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Bewertung: 3.5 / 5

Review Staffel 1

Achtung: Kleine Spoiler!

Vorwort:

Ich bin mit der Zeichentrickserie aufgewachsen und sie gehört auch jetzt noch zu meinen Lieblingsserien, zudem ist sie auch generell eine der besten Serien aller Zeiten. Eine fantastische Story mit vielen großartigen Charakteren, Charakterentwicklungen, Humor, Drama, epischen Kämpfen, Emotionen, Soundtrack und Animationen. So gut wie alles an der Serie ist großartig. Vor allem beeindruckend wenn man bedenkt, dass es eigentlich eine „Kinderserie“ ist, aber jeder, der sie gesehen hat weiß, dass dies nicht der Fall ist. Die Serie ist auch sehr erwachsen, vor allem in Staffel 2 und 3. So ist sie für Personen jeden Alters geeignet.

Fans waren erfreut, als damals der Film angekündigt wurde. Ich kann mich jedoch nicht mehr daran erinnern und auch nicht, wann ich den Film das erste Mal gesehen habe. Aber die Enttäuschung habe ich nicht vergessen. Wie so oft ist eine Filmadaption eines Anime bzw. in dem Fall einer Zeichentrickserie ein großer Reinfall, eine absolute Enttäuschung.

Nach der Ankündigung von Netflix, die Serie als Live-Action-Serie umzusetzen, kam wieder Hoffnung auf. Aber die Erwartungen habe ich sehr flach gehalten. Dennoch, von News hab ich mich weitestgehend ferngehalten und Trailer hab ich nicht geschaut.

Zur Serie:

Ich muss sagen, im Hinblick auf meine Erwartungen wurde ich nicht enttäuscht. Es war von vornherein klar, dass man dem Original nicht gerecht werden kann, da es einfach perfekt ist. Und da auch nur ranzukommen, vor allem in Live-Action, ist unmöglich. Aber für das, was möglich war, ist diese Adaption größtenteils ganz gut gelungen (und weitaus besser als die Percy-Jackson-Serie von Disney).

In vielen Punkten war die Staffel sehr dem Original getreu, in großen Teilen der Story, den Charakteren, den Locations, Kostümen und auch der Soundtrack wurde hier und da mal in einer etwas erneuerten Form gespielt. Es gab wirklich vieles, mit dem ich als Fan des Originals zufrieden sein konnte. Vor allem auch mit dem grauenhaften Film vor Augen. Keine unpassenden Darsteller, keine falsche Aussprache der Namen, kein lächerlich aussehendes Bändigen usw.

Der Cast war überwiegend gut und ja, das Acting der Kids war jetzt nicht weltklasse, aber ganz in Ordnung. Sehr geholfen hat allerdings, dass einige Charaktere den gleichen Synchronsprecher vom Original hatten, das war echt super. Von der Castingauswahl her war ich überwiegend zufrieden, nicht ganz so glücklich war ich mit der Auswahl für Katara, Azula, Mai, Bumi und bei ein paar anderen wie Iroh und Ozai bin ich noch unschlüssig.

Was die Charaktere angeht, auch da bin ich größtenteils zufrieden. So ganz an die Originale können sie natürlich nicht rankommen, z.B. fehlt es Aang noch etwas an seinem kindlichen, witzigen Gemüt, auch Sokka könnte witziger sein und Katara fehlt es an Ausstrahlung. Zuko fand ich ganz gut. Bei Iroh ist Luft nach oben. Sehr unzufrieden war ich mit Bumi. Auch die alten Avatare fand ich jetzt nicht besonders gut.

Die Story hat sich teilweise sehr und teilweise nur wenig am Original orientiert, manches wurde mehr und manches weniger verändert. Vieles wurde auch gestrichen. Alles aufzuzählen, was ich gut, ok und weniger gut fand wäre zu viel, hätte mir dann auch ständig Notizen machen müssen. Aber wer das Original kennt, wird es ja auch selbst sehen und kann für sich sagen, was er gut und weniger gut fand. Von mir gibt es daher nur ein paar Sachen, die ich erwähnen möchte.

