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Die Croods

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Prähistorische Familienbande

Die Croods Kritik

Die Croods Kritik
0 Kommentare - 01.03.2013 von Moviejones
Wir haben uns "Die Croods" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Die Croods

Bewertung: 3.5 / 5

Vor wenigen Tagen gab DreamWorks Animation bekannt, 350 von seinen 2200 Mitarbeitern entlassen zu wollen, weil der letzte Film Die Hüter des Lichts hinter den Erwartungen blieb und dem Studio 83 Mio. Dollar Verlust bescherte. Zusätzlich sollen kommende Filme (ab 2015) noch mehr auf massenkompatible Unterhaltung für die ganze Familie getrimmt werden. Was das mit Die Croods zu tun hat, fragt ihr euch? DreamWorks-Chef Jeffrey Katzenberg gab unmissverständlich zu verstehen, dass der Erfolg oder Misserfolg von Die Croods - und dem im Herbst startenden Turbo - darüber mitentscheide, wie es mit dem Studio und seinen Mitarbeitern weitergehen werde. Das setzt den Film einem nicht unerheblichen Druck aus, der mit einem Budget von 145 Mio. Dollar ohnehin hohe Erwartungen zu erfüllen hat. Also lautet die große Frage: Besteht Hoffnung oder muss das Studio den Gürtel noch enger schnallen?

Sie besteht - unter Vorbehalt. Der Film gibt von Anfang an einen unmissverständlichen Ton an. Die Croods will sich aus der Masse der Animationsfilme herausheben. Er entfesselt von der ersten Minute an eine ungemein brachiale, ungeschliffene, aber trotzdem kindgerechte Dynamik, dem sich alle Aspekte unterordnen. Inszenierung, Musik und auch der gesamte Look des Films. Diese Mischung aus Roadmovie in klassischer Mad Max-Manier mit Höhlenmenschen und pulsierendem Drumline Score aus der Feder von Alan Silvestri (Marvels The Avengers, Van Helsing) macht eindeutig Spaß - zumindest anfangs.

Trailer zu Die Croods

Denn die Hollywoodrealität holt den Film alsbald wieder ein, wenn die Charaktere ihr stereotypes Gesicht offenbaren. Die aufmüpfige Tochter, die ihr Nest verlassen möchte. Der überfürsorgliche Vater, der seine Familie beschützen will und seine Tochter (natürlich) noch immer als das kleine Mädchen von damals sieht. Der erfahrene Fremde, der... ihr versteht, was gemeint ist. Ein Stereotyp jagt den nächsten, da hilft es nichts, dass die Rezeptur der Höhlenfamilie komplett von den Simpsons inspiriert wurde. Auch die Prämisse des Films ist beinahe so prähistorisch wie das Setting selbst. Irgendwie befremdlich, wenn ein Film, der Idealismus und Progression proklamiert, sich so erschreckend konservativ gibt.

Das kann dem Film grundsätzlich nicht zum Vorwurf gemacht werden. Ausnahmslos alle US-Animationsfilme der großen Studios funktionieren auf diese althergebrachte Weise. Aber besonders von einem Regisseur wie Chris Sanders (Lilo & Stitch, Drachenzähmen leicht gemacht) hätte man erwartet, er würde veraltete Erzählmuster und antiquierte Hollywood-Schemata zumindest ansatzweise aufbrechen, so wie es ihm zusammen mit Dean DeBlois bei seinen früheren Filmen gelang. Stattdessen wird der Zuschauer emotional unterfordert, so dass auch der zuckersüße Streichelzoo leider verpufft. Die Rede ist dabei nicht von einer intelligenten Story, sondern einer authentischen, glaubwürdigen Darstellung der Charaktere.

Zum Thema Streichelzoo: Insbesondere das Aussehen der Flora und Fauna der Croods-Welt ist ein großer Pluspunkt. Man kann den Machern unterstellen, etwas zu oft Avatar - Aufbruch nach Pandora gesehen zu haben, was aber nichts daran ändert, dass alles sehr plastisch, flauschig und greifbar anmutet. Ob mit oder ohne 3D-Brille möchte man am liebsten die Hand danach ausstrecken. Generell merkt man dem Film sein Budget an bei Fell, Wasser, Feuer, Staub, Pflanzen. Kaum etwas wurde nicht simuliert und auf Hochglanz gerendert. Dem stehen jedoch die teils leblosen Hauptfiguren gegenüber, die wie wächserne Marionetten wirken, die zu lange in der Sonne standen. Es ist weniger ein Problem des Uncanny Valleys als eines Ungleichgewichts zwischen der hyperrealistischen Umgebung und den versimplifizierten Figuren. Selbst wenn es "bloß" Urmenschen sein sollen.

Die Croods bleibt am Ende ein netter "Simpsons meets Avatar"-Ripoff im Höhlenkleid. Aber nichts, worüber der Zuschauer oder die Filmwelt im einem halben Jahr noch reden würde. Dass nun gerade ein solch konzeptionell konservativer Film über die Zukunft der DreamWorks Animation Studios mitentscheiden soll, entbehrt nicht einer gewissen Ironie...


Gastbeitrag von Orlindo Frick (Animationsfilme.ch)

Die Croods Bewertung
Bewertung des Films
710

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