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"Es war einmal vor langer Zeit ...": Der Absetzkönig Netflix und seine Opfer

Moviejones | 07.05.2022

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10 Kommentare
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
04.05.2022 07:15 Uhr
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Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.204 | Reviews: 105 | Hüte: 638

Die Netflix-Chefs sind halt dumm, wie sie immer wieder unter Beweis stellen. Stellen Serien frühzeitig ein, um drei neue Serien zu produzieren, von denen auch wieder mindestens eine frühzeitig eingestellt wird. Und so weiter...

Ich schaue mir daher die meisten Serien, insbesondere bei Netflix, erst an, wenn sie komplett beendet sind. Sollten sie vorher abgebrochen werden, schmeiße ich sie aus meiner Watchlist. Ausnahmen mache ich nur bei z. B. den neuen Marvel- und Star Wars-Serien von Disney oder Die Ringe der Macht.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Manisch : : Moviejones-Fan
04.05.2022 08:31 Uhr
0
Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.370 | Reviews: 27 | Hüte: 62

Ich weiß nicht, ob das nicht auch ein großes Stück weit aufregen um des Aufregens willen ist.

Zum einen werden viele unterschiedliche Serien in einen Topf geworfen, um ein Argument zu machen. Dass manche der Serien aber auch einfach mittelmäßig waren und die Absetzung durchaus berechtigt, fällt dabei unter den Tisch. Ich schiele dabei beispielsweise auf Cowboy Bebop. (Und klar findet sich selbst bei Rudebox von Robbie Williams immer jemand, der sagt "Also so schlecht fand ICH es nicht". Aber ist halt anekdotische Evidenz.)

Zum anderen werden Serien, die ein Ende finden, nicht immer besser aufgenommen. Prominentestes Beispiel ist da Game of Thrones, wo sich manche wünschen, sie hätten bei Staffel ~6 aufgehört.

Generell haben wir oft das Phänomen, dass Serien nur bis maximal Staffel 4 gehyped werden, und dann schnell die Stimmen laut werden, die sagen "So gut wie früher ist es längst nicht mehr".

Die große Frage ist also:
Ist ein schlechtes Ende befriedigender als ein Cliffhanger?
Oder trägt ein Cliffhanger nicht zu einer Verklärung bei, die eine Serie in unserem Kopf besser macht, als sie eigentlich ist?

Gut, das Ideal wäre natürlich ein gutes Ende ohne Cliffhanger. Das scheint aber schwerer zu sein, als man es eingesehen möchte.

Die andere große Frage ist, ob man bei Netflix nicht trotzdem mehr tun könnte, um die Qualität zu sichern. Bei Game of Thrones gab es die legendären Geschichten rund um die Pilot-Folge, die so abgrundtief schlecht gewesen sein soll...gut, dass ihnen das aufgefallen ist und sie sich die Zeit genommen haben, das zu fixen. Diese Korrektur-Schleifen scheint es bei Netflix in der Form nicht zu geben, oder sie sind nicht wirklich effizient...?

AfD-Verbot (:

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Lehtis : : Bowser
04.05.2022 10:34 Uhr | Editiert am 04.05.2022 - 10:38 Uhr
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Dabei seit: 24.08.11 | Posts: 1.784 | Reviews: 6 | Hüte: 69

Sehr schön geschriebener Artikel.

Bei mir hat der Absetzungswahn von Netflix auch dazu geführt, dass Netflix immer uninteressanter wurde. Neue Original Netflix Serien gucke ich meist erst gar nicht, weil ich damit rechne, dass sie eh abgesetzt werden. Und ich hab kein Bock eine Serie zu beginnen und dann mit nach einer Staffel stehen gelassen zu werden mit lauter offenen Geschichten.

