Nachdem ein verräterischer Warlord ihren Meister getötet und sie verbannt hat, schwören 47 herrenlose Samurai Rache, fest entschlossen, ihre Ehre wiederherzustellen. Aus ihrem Zuhause verstoßen und verstreut übers ganze Land, müssen sie Hilfe bei Kai suchen, einem Mischling, den sie einst zurückgewiesen haben. Gemeinsam schlagen sie sich durch eine gefährliche Welt voller mythischer Kreaturen, gestaltwandelnder Hexen und wundersamer Schrecken. Und als dieser ins Exil geschickte, versklavte Außenseiter zu ihrer tödlichsten Waffe wird, verwandelt er sich in den Helden, der die zahlenmäßig weit unterlegenen Rebellen dazu inspiriert, nach der Ewigkeit zu greifen.
Dieses Mal hat mir der Film gefallen. Vor ein paar Jahren habe ich 47 Ronin zum ersten Mal gesehen (auf einem schlechten, dunklen Hotelzimmer-Fernseher) und fand ihn nur mittelprächtig.
Weil ich mich an die Handlung nur noch sehr wage erinnern konnte, war der Film für mich dieses Mal praktisch neu und recht spannend. Weiter loben kann ich die nette Liebesgeschichte mit hübscher Prinzessin (Ko Shibasaki) und durch die klare gut-böse Verteilung mit überzeugenden Schurken (unter anderem Tadanobu Asano) wird man als Zuschauer auch wirklich nicht überfordert. Einige der (Schwert)kämpfe sind beeindruckend und die exotische Landschaft gibt auch noch Pluspunkte.
Keanu Reeves spielt und passt gerade durch den relativ gleichen Ausdruck hier gut (eine ausgezeichnete Wahl für diese Rolle ist er sowieso).
Die Animationen haben mich nicht immer überzeugt, aber Bauten, Schiffe, Kostüme etc. sind gelungen und insgesamt wird die vergangene Zeit gut eingefangen.
Ein paar Sachen fand ich nicht ganz logisch (zum Beispiel das einjährige Verlies übersteht er (Hiroyuki Sanada) mit links, warum weiß die sonst so mächtige Zaubererin (Rinko Kikuchi) nichts von den Absichten?) .
Das Ende ging mir als Fan von Happy-Ends gegen den Strich, aber es ist sehr würdig dargestellt und muss eben so sein .
Fazit: Zwar nicht ganz so gut wie The Last Samurai, aber überdurchschnittlich. Ein unterhaltsamer, stimmungsvoller Film.
Meine BewertungIch habe mir den Film am 11. Mai 2021 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Hier ist meine Bewertung:
Meine Bewertung@Duck-Anch-Amun
Klar, tiefgehend arbeitet der Film natürlich nicht mit der Rassismusthematik und fährt dann irgendwann die Fantasyactionschiene mit Keanu Reeves als Auserwähltem und macht es sich leicht. Zum Schluss wird er dann immerhin noch als Samurai anerkannt, was ihm dem ganzen Film über verwehrt bliebt.
Aber auf diese Weise immerhin etwas, anstatt Keanu Reeves einfach so in den Film reinzuschreiben, weil man für das US-amerikanische Publkum in einem Samuraifilm einen Ankerpunkt haben wollte.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@luhp92
Das mag stimmen, wobei es für die Handlung leider später komplett irrelevant ist. Die lang gezogene Intro thematisiert diesen Rassismus immer wieder. Nachdem der Samurai-Chef (sry, die Namen habe ich bereits 3 Tage schon wieder vergessen) nach Rache sinnt, sucht er zu erst den Westeuropäer in diesem Fluch der Karibik-Setting auf, nicht mal seine alten Weggefährten.
Von diesen Weggefährten ist dann auch eigentlich nur einer der Samurai gegen Kai, der Typ vom Beginn. Doch Gott sei dank hat Keanus Charakter magische Kenntnisse und Superkräfte, so dass dieser Rassismus schnell vergessen wird.
Man merkt sehr schnell, dass dieses Thema dann doch zu ernst war für diesen Film, der ab der Hälfte nur noch Fantasy-Action sein möchte.
@Duck-Anch-Amun
Der Film nutzt die Rolle von Keanu Reeves allerdings schon sinnvoll, um den Rassismus innerhalb der japanischen Gesellschaft offenzulegen. Hier kann ich die Kritik am White Washing weniger nachvollziehen, als in anderen Fällen.
Ansonsten stimme dir im Großen und Ganzen zu, ich empfand den Film mehr als Fantasytrash. Wenn ich dem dann mal die Actioneleganz von Takashi Miikes "13 Assassins" aus dem Jahr 2010 entgegenstelle, hat "47 Ronin" echt wenig zu bieten. 4/10 von mir.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Fantasy-Filme die mit einem langen, gesprochenen Intro mir erst einmal alles erklären müssen, auch sonst etliche Probleme haben. 47 Ronin ist wieder mal so ein Fall. Eine japanische Heldengeschichte, die auf wahren Ereignissen beruht, wird mit Fantasy-Spektakel kombiniert. Raus kommt weder Fisch noch Fleisch und ein Fantasy-Mix à la Seventh Son, Die Mumie 3 oder Zorn der Titanen. Immerhin ist die japanische Fantasywelt erfrischend und unverbraucht, kommt aber zu kurz. Denn im Mittelpunkt steht mit Keanu Reeves ein westlicher Held, welcher natürlich der beste Kämpfer ist und letztendlich der Einzige ist, welcher Japan retten kann. Die restlichen Krieger, allesamt Japaner, bleiben bis auf einige Klischees, mehr als blass. Dann doch lieber Filme wie Mulan, wo nicht ein Weißer irgendwie unkreativ in die Story geschrieben werden muss.
Ansonsten zieht 47 Ronin sich tatsächlich ziemlich in die Länge und bleibt bis auf das Finale reichlich actionarm. Bisschen mehr John Wick hätte ich mir zudem gewünscht, kommt das Ganze doch blutleer daher. Dies ist schon auffallend, da ich Blut und Brutalität nie als Qualitätsmerkmal ansehe - aber hier metzeln Samurai mit Schwertern halt doch Leute um...
Es bleibt ein typischer Sonntagsnachmittagsfilm mit guten Idee, welcher trotzdem viel vergeudetes Potenzial bietet.
Meine BewertungEin ganz solider Film mit einer netten Story, gutem Cast, soliden Charakteren, guten Effekten, gutem Soundtrack und tollen Kämpfen. Allerdings war er etwas zu lang und das Ende fand ich richtig doof.
Bin auf die Fortsetzung gespannt...
Meine BewertungIch glaube an zwei Dinge. An Disziplin und an die Bibel. Wir werden euch beides lehren. Ihr vertraut dem Gott, aber euer Arsch gehört mir... willkommen in Shawshank.