Kritik: Squid Game von MobyDick

Endlich auch dazu gekommen, diese Serie zu schauen, war sehr angetan

Da bin ich tatsächlich nach drei Folgen ausgestiegen, weil es mir dann doch zu offensichtlich war, um eine ganze Serie zu tragen. Wieder mal drängte sich (zumindest mir) die Frage auf, ob Serien tatsächlich mehr erzählen, oder doch einfach nur länger...

Silencio:

Hmm, das ist eine berechtigte und interessante Frage. Du kannst problemlos zwei-drei Nebenstränge weglassen, die sowieso letztendlich für die bisherige Serie ins Nichts führen, ein paar Ideen wegkürzen, den Pro- und Epilog deutlich stauchen und hättest wahrscheinlich einen astreinen Kinofilm a la Das Experiment, der dann durch die Verdichtung deutlich intensiver sein könnte. Und wie du schon sagtest, die Serie verläuft größtenteils in bekannten Bahnen, aber das macht sie dafür ziemlich gut.

Da du ja recht häufig gesagt hast, dass Serien nicht unbedingt deins sind, ist das wahrscheinlich auch nicht unbedingt etwas, was dich vergleichsweise mehr abholen könnte. Aber für "Serientäter" trotzdem durchaus anschaubar.

Moby:

" ein paar Ideen wegkürzen"

Grundsätzlich stimme ich dem ersten Abschnitt zu, aber hier würde ich dann widersprechen: ich glaube nichtmal, dass man da "ideen" kürzen müsste, ich glaube durchaus, man könnte alles, was bis um Ende der dritten Episode angerissen wird, auch einfach kurz fassen und käme mit der gleichen Aussage rum. So scheint "Squid Game" mir einfach nur ein bisschen zu sehr zu ramblen, ohne auf den Punkt zu kommen. Das ähnlich gelagerte "Alice in Borderland" hat mir übrigens was besser gefallen, weil es etwas abstrakter war und man deswegen nicht sofort die Aussage extrahieren kann.

"Da du ja recht häufig gesagt hast, dass Serien nicht unbedingt deins sind, ist das wahrscheinlich auch nicht unbedingt etwas, was dich vergleichsweise mehr abholen könnte. Aber für "Serientäter" trotzdem durchaus anschaubar."

Das würde ich mittlerweile etwas relativieren, Serien kann ich mittlerweile etwas (aber nicht viel! :p ) mehr abgewinnen. Ich mag es da aber, zugegeben, lieber klassisch episodisch als den "Es ist ein langer Film!"-Ansatz.