Aktuell fallen mir eigentlich auch nur 3 Serien ein die noch laufen und auf die ich mich echt freue wenn eine neue Staffel kommt:

  • The Witcher - Eine fantastische Serie und Henry Cavill spielt den Hexer einfach so verdammt gut. Aber auch Rittersporn hat mich mit seinen Songs jedes Mal begeistert. Ich hoffe die Geschichte wird fertig erzählt und man setzt ihn nicht irgendwann ab.
  • The Crown - Eigentlich fand ich das Britische Königshaus immer total uninteressant, aber diese Serie hat mich hier überzeugt. Ich freu mich riesig auf die neue Staffel und gehe mal davon aus, dass zu mindestens noch eine weitere Staffel kommen wird bis wir im Jetzt sind.
  • Stranger Things - Anders als viele anderen fand ich derzeit alle Staffel sehr gut und ich freue mich auf das Finale. Schön, dass Netflix hier die Serie nicht abgesetzt hat.

Ansonten bleiben nur mehr die eingekauften Formate wie "Better Call Saul". Aber das ist ja auch keine Errungenschaft von Netflix. Auch wenn sie mit dem Label "Netflix Original" gerne so tun als ob.

Langfristig sehe ich bei Netflix nichts was groß Nachkommt. Das Konzept einfach jeden Mist direkt umzusetzen, aber dann alles nach einer Staffel abzuwürgen, hat hier meiner Meinung nach viel Schaden angerichtet. Langfristig wird Netflix wohl untergehen.

@Manisch Dem stimme ich nicht zu. Natürlich ist ein schlechtes Ende besser als gar kein Ende. Auch wenn GOT Staffel 8 sehr schwach ist, wäre es viel schlimmer, hätte man einfach bei Staffel 7 aufgehört und alles offen gelassen.

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Mindsplitting : : Moviejones-Fan
04.05.2022 12:49 Uhr
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Dabei seit: 18.12.14 | Posts: 1.042 | Reviews: 0 | Hüte: 49

Geht mir wie Lethis, Sobald eine Serie "Mady by Netflix" ist, überlege ich mir 3 mal ob ich sie überhaupt anfangen will.

So geht es mir aber erst seit kurzem, also ein paar Monaten. Die bereits angefangenen guck ich natürlich weiter, und bei etwas das zu 100% meinen Nerv trifft werd ich auch sicher nicht weg gucken. Aber meine "Expermentierfreude" hat deutlich nachgelassen.

Aktuell überlege ich sogar, Netflix zu kündigen. Aber am Ende ist das Angebot doch noch recht überzeugend. Viele Filme, auch noch eniges an "Bestandsserien" die ich noch nicht gesehen habe.

Mal gucken wie sich der Streamingmarkt noch so entwickelt. Einen vierten Dienst wird es bei mir sicher nicht geben, dann muss einer wegfallen.

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uzuchino : : Moviejones-Fan
04.05.2022 15:18 Uhr
0
Dabei seit: 19.12.11 | Posts: 107 | Reviews: 24 | Hüte: 4

Zitat von @Lethis: Langfristig wird Netflix wohl untergehen.

Jeff Bezos sagte letztens ähnliches über Amazon und das die meisten Unternehmen, außer Brauereien nach rund 30 Jahren Geschichte sind.

Laut Wikipedia wurde Netflix 1997 gegründet und hat somit noch 5 Jahre sich selbst zu enthaupten.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
04.05.2022 20:36 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.377 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@Lehtis
Wenn "The Crown" und "Stranger Things" enden, könnte es für Netflix echt übel werden. Gerade "Stranger Things" dürfte eines der Hauptstandbeine des Streamingdienstes sein und wenn das wegfällt, könnte das einen größeren Abonnentenabfall zur Folge haben. Daher vermute ich aktuell, dass Netflix die Marke durch Spin-Offs, Prequels oder Sequels am Laufen halten wird, damit die Leute bei der Stange bleiben.