• Folge 1 und 2 fand ich wirklich gut, ab Folge 3 gab es dann starke Veränderungen, vor allem, dass die Story von 3 Episoden (Omashu, der Erfinder im Lufttempel und Jet) in einer Folge zusammengefasst wurden und sich alles in Omashu abspielt. Ich vermute mal, man wollte die Folge mit dem Erfinder und die mit Jet nicht ganz streichen und so hat man den Part mit Omashu verlängert und sie hinzugefügt. Kann ich verstehen, hab ich auch nicht groß ein Problem mit gehabt. Jedoch fühlt sich die Welt in der Serie dadurch aber ziemlich klein an, aber nicht nur deswegen, generell wurde hier mit Entfernungen nicht gut umgegangen, die Charaktere gelangen ziemlich schnell von einem Ort zum anderen, zumindest vermittelt einem die Serie das. Auch das Worldbuilding generell hätte besser sein können.
• In den folgenden Episoden gab es immer mehr Veränderungen und die einzelnen Episoden der Originalserie wurde hier teilweise unchronologisch in die Handlung eingebaut. Fand ich größtenteils aber in Ordnung. Zumal es in Staffel 1 nicht allzu viele wichtige bzw. plotrelevante Episoden gab.
• Schade fand ich es jedoch, dass die Serie ein paar epische Momente entweder gestrichen, zu sehr verändert oder nicht episch genug umgesetzt hat.
• Auch gab es einige Veränderungen, die ich gar nicht mochte, z.B. den Teil mit Koh.
• Sehr gestört hat mich auch, dass einige Charaktere und auch teilweise Storyparts von Staffel 2 hier schon behandelt wurde. Wäre es nur ein bisschen, hätte es mich nicht gestört. Z.B. wäre ein Kurzauftritt von Azula völlig ok gewesen, aber sie und auch Ozai haben viel zu viel Screentime gehabt. Auch dass wir Mai und Ty Lee schon gesehen haben, mochte ich nicht, ebenso wie Wan Shi Tong. Ein paar Überraschungen hätten sie sich ruhig aufheben können.

Was die Kämpfe und das Bändigen angeht, die fand ich auch überwiegend ganz gut. Wobei Luft- und Wasserbändigen (wenn Eis im Spiel war) teilweise schon sehr effektlastig aussah.

Die Effekte generell waren ganz gut, aber hier und da eher weniger, bei Appa, beim Fliegen oder teilweise beim Bändigen, wie eben erwähnt. Aber die Locations sahen alle super aus.

Der Soundtrack…war eher enttäuschend bzw. nur gut, wenn Stücke aus der Originalserie verwendet wurden, aber der eigens für die Adaption kreierte Soundtrack war überwiegend durchschnittlich, gerade in den epischen Szenen wie im Finale konnte man daher das Feeling des Originals nicht umsetzen.

Fazit:

Eine Live-Action-Adaption hätte ich nie gebraucht, eine Fortsetzung der Originalserie wäre mir viel lieber gewesen, es gibt schließlich noch einige Comics, die man umsetzen kann, aber immerhin wird das wohl in Form von Animationsfilmen erfolgen, was mich sehr freut.

Ich hatte nie groß Erwartungen an diese Serien-Adaption, bin daher ziemlich neutral rangegangen und dahingehend muss ich dann sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. In einige Punkten bin ich zufrieden, in manchen eher weniger. Bei anderen bin ich noch unschlüssig und warte ab, wie sich die Änderungen in Staffel 2 auswirken.

Letztendlich kann ich aber sagen, als Fan, der keine Erwartungen hatte, bin ich überwiegend zufrieden. Die Umsetzung von Staffel 1 war echt solide. Klar, man muss bei solchen Umsetzungen immer Abstriche machen und mit den Veränderungen kann man nie ganz zufrieden sein oder sie nachvollziehen. Aber man kann schon zufrieden sein, wenn eine solche Adaption kein völliges Desaster ist. Und wir haben ja immer noch das Original, was eh nicht zu toppen ist.

Auch war die Serie überwiegend unterhaltsam und ein paar wenige Gänsehautmomente gab es dann doch. Dahingehend auch der klare Sieger im Vergleich zur Percy Jackson Serie von Disney, die weder unterhaltsam, noch spannend noch emotional war und sich nicht mal wirklich wie ne richtige Serie angefühlt hat. Das hat Netflix einfach viel besser drauf.

Ich vergebe 3,5 Hüte, somit ist für die folgenden Staffeln evtl. auch noch Luft nach oben frei. Ich hoffe, Netflix hört auf die Kritik, die es sicherlich geben wird und schafft es, Staffel 2 und 3 noch besser umzusetzen.

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