auch bessere nominierte Filme.

@theMagician
Mir gings dabei um die Nachvollziehbarkeit wieso Smith handgreiflich wurde. Nicht um den Witz (der war nicht mal gut oder lustig). Witze soll und darf man von mir aus gerne über alles und jeden machen, solange es für die betroffenen in einem gewissen maße an Respekt angegangen wird und diese sich nicht angegriffen fühlen. Jada Pinkett Smith fand den Witz offensichtlich nicht lustig (siehe ihre Reaktion in den Videos). Es kommt immer drauf an wie der Witz an den betroffenen übergeben wird.
In dem Fall ist Chris Rock wohl auf 2 Schlipse getreten. Die Reaktion hätte er aber eher hinter Bühne kassieren sollen.

Ohrfeige ist doch nichts schlimmes. Will Smith ging ein Stück zu weit aber wer weiß ob Rock ihn vorher nicht schon reizte. Aber wegen großen Kindergarten den Oscar weg nehmen? Eher nicht. Bin stark Übergewichtig und Kurzsichtig. Mich stören Witze da null. Aber jeder ist anders und reagiert anders. Zum Glück sind wir nicht alle gleich.

Encanto ist für mich eine Enttäuschung der Film strahlt vor Langeweile. Die klassischen Disney Filme sind halt nicht mehr angesagt. Kein Dschafar, kein Hades und kein Clayton nur noch Moralkeulen mit Musik. Aber wie oben erwähnt ticken wir nicht alle gleivh und das ist nur mein empfinden.

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Noch viel schlimmer, in den Kategorien Beste Hauptdarstellerin und Beste Nebendarstellerin waren sogar ausnahmslos nur Frauen nominiert, wie woke ist das denn!1!1!1! Und beim Besten Internationalen Film nur ausländische Filme11!!11elf

Ich freue mich für Dune und auch für Coda. Beides tolle Filme.

Ich fand Troys "Rede" zu seinem Oscargewinn, das emotionalste an der Verleihung vorallem als dem Übersetzer fast die Stimme wegbrach.

Die Moderation wirkte für mich hölzern und schlecht und auch die verleihung selbst wirkte auf Woke und BLM gezwungen.

Zum Thema Smith/Rock: es kann von der Presse geschrieben werden was, will das ganze kam mir doch sehr gespielt vor. Ich habe mir daen "Slap" noch mal angeschaut und alles wirkt sehr eingespielt. Chris Rock reagiert zu "gelassen" und auch Smith Ohrfeige sieht echt komisch aus

Schade was für ein Murks aus den Oscars wurde und wenn es jetzt nächstes Jahr noch diese "Woke"-Regeln geben wird geht das Ding den Bach runter. MMn werden die Awards von Jahr zu Jahr immer mehr kaputt gemacht.

Eigentlich Schade.

@ jerichocane

Natürlich war das echt. Wäre es ein Witz hätten die beiden das längst aufgelöst. Smith würde niemals freiwillig die Gefahr eingehen, dass sein Ruf zu Unrecht geschädigt würde, weil alle einen Gag für seine echte Reaktion halten.

Top Tipp: je öfter ihr "woke" schreibt, umso valider wird eure Sichtweise

@ MB80

Frag mich gerade welcher unterdrückten Minderheit Jessica Chastain angehört. Werden Rothaarige noch als Hexen verbrannt?

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Einerseits über glattgebügelte Shows ärgern und mehr Dynamik wünschen, andererseits fordern Menschen, dass es so eine Aktion wie von Smith nicht geben darf.
Das ist doch einfach mal menschlich. Natürlich kein super Vorbild, aber das sind Emotionen und Reaktionen. Ist auch nicht so, dass der gute Chris Rock zusammengeschlagen wurde. Eine Backpfeife, fertig.

Wenn aus sowas Konsquenzen geleitet werden dann wird die Show noch weichgespülter, dann traut sich keiner mehr irgendwas zu sagen.

@TiiN

Wenn aus sowas Konsquenzen geleitet werden dann wird die Show noch weichgespülter, dann traut sich keiner mehr irgendwas zu sagen.

Ich denke da genau andersrum. Die Show wird weichgespülter und Witze werden kaum noch gemacht weil solche Aktionen wie die von Will Smith ungestraft bleiben. Preisverleihungen standen schon immer auch dafür das die Hosts oder Moderatoren Witze auf Kosten ihrer Kollegen machen, ob es nun geschmacklos ist oder nicht. Natürlich denke ich nicht das man Will Smith hier den Oscar wegnehmen sollte, den wird er sicher wohl verdient haben für die Rolle. Konsequenzen sollte es aber schon für ihn geben. Ansonsten müssen er und seine Frau eben solchen Veranstaltungen fernbleiben wenn sie den Spott nicht ertragen können

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@Shred

Deinen Ansatz kann ich verstehen, aber für mich stehen Liveshows insbesondere dafür, dass ungeplante Sachen passieren können. Wenn man noch mehr rumreguliert dann werden die Shows noch statischer und zerschnittener.
Wie gesagt, war keine schöne Aktion von Smith war aber nur eine Ohrfeige sicher kein Beinbruch. Durch das Medienecho wird er schon genug konsequenzen spüren als das mann hier irgendwas regulären muss. Wichtig ist, dass es auf solchen Live-Veranstaltungen menschliche Emotionen gibt und man nicht nur alles durchscriptet und dafür Platz für platte Witze zu schaffen.

Das Ganze jetzt auf irgendwelche Minderheiten runter zu brechen, ist Quatsch.

Da ist ein Komiker, der einen Witz macht, und dafür steht ein anderer Mann auf und schlägt ihm eine rein. Punkt. Kann passieren und ist sicherlich oft genug vorgekommen. Nicht umsonst gibt es den Spruch "Ein Clown stirbt auch mal für einen Witz"

Das was hier allerdings ins Gewicht fällt, ist dass wir mit Smith einen Mann haben, der bekannt ist als Sonnyboy, einer der das Showbiz perfekt beherrscht. Auch wenn er noch so sehr unter Anspannung steht und wie vetrackt die private Situation zu Hause sein mag, so etwas darf ihm einfach nicht passieren. IHM darf sowas einfach nicht passieren.

Denn er hat eine gewisse Vorbildfunktion und wenn er einen Comedian einfach so unbehelligt schlagen darf, dann hat das Auswirkungen auf zig Stand-Up Comedians weltweit.

Dass der Witz von Rock jetzt recht unsensibel war, keine Frage, und dass er sich mega darüber aufregt und einen auf Verteidiger machen muss, auch irgendwie ok, aber gleich zu solch einer tat zu greifen, zeugt für mich eigentlich nur von einem:

Ein klares Bewusstsein darüber, dass man als erfolgreicher reicher Mann sich alles erlauben kann und damit sogar als Opfer durchkommt. Hätten ich oder du das gemacht hätte das andere Konsequenzen - und egal ob nachvollziehbar und verständlich oder nicht - irgendwie zu Recht, dafür gibt es einen Sozialvertrag und dass solch Auge um Auge verboten ist --

just my 2 c