Vor Bryan Fullers Hannibal mit Mads Mikkelsen als Dr. Hannibal Lecter und Hugh Dancy als FBI-Ermittler Will Graham hätten wohl die meisten Fans der Filmversion die Idee eines neuen Das Schweigen der Lämmer-Films oder einer Miniserie dazu genauso abgelehnt oder skeptisch betrachtet, wie man zuvor die bestehende Serie auf Basis des Thomas Harris-Romans "Roter Drache" mit Skepsis anrollen sah. Doch Fuller und sein Team haben bewiesen, dass eine neue Interpretation durchaus ihre Berechtigung haben kann und selbst als TV-Version zu überzeugen weiß.
Erst in der zweiten Hälfte von Staffel 3 von Hannibal kommt Fuller zum eigentlichen Plot um die Zahnfee Francis Dolarhyde (Der Hobbit-Star Richard Armitage), und das ist auch gut so. Denn die Vorgeschichte sorgte dafür, dass man die neuen Darsteller in den bekannten Rollen schätzen lernen konnte und nun tatsächlich gespannt darauf war, wie die bekannte Geschichte um den Roten Drachen in der Serie umgesetzt wird. Dazu der sehr eigene surreale Stil von Hannibal, der das Ganze auch visuell sehr interessant macht.
Nachdem man die Beziehung zwischen Hannibal und Will Graham über zweieinhalb Staffeln entstehen und sich vertiefen sah, lässt sich auch einfacher und viel intensiver das erneute perfide Spiel zwischen den beiden nachvollziehen, dass bei Grahams Jagd auf den Roten Drachen stattfindet. Wir sind sicher nicht die einzigen, die gern sehen würden, wie sich das mit einer Das Schweigen der Lämmer-Miniserie oder einem Film dazu fortsetzen würde. Fuller gibt jedenfalls nicht auf, darauf zu hoffen, das noch umsetzen zu dürfen, auch wenn es vielleicht erst in ein paar Jahren aufgegriffen werden würde.
Zudem würde Fuller einen Plot aus den Büchern mit einbeziehen, der bisher in keiner Adaption verwendet wurde, ähnlich wie in Hannibal würde man also Neues geboten bekommen, vermischt mit Bekanntem.
Dank Bryan Fullers neuer Starz-Serie American Gods hätte er auch einen möglichen US-Kabelsender bei der Hand, für den er eine fortsetzende Hannibal-Miniserie umsetzen könnte, wenn es denn nicht doch zu einem Film kommt. Die Chancen stehen bisher 50/50 dafür, erklärte er in einem Interview. Produzentin Martha De Laurentiis sei schon dabei, die Finanzierung dafür zusammen zu bekommen. Mads Mikkelsen, Hugh Dancy und Laurence Fishburne kennt man zudem bereits als Filmschauspieler, warum sie also nicht mit einer Hannibal-Fortsetzung auf die Leinwand zurückbringen.
Es sei nun mit Hannibal und Graham nach Hannibal Staffel 3 ein bisschen wie mit Sherlock und Moriarty in Sherlock, erklärte Fuller, Kenner aller Sherlock-Staffeln und aller Hannibal-Staffeln wissen, worauf Fuller anspielt. Man könne die Story als abgeschlossen sehen, es gäbe aber auch Wege, sie fortzusetzen. Wir spoilern euch hier natürlich nicht, wie in den USA Hannibal am 27. August ins vorerst Serienfinale ging.
Zeitlich würde Fuller gern zwei Zeitschienen in einer Hannibal-Fortsetzung haben, zum einen Hannibal in der Einrichtung mit Chilton und Clarice, zum anderen auch eine Zeitlinie, in der Hannibal noch als Therapeut arbeitet, eine Zeit, die sogar noch mehr in die Vergangenheit zurück gehen könnte als bisher in Hannibal, mit Benjamin Raspail als Patient. Für Buffalo Bill hätte er auch schon jemanden im Auge: Lee Pace (Halt and Catch Fire). Wir könnten uns aus naheliegenden Gründen in einer Filmversion auch Cillian Murphy (Breakfast on Pluto, Peacock) oder Jared Leto (Dallas Buyers Club) in der Rolle vorstellen.
Unten noch der coole Track für euch, der im Serienfinale lief, "Love Crime" von Siouxsie Sioux & Brian Reitzell. Vor Hannibal hätten wir das sicher nie gesagt, aber wir würden tatsächlich gern eine Fortsetzung sehen, die vor allem davon abhängt, wie sehr sich die Fans das wünschen. Wie seht ihr das?