@uzuchino
Was ist mit Branchen der Elektrogeräte, Chemieindustrie, Autoindustrie? Oder Filmindustire, wenn wir hier schon beim Thema sind? Da existieren diverse Unternehmen schon seit zig Jahrzehnten bis zu (über) 100 Jahren. Ich bin mir nicht sicher, ob die Behauptung zutrifft.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MJ-AndreSeifferth : : Moviejones-Fan
05.05.2022 01:07 Uhr
0
Dabei seit: 05.01.22 | Posts: 161 | Reviews: 0 | Hüte: 9

@Manisch

Vielen Dank für deine Sichtweise. Mir geht es in erster Linie um besagte Diversität in Bezug auf die Formate. Ich denke, dass ein Streaming-Service gegenüber dem klassischen Quoten-System der Kabelkanäle deutlich demokratischer agieren und funktionieren kann. Bei dieser Masse an Accounts ist es doch eher ein absoluter Glücksfall, dass etwas produziert wird, das nahezu alle Menschen an den Dienst bindet. Warum also nicht den Markt öfter mit nischigeren Serien durchdringen und den verschiedenen Gruppen ihren Platz gönnen? Entschuldige nun, wenn ich es so drastisch sage, doch wenn es bei Netflix einzig und allein um Qualität ginge, hätte ich damit gar kein Problem. Doch wie möchtest du in Anbetracht dieser These die ganzen Bachelor-ähnlichen Dating-Sendungen (Finger Weg!, The Ultimatum: Marry or Move On, Raus aus der Single-Hölle, Liebe Lügt Nicht) sowie die teilweise kruden Doku-Formate und Kochsendungen erklären, die in den letzten Jahren auf dem Portal zunehmend anzutreffen sind? Klar sind die günstig, allerdings sieht man daran, dass es eben nicht nur um eine Zuschauerschaft geht, sondern ganz viele Interessengruppen.

Bezüglich Cowboy Bebop möchte ich sagen, dass ich ebenfalls alles andere als ein Fan der Serie bin. Mir geht es in erster Linie darum, dass man das Format im Vorfeld überhaupt so gepusht hat, um dann nach knapp drei Wochen (!) zu sagen, dass man die Serie ad acta legt. Mir erschließt sich diesbezüglich nicht wirklich der Sinn, außer vielleicht, dass man mal wieder eine neue Sau durchs Dorf treiben konnte, damit etwa Fans des genialen Anime zum Einschalten bewogen werden.

Persönlich glaube ich nicht einmal, dass es möglich ist, die Essenz eines Anime in ein Live-Action-Format zu übertragen. Ich halte es sogar für ziemlich sinnbefreit: Warum etwas einzigartiges verwässern, wenn man auch einfach das Original genießen kann und die hohen Erwartungen gar nicht erst enttäuscht werden. Mir geht es in diesem Zusammenhang einzig und allein um das "wie es gemacht wurde". Warum hat man Cowboy Bebop beispielsweise nicht gleich als limitiertes Serien-Event angekündigt und dann die Reaktionen abgewartet? So wären die Menschen, denen die Umsetzung gefiel, nicht so vor den Kopf gestoßen worden. Und auch wenn das jetzt ein wenig kitschig klingen mag, denke ich auch nicht unbedingt, dass so ein Verhalten sonderlich fair gegenüber dem Produktionsstudio ist.

Natürlich kann man argumentieren, dass dadurch auch für das Studio schnell wieder Kapazitäten für die Zukunft frei geworden sind und sich die Frage des "Geht es weiter?" gar nicht mehr stellt, allerdings hatten die Kreativen auch mit einer längerfristigen Angelegenheit geplant und dachten bestimmt nicht, dass die Entscheidung nach so kurzer Zeit fällt. Wir müssen eben sehen, dass manche Serien auch ein wenig Mund-Propaganda brauchen und nicht immer auf Anhieb in die Top10 schießen.

