"Dracula" ist ein Horrorfilm aus dem Jahr 1992, der auf dem bekannten Roman von Bram Stoker basiert.
Graf Dracula (Gary Oldman) zieht im 15. Jahrhundert in den Krieg gegen die Osmanen. Er überlebt die Kämpfe und will zurück zu seiner geliebten Elisabeta (Winona Ryder). Diese hat sich jedoch in den Fluss gestürzt, da ihr eine falsche Botschaft vom Tod ihres Mannes zugespielt wurde. Entsetzt vor Wut und Trauer verflucht Dracula Gott und wird daraufhin zu ewigem Leben als Vampir verdammt. Viele Jahrhunderte später reist der englische Anwalt Jonathan Harker (Keanu Reeves) nach Transylvanien, da der Graf Häuser in London erwerben möchte. Dieser erblickt eines Tages ein Bild von Harkers Verlobter Mina (Winona Ryder), die seiner verstorbenen Elisabeta täuschend ähnlich sieht. Er nimmt den Anwalt gefangen und reist nach England, um dessen Geliebte zu finden. Dort angekommen zieht er Mina nach und nach in seinen Bann und macht ihre beste Freundin Lucy (Sadie Frost) zum Vampir. Doch Harker gelingt die Flucht aus Draculas Schloss und stellt sich mit Professor van Helsing (Anthony Hopkins) dem Vampir.
Auf welchem Platz der besten Horrorfilme findet sich nun Bram Stokers Dracula?
Was mir gestern beim Sehen und einem folgenden Gedankenaustausch mit einem Bekannten noch aufgefallen ist und ich ganz spannend finde, wie sehr sich tatsächlich Bram Stoker und J.R.R. Tolkien, in der christlichen Mythologie verankert, bei der Konzeption ihres Bösen ähneln.
Der Hauptantagonist Dracula/Sauron (als Variation Satans) ist ein mächtiger und alter Manipulator und Gestaltwandler, der die Menschen über Ringe/Blut in den Schatten treibt, an sich bindet und zu sich ruft, Draculas Vampirfrauen bzw. allgemein Vampire entsprechen den Ringgeistern. Abgesehen davon, dass Vampire selbst bei Tolkien auftreten und Sauron einmal Vampirgestalt annahm, haben die Ringeister verstärkte Sinneswahrnehmungen, können Blut riechen und sind zur Mittagssonnenstunde am schwächsten. Vampiren und Ringeistern fällt es schwer, Wasser zu überqueren (Transport durch die Demeter, Überquerung der Furt bei Bruchtal, Eroberung Osgiliaths zur Überquerung der Brücke). Trotz Furcht vor ihnen, fühlt man sich von Dracula/Sauron, von Vampiren/Ringgeistern angezogen.
Mina nach dem Biss Draculas entspricht Frodo nach dem Stich mit der Morgulklinge und Van Helsing entspricht Gandalf/Aragorn, die um Minas/Frodos Seelenheil kämpfen und sich dem Bösen entgegenstellen, welches am Ende dann von Mina/Frodo besiegt wird.
Dracula/Sauron haben ihre dunkle Festung im Osten und das Objekt der Begierde befindet sich im westlichen England/Auenland, sie sprechen eine fremde Sprache, Rumänisch als die elbische Mordorsprache, in Robert Eggers "Nosferatu" könnte man sogar tatsächlich meinen, Nosferatu spreche die dunkle Mordorsprache.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Francis Ford Coppolas Adaption der klassischen Dracula-Geschichte als opulente, wirkmächtige und audiovisuell in jeder Hinsicht virtuose und berauschende Horror-Ballade, im viktorianischen Stil entwirft Coppola düstere bis blutrote Gothic-Welten wie zu Tim Burtons besten Zeiten (natürlich darf Winona Ryder nicht fehlen) und kombiniert dies noch mit den unheimlichen Schattenspielen aus F. W. Murnaus "Nosferatu". Eine theaterhafte Erzählung der großen Gesten und großen Gefühle über die Angst vor dem Fremden, über die Tragik unsterblicher Liebe, über Verlangen und Lust, Erotik und animalischer Sex quellen aus jeder Pore des Films und branden gegen die viktorianische und christliche Sexualmoral.
Gary Oldman überragt mit einer vielseitigen und vielschichtigen Performance zwischen kultiviertem Weltmann, leidvollem Liebhaber und triebgesteuerter Bestie, der hier kaum jemand gewachsen ist. Aus dem starken Nebencast (u.A. Winona Ryder, Sadie Frost, Tom Waits und Anthony Hopkins) fällt einzig Keanu Reeves seltsam ausdrucksschwach heraus, mehr als gut auszusehen vermag er hier nicht.
"Bram Stoker´s Dracula" ist für mich ganz großes Kino, gleichzeitig kann ich die kontroverse Rezeption des Films sehr gut nachvollziehen, dass er wegen seiner Inszenierung und seinem Schauspiel als überstilisiert und künstlich-theatralisch wahrgenommen wird. Eine Gratwanderung zwischen Genie und Wahnsinn, ich selbst fand auch erst in der Burg während des ersten Aufeinandertreffens Draculas und Jonathan Harkers in den Film, danach hat er mich allerdings gepackt und überwältigt.
Rewatch, eine Aufwertung von 5-6 auf 9 von 10 Punkten.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Dieser Film hat definitiv was...... starke Schauspieler, wundervolle Szenenbilder und teilweise inszenarotische und visuelle Kniffe wo man heute noch staunen kann. Die Geschichte selbst ist teilweise ewas sprunghaft, manchmal auch etwas wirr, aber die Art wie Coppola Draculas Geschichte verfilmt hat, verzaubert trotz mancher Wirrung noch heute. Zudem wurde keine Rücksicht auf irgendwelche Zielgruppen genommen. So ist der Film fantasievoll, bizarr, lustig, erotisch, brutal - sehr facettenreich.
Darstellerisch mit Gary Oldman, Winona Ryder und Anthony Hopkins top besetzt. Aber auch Keanu Reeves funktioniert klasse und die wunderbare Monica Belucci ist ebenfalls kurz zu sehen.
Bram Stokers Dracula hat sicher ein paar Schwächen, aber ist in sich absolut stimmig und sehenswert.
Meine Bewertung
Ich habe mir den Film am 11. März 2023 mal wieder angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Nicht so gut wie das Mel Brooks-Remake mit Leslie Nielson
Meine BewertungIch habe mir den Film am 04. April 2021 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Wieder mal angeschaut
Meine BewertungAt the Movies
Unglaublich gut gedreht. Wahnsinnig guter Cast inkl. Tom Waits.. Van Helsing ist super (witzig). Alles in allem so gut , dass man ihn immer wieder sehen kann.
At the Movies
Ich habe mir den Film am 25. Mai 2020 mal wieder angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Ein überragender Gary Oldman, eine tolle Ausstattung, schön gruselige Bilder und gute Kostüme. Leider merkt man dem Film das schwache Drehbuch an, welches ursprünglich auch für einen günstigen TV Film gedacht war
Meine BewertungFür mich immer noch der beste Draculafilm aller Zeiten.
Meine Bewertung"With great power comes great responsibility!"
"To boldly go, where no one has gone before!"
"Bei der Macht von Grayskull, ich habe die Zauberkraft!"