Update: Die Ant-Man-Regie wollte sich Drehbuchautor Adam McKay nicht zumuten, bei einem anderen Marvel-Charakter könnte er sich das aber durchaus vorstellen. Vielleicht, sagt McKay, die Gespräche laufen definitiv, auch wenn noch nichts fix ist. Man habe schon eine paar Ideen durch die Gegend geworfen.
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Kaum zu glauben, aber einer der ersten Kinofilme, die Marvel zu entwickeln begann, war Ant-Man. Edgar Wright schraubte jahrelang daran, schrieb gemeinsam mit Joe Cornish das Drehbuch und hatte auch schon die meisten Rollen besetzt, als er und das Studio kurz vorm Produktionsstart feststellten, dass man kreativ nicht auf einer Wellenliege liegt. Die Folge: Wright ging, Peyton Reed kam. Und weil das Ant-Man-Drehbuch an den neuen Regisseur angepasst werden musste, wurde Adam McKay zwecks Überarbeitung engagiert.
Aber warum gerade McKay, dessen Steckenpferd doch eigentlich Komödien wie Stiefbrüder oder die Anchorman-Filme sind? Wie sich jetzt herausstellt, war es der Verdienst von Paul Rudd. Der habe ihn nach Wrights Absprung angerufen und über die Lage bei Ant-Man informiert, woraufhin es zum Treffen mit Marvel gekommen sei, erzählt McKay. Anfangs war er skeptisch, weil er mit Wright befreundet ist und die Story nicht kannte, nach Sichtung des Materials fand er die Aufgabe dann aber doch sehr reizvoll.
Und Rudd griff ihm dabei sogar unter die Arme, zum ersten Mal ist der Star eines Marvel-Films also gleichzeitig auch Co-Autor. Dass Rudd ein guter Schreiber ist, habe er schon gewusst, McKay hatte aber keine Ahnung, dass er so gut ist, speziell bei Dialogen. Sechs bis acht Wochen lang verbunkerten sich beide in Hotelzimmern und schrieben Wrights ohnehin schon starkes Drehbuch um, indem noch einige Dinge verbessert wurden. Sagt McKay, der darauf mächtig stolz ist.
Coole neue Action-Elemente kamen hinzu, darunter auch eine gigantische Sequenz, bei er sich als langjähriger Marvel-Fan wie im siebten Himmel gefühlt hat. Vieles aus dem Wright-Skript soll aber drin geblieben sein. McKay und Rudd ging es besonders darum, Ant-Man in Form bringen und zu "glätten", den Film ein bisschen größer, aggressiver und stellenweise auch witziger zu machen.
Das fertige Ergebnis bekommen wir ab dem 23. Juli 2015 im Kino präsentiert. Und noch eine Marvel-Randnotiz: Nach Rekordstart in China hat Guardians of the Galaxy als dritter Disney-Film des Jahres und als vierter Marvel-Streifen insgesamt die 700 Mio. $ übersprungen - das gelang bei Marvel noch keinem "ersten Teil" einer Reihe, noch dazu ohne bekannte Hauptfiguren. Weltweit stehen die Guardians nun bei 732,6 Mio. $. Alle Achtung, kann man da nur sagen.