Ich wünsche mir einfach, dass man auch mal etwas investiert, um ein Serien-Highlight zu präsentieren: Sowohl in Bezug auf die Zeit, die man den Serien gönnt, als auch beim Thema Ressourcen-Management und Zielgruppe. Cowboy Bebop war doch ein ziemlich Nischen-Projekt, das Anime-Fans abgöttisch lieben und beim Rest der Welt einfach nur für Schulterzucken sorgt. Wenn man nun die Fans mit einer vagen Umsetzung ihrer Held:innen zu locken versucht, dann kann das nur nach hinten losgehen. Demgegenüber war die Inszenierung doch schon ziemlich gewöhnungsbedürftig, damit auch Otto-Normal-Zuschauer einen längeren Blick riskieren und sich vielleicht sogar vom Geschehen mitreißen lassen. Mit welchen Zahlen hat man dabei also gerechnet, damit die Serie als Erfolg verbucht wird und eine Fortsetzung in Form einer zweiten Staffel erhält? Meine böse Vermutung ist, dass man einfach nur Augenwischerei mit einem weiteren mehr oder minder bekannten Franchise betreiben wollte, das billig ergattert wurde. Die mögliche Fortführung des Formats war dabei weniger von Belang.

Cowboy Bebop steht für mich geradezu symptomatisch für den sinnbefreiten Umgang mit Serien und zeigt, dass man bei Netflix keinerlei Gespür und Zukunftsinteresse für die jeweiligen Formate besitzt. Ich denke, dass Netflix als Service deutlich mehr leisten könnte, wenn man besonnener bei der Vorauswahl agieren würde und nicht alles in Richtung Mainstream-Versoftung pushen drängt.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
07.05.2022 09:26 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.024 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Dieses Problem, wenn man es so nennen mag ist in meinen Augen ein bisschen albern.

Seit einigen Jahren werden wir mit Serien (und Filmen) zugesch*ssen. Insbesondere im Serienbereich ist Netflix einer der wichtigen Säulen dieses Prozesses. So wurden über Netflix schon sehr viele bekannte Serien produziert (und oft auch zu Ende geführt).

Dass eine Serie (oder auch eine Filmreihe) eingestellt wird, weil der Erfolg nicht der Kalkulation entspricht das ist betriebswirtschaftlich im Kapitalsmus eine klare Sache. Natürlich fällt sowas weniger auf, wenn man nur einen erlesenen Pool von Produktionen im Angebot hat. Aber wenn man alles mögliche in den Stream bringt um die sehr große Anzahl von Abonnenten bei der Stange zu halten (wir reden hier von über 200 Mio Menschen auf der Welt) dann ist es umso wahrscheinlicher, dass Serien welche nicht mit den Erfolg von anderen mithalten können eingestellt werden.

Auch früher gab es Serien und Filmreihen mit offenen Enden die nie zuende erzählt wurden. So ist nunmal das Leben. Da muss sich auch der Mensch in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts dran gewöhnen. Aber gerade dieser Mensch hat es sich in den letzten Jahren in seinem Wohlstand und mit seiner Verfügbarkeit an Informationen und Unterhaltungsmöglichkeiten doch eine ganze Ecke zu bequem gemacht.


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downset666 : : Moviejones-Fan
07.05.2022 11:44 Uhr
0
Dabei seit: 27.04.16 | Posts: 395 | Reviews: 0 | Hüte: 4

Deshalb freue ich mich auf strange new World. Endlich mal wieder in sich abgeschlossene folgen, wie früher in den Guten alten 80ern.

Ein Colt für alle Fälle, ATeam, airwolf, night rider usw. Da gab es höchstens mal ne Doppelfolge.

#niewiederistjetzt

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Ellessarr : : Wundersamer
30.06.2022 08:12 Uhr
0
Dabei seit: 11.01.10 | Posts: 529 | Reviews: 4 | Hüte: 11

Ist Netflix denn wirklich der Absetzkönig? Wenn man die Menge bedenkt sicherlich, aber die haben ja auch etliche Serien, aber wenigstens häufig noch mit einer zweiten oder dritten Staffel. Bei Sky wiederum schafft es fast keine Serie auf 2 Staffeln. Und dann enden die auch noch immer mit fiesen Cliffhangern.

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