Bob Lee Swagger ist einer der besten Scharfschützen der amerikanischen Armee. Als er jedoch mit seinem Freund und Kameraden während eines Einsatzes im Stich gelassen wird, wendet er sich vom Militär ab. Jahre später spürt ihn Oberst Johnson auf und bittet ihn, ihm bei der Verhinderung eines Attentats auf den Präsidenten zu helfen. Dieser soll während einer Veranstaltung durch einen Scharfschützen getötet werden. Was Swagger aber nicht weiß: in Wahrheit hilft er bei der Durchführung eines Attentats, das ihm daraufhin in die Schuhe geschoben wird. Doch Swagger kann entkommen und nimmt blutige Rache.
@RonZo
"Lone Survivor" habe ich noch nicht gesehen, ich beziehe hier mit den positiven Aussagen zu Berg-Wahlberg-Filmen nur auf "Deppwater Horizon" und "Boston".
@MobyDick
Zu einem Vergleich zwischen "Shooter" und "The Equalizer" habe ich gestern ja kurz etwas geschrieben. Da bin ich bei dir, dass ich "Shooter" trotz der Ärgernisse mehr abgewinnen kann, der hat schließlich noch den Aspekt der US-Außenpolitik und Kriegsverbrechen in Drittweltländern und die Politk- und Army-Rollen von Ned Beatty und Danny Glover, die verknackt werden müssten, dem aber das Justizsystem im Weg steht.
Im Finale reagiert der Protagonist dann allerdings nicht mehr, sondern begibt sich aktiv auf den Pfad der Selbstjustiz. Das kann man natürlich machen, nur fehlt mir da im Film eine richtige Einordnung. Wenn man die freiheitlich-demokratische Verfassung und Menschenrechte verteidigen möchte und sich über diese hinwegsetzt, um die Feinde der Verfassung und Menschenrechte zu eliminieren, sollte der Film schließlich auch die Größe haben, den Protagonisten nach der Tat auf Basis eben jener Verfassung und Menschenrechte zu richten. Das geschieht in "Shooter" leider nicht und da frage ich mich dann, inwiefern der Film die Verfassung und Menschenrechte überhaupt ernst nimmt.
"Taken" habe ich ewig nicht mehr gesehen, auch weil der Film einem Rewatch wahrscheinlich ganz und gar nicht mehr standhalten und ähnlich schlecht abschneiden würde wie "The Equalizer" oder "Shooter".
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Ich verstehe zwar, worauf luhp92 hinaus will, aber ehrlich gesagt halte ich Shooter, fragwürdig hin oder her, auch für das bessere Vehikel als zB Taken (weil er eben nicht vornherein so unverhohlen fremdenfeindlich und voreingenommen ist) oder Equalizer (weil er eben nicht so selbstgerecht und von oben herab, und zudem ist Equalizer wieder fremdenfeindlich) ist, sondern seinen Protagonisten eigentlich nur reagieren lässt.
Zugegeben, der Film ist megaplump und Pseudohintersinnig, aber das macht er schon so over the top Schwarz weiss zeichnend, dass es mir richtig Spass macht. Etwas was die Olympus Filme auch nie verstanden haben, sondern komplett humorlos durch die Gegend metzeln.
Von Fuqua oder Berg erwarte ich eigentlich nichts, beide sind für mich B-Regisseure, die an guten Tagen gute Unterhaltung abliefern und sonst Ärgerware.
Shooter sehe ich bei guten 6-7 Punkten, ohne den jetzt je ein zweites Mal gesehen zu haben...
@Luhp92
Also wenn Du sagst Berg verzichtet auf Pathos und Patriotismus: Hast Du Lone Survivor von Berg & Wahlberg gesehen (von 2013, war der erste große Film der beiden zusammen)? Das ist ein Army-Werbe-Streifen vom übelsten Schlag.
@RonZo
"Southpaw" müsste ich mir eventuell mal ansehen, allerdings gilt das auch für die "Rocky"-Filme und die kämen wegen der filmgeschichtlichen und popkulturellen Relevanz wohl zuerst dran^^
"The Equalizer" schlägt für mich in dieselbe Kerbe unhinterfragter, cooler Selbstjustiz wie "Shooter", wobei "Shooter" mit der Kritik an der US-Außenpolitik immerhin noch mit einem Kern an Wahrheit spielt. "The Equalizer" hat mir leider sogar noch weniger gefallen als "Shooter".
@MB80
"Deepwater Horizon" und "Boston" sind für mich schon klar Kino, der erste steht klassischen Katastrophenfilmen in nichts nach, der zweite lehnt sich stilistisch als Copactiontrhiller an Michael Mann an. Aber ich habe mir vor einiger Zeit auch "Spenser Confidential" (ebenfalls von Peter Berg) angeschaut, der direkt auf Netflix veröffentlicht wurde. Der hätte im Kino echt nichts verloren gehabt, der lohnt sich höchstens für einen Sonntagnachmittag.
