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Deep Blue Sea

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Deep Blue Sea Kritik

Deep Blue Sea Kritik

Deep Blue Sea Kritik
0 Kommentare - 12.05.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Deep Blue Sea" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Auf einer Unterwasser-Forschungsstation entwickeln Dr. Susan McAllister (Saffron Burrows) und ihr Team ein Medikament gegen Alzheimer. Dazu finden sie in den Hirnzellen von drei in Gefangenschaft lebenden Makohaien eine Substanz, die die Antwort, die die Frage darstellen könnte. Mithilfe des Gentechnikers Jim Whitlock (Stellan Skarsgård) hat McAllister die DNA der Tiere verändert, was dazu führt, daß sie wesentlich klüger werden. Als ein Sturm dafür sorgt, daß der Strom auf der Station ausfällt, können die Haie sich befreien und es beginnt ein Kampf um das Leben der Forscher.

Die Könige der Meere sind nicht etwa solche, die humanoide Körper aufweisen und im Sinne von Poseidon die ganze untere Welt in Atem halten. Es sind auch nicht die Tiere, die am größten sind. Sorry für all diejenigen, die mit der Analyse von Phalli ihr Geld verdienen. Es sind zumindest in filmischer Hinsicht die Tiere, die am effizientesten morden können. Was der T-Rex in Jurassic Park (1993) für andere Tiere bedeutet, ist spätestens seit Der weiße Hai (1975) der Hai für die Unterwasserwelt. Die Manierismen sind das bloße Staunen und die Gefahr, wie auch die Gruppe, die sich unweigerlich dieser Gefahr stellen wird. Ganz einfach, aber immer metaphorisch und darin liegt schon das erste Problem von Deep Blue Sea, der in seinem Kern tatsächlich nichts weiter ist, als ein weiteres B-Movie Rip-Off von Steven Spielbergs Klassiker. Wie auch Piranhas (1978) werden zentrale Motive und Ideen aus dem geistigen Vorläufer übernommen und nachgestellt. Für all diejenigen, die sich also auf Metaphern einschießen und hinter die Fassade blicken wollen, quasi analytisch betrachten, ist Deep Blue Sea ein wirklich kräftezehrendes Werk. Denn nur weil etwas in den 1970er Jahren mal gut war, muss man es nicht reproduzieren und ohnehin verstehen solche Filme ja auch selten den Kern der eigentlichen Geschichte. Hier jedenfalls bedient man ein klassisches 50er-Jahre Thema, daß sich vor allem auf die Figuren bezieht.

Denn in Deep Blue Sea wird wie zu Zeiten von John Wayne in Werken wie Rio Bravo (1959) oder Hatari! (1962) die soziale Gemeinschaft zentralisiert. Ein wenig Das Ding aus einer anderen Welt (1951) schwingt da noch mit, weil es eben um Figuren geht, die sich einer Bedrohung stellen müssen, die sie nicht ganz greifen können oder zunächst auch nicht verstehen. Spätestens wenn einem Mitglied der Gruppe dann der Arm abgebissen wird, ist man hier aber schon ganz woanders. Unterdessen macht Harlin keinen Hehl daraus, daß es sich hierbei wirklich um ein hoch budgetiertes B-Filmchen handeln muss, denn die exzessive Zurschaustellung einiger Gewaltakte, wie auch die stumpfsinnigen Dialoge lassen immer wieder den Eindruck erwecken, man wolle dem Zuschauer bewusst ein Trash-Fest servieren. Dumm nur, daß bei all der Masse an Figuren und der so einfach zur Schau gestellten Gewalt jedwede Figurenentwicklung und Emotionalität auf der Strecke bleibt. Natürlich kann man sich Deep Blue Sea als B-Movie anschauen und natürlich kann man an einigen Effekten durchaus seinen Spaß haben. Doch insgesamt wirkt das, ähnlich wie gewisses, anderes Roger Corman-Produkt einfach nur wie der billige Versuch wieder etwas Geld abzugreifen. Das belegt sich dann auch ganz gut an der billigen und vor allem unnötigen Art und Weise Sexualität zur Schau zu stellen, oder besser gesagt perfekte Körper, vor allem von Frauen.

Nun ist diese Art der Sexualisierung aus heutigen Gesichtspunkten durchaus wichtig, weil ansonsten Störche unsere Kinder machen müssen. Sorry Disney, so ist es nicht. Nun darf man an anderer Stelle schon ein Lob an Renny Harlin aussprechen. Das Talent, mit dem hier besagter Hai in Szene gesetzt wird, ist schon recht gemütlich. Da hat man wirklich nichts ausgespart, um dem Hai eine gewisse Wirkung zu geben: Damit ist er sogar seinen 1970er-Jahre-Kollegen deutlich überlegen. Natürlich auch genau deshalb, weil man hier in einer anderen Zeit ist. Zum Ende des Jahrtausends eine Mischung aus praktischen und digitalen Effekten zu liefern, wie es Deep Blue Sea tut, ist schon bemerkenswert. Unterdessen ist ein weiteres zentrales Thema von Harlins Werk, die Klaustrophobie. Denn dadurch, daß der gesamte Film im Prinzip auf engen Räumen stattfindet und die Bedrohung des Sinkens und gefressen werden allgegenwärtig bleibt, kann es für die Figuren auch keinen Fluchtpunkt geben. Sie müssen da bleiben und Harlin tut gut daran, den Figuren eine ausweglose Situation zu liefern. Scheinbar ist der Hai ihnen auch zu jedem Zeitpunkt überlegen, sodass es den Figuren ohnehin schwerfällt, am Leben zu bleiben. So wie es eben auch sein sollte in einem solchen Film.

Die metaphorische Frage, die hier aufgemacht wird, bekommt das Werk durch seinen Plot. Die gesamte Geschichte entsteht ja im Prinzip dadurch, daß man versucht mit Zellen aus Haien Alzheimer zu bekämpfen, oder gar ganz „zu besiegen“. Nun, daß kann man natürlich für albern halten und klar, die Geschichte scheint hier auch erstmal nur Mittel zum Zweck zu sein. Je nachdem, welche Figur man fragt, geht es natürlich auch um Profite. Und da entsteht grundsätzlich ein spannender Konflikt, der philanthropische und kapitalistische Überlegungen gegenüberstellt. Aufseiten der Philanthropen ist man dann hier wohl am ehesten und dann findet sich ja da noch das Eingreifen in natürliche Vorgänge. Denn so albern es ja auch sein mag für einen Film, werden drei Haie hier manipuliert, sodass man die Zellmengen aus Gehirnen, die man entnehmen möchte, vergrößern kann. Die Wissenschaft als Feind des Lebens, daß ist ein Thema, daß sich seit den Anfängen Hollywoods durch Filme zieht. „It’s alive, it’s alive…“ kann man da nur sagen.

Unten im Meer singen keine Krabben, sondern dort leben Haie: Deep Blue Sea hat im Kern eine wirklich interessante These zu vertreten, die aber ob der Masse an Figuren und des B-Movie-Stils hier nie komplett zum Vorschein kommt. Unterhaltsam für kurze Zeit, aber irgendwo auch fast schon wieder zu banal, schwankt das Werk deutlich in der Qualität und könnte mehr sein, als es ist.

Deep Blue Sea Bewertung
Bewertung des Films
510

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