mit Zendaya, Josh O’Connor, Mike Faist
4/5
Das Jahr hat gerade erst begonnen und ich habe schon meinen ersten Film gesehen, na das geht doch schon mal gut los.
Habe um Challengers lange einen Bogen gemacht, obwohl Guadagnino durch Call Me By Your Name bei mir einen Stein im Brett hat. Nach den Trailern habe ich eine sehr klassisch erzählte Geschichte erwartet, die aber auf diese für Erotikthriller(dramen) gewohnt überhöht-unterkühlte Figurenzeichnung setzt, wodurch die Figuren und ihr Verhalten häufig so unnahbar und unrealistisch wirken, dass ich mich sehr daran störe, dass diese Figuren im Grunde nur in diesem einen Setting mit dieser Story etc. so funktionieren und es ansonsen maximal unrealistisch ist das Leute so miteinander interagieren. Verständlich?
Challengers bedient im Grunde auch Teile dieser Kritik, macht durch Art der Inszenierung aber die ganze Zeit klar, das wir es hier nicht mit einer realitätsnahen Szenerie zu tun haben, sondern dass es ihm um einzelne Aspekte der übergeordneten Geschichte geht. Habe Zendaya bisher nicht so oft gesehen und wurde hier sehr positiv von ihr überrascht, macht sie stark.
Der Soundtrack ballert und erinnert bei einem Blick auf die Komponisten nicht umsonst an den treibenden Score von The Social Network. In Kombination mit den netten Kameraspielereien, die zwar sehr drüber, aber gleichzeitig auch nicht nur Mittel zum Zweck sind, sondern in den entsprechenden Szenen eine gute Dynamik reinbringen, die die Spannungen innerhalb der Geschichte unterstützen, ergibt sich ein ganz runder Film.
Er tanzt trotzdem immer irgendwie auf der Rasierklinge zwischen anspruchsvollem Drama und kitschig-alberner Überhöhung aber für mich überwog der positive Drama-Anteil.
Hoher Unterhaltungswert!
Mittlerer Wiederschauwert!