Zu Jerry Bruckheimer und nicht vorhandener, tiefgehender Unterhaltung, da würde ich zumindest "Crimson Tide" als zeitgenössische Adaption der Kubakrise herausnehmen. Abseits davon zähle ich Bruckheimer schon zu den besten Produzenten für Actionfilme der letzten 40 Jahre. Was natürlich nicht bedeutet, dass ich jeden seiner Filme mag, bei "Top Gun" und "Pearl Harbor" kringeln sich mir beispielsweise die Zehnägel hoch, die würden sich hier zu "Shooter" hinzugesellen^^
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@TiiN
Ich erwarte von Antoine Fuqua eigentlich gar nichts (mehr)^^ Ich habe in meiner Jugend "King Arthur" gesehen und wurde begeistert, was auch im Erwachsenenalter nach Rewatch anhält, habe Jahre später dann nach und nach diverse andere seiner Filme gesehen und festgestellt, dass die mir inhaltlich überhaupt nicht zusagen. Mit Ausnahme von "Training Day", wobei bei dem strenggenommen auch nur die erste Hälfte.
Die Action in "Shooter" ist schon in Ordnung ja, fühlt sich meiner Meinung nach aber nie nach großem Actionkino an. Da mal im Vergleich beispielsweise "Olympus Has Fallen", der hat mehr Wumms, kombiniert die Action zudem noch mit einem sehr spannenden Stealth- und Survivalaspekt und hatte mit Gerard Butler auch genau den richtigen Typen dafür. Der bringt das Kernige und Coole schon von Haus aus mit, bei Wahlberg braucht es eine Insznierung dafür und das wirkt in "Shooter" in meinen Augen entsprechend aufgesetzt und peinlich. Wie oft Wahlberg da in Slow Motion Richtung Kamera läuft, während meistens im Hintergrund noch etwas explodiert...
Dabei möchte ich Mark Wahlberg als Actionschauspieler nichtmal schlecht reden, er braucht nur die richtigen Filme, Rollen und/oder Regisseure. Idiotische (Muskel-)Proleten/Chauvis liegen Mark Wahlberg sehr gut, sein bester Film ist immer noch "Boogie Nights", in "Pain & Gain" wird diese für Actionfilme typische Heldenrolle dann sogar parodiert.
Oder "Deepwater Horizon" und "Boston" von Peter Berg, die - mit Ausnahme der Oneliner in "Boston" - das komplette Gegenteil des Actionkinos Fuquas sind. Peter Berg inszeniert nüchtern, verzichtet auf Pathos, Kitsch und Patriotismus und stellt dafür innerhalb des Katastrophen-/Survivalfilms bzw. des Copthrillers dann das menschliche Drama in den Vordergrund. Er bingt Wahlberg sogar dazu, gut zu schauspielern^^
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@Luhp92
Also Fuqua hat nach Shooter (übrigens eine Romanadaption) mit Brooklyns Finest & Southpaw mMn 2 richtig gute Filme gedreht die jetzt kein Hurra-Patriotismus-Actiongeballer ala Olympus Has Fallen sind. Equalizer 1&2 sind in meinen Augen solide Actionfilme. Und sein neustes Werk die Doku The Day Sports Stoods Still fand ich auch sehr sehenswert (genau wie Whats my Name: Mohammad Ali)...
@ Silencio
...und auch Mangel an Inhalt kann an der richtigen Stelle Botschaft sein ;) Ich denke, luhp hat seine Kritik da eigentlich ganz präzise Formuliert.
Ich kann generell den Wahlberg-Actionern wenig abgewinnen, die haben alle so eine "Made for TV" Formel die mich komplett anödet.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
MB80:
"Zum Anderen würde ich anmerken, dass luhp92 ja gerade den Inhalt kritisiert und nicht, dass der Film keine großen Botschaften hätte
Wobei bei der Inhalt ja gleichzeitig die Botschaft ist, gerade bei so straightem Actionkram ohne doppelten Boden. "
Shooter" halte ich übrigens für einen der besseren Wahlberg-Actioner und Post-"Bourne"-Actionfilme. Das ist wenigstens nur Eskapismus, ohne den Betroffenheits-Thrill von Wahlbergs "based on a True Story"-Streifen abzuliefern.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@TiiN
Also zum einen ist King Arthur eine Jerry Bruckheimer Produktion und du kannst hier tiefgehende Unterhaltung schon mal kategorisch ausschließen ;)
Zum Anderen würde ich anmerken, dass luhp92 ja gerade den Inhalt kritisiert und nicht, dass der Film keine großen Botschaften hätte.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
Es sind immer auch die Erwartungen, welche mit Filmen einher gehen. Du verbindest mit Antoine Fuqua offenbar tiefgehende Unterhaltung ala King Arthur ( habe ich leider nicht gesehen ) oder Training Day.
Als stimmungsvoller Actionfilm ohne große Botschaften funktioniert Shooter für meinen Geschmack jedoch sehr gut.
Mark Wahlberg fühlt sich als guter US-Amerikaner, verteidigt Land und Verfassung mit Waffengewalt und macht reinen Tisch mit Verrätern von außen und von innen. Schon wieder so eine vollkommen patriotische, reaktionäre, unhinterfragte und auf cool getrimmte Actiongülle, ich bin es sowas von leid. Antoine Fuqua sollte aufhören, (Action)Filme zu drehen, seit "King Arthur" kam nichts Gutes mehr von ihm.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."