Bewertung: 4 / 5
[b]Mit "Kick-Ass" kam 2010 ein Film in die internationalen Kinos, wie es ihn zuvor in solcher Form noch nicht gegeben hatte. Basierend auf der Comic-Vorlage von Mark Millar & John Romita Jr. , erreichte der Film kein besonders großes Publikum & war im Kino eher ein verhaltener Erfolg. Erst das DVD/Blu-Ray Release rettete die Superhelden-Persiflage vor dem drohenden Untergang. Jetzt, 3 Jahre & 2 Comic-Sammelbände (Hit-Girl, Kick-Ass 2) später, gibt sich Jeff Wadlow die Ehre & beglückt das internationale Kino erneut mit der bunten, verrückten & brutalen Welt von Dave Lizewski, Mindy MacReady u. Co. Ich war im Kino & habe das Endergebnis begutachten können ;-)[/b] [b]Zum Inhalt[/b] Dave (Aaron Taylor-Johnson) hat andere Leute dazu inspiriert, auch zu Amateur-Superhelden zu werden, wohingegen Red Mist (Christopher Mintz-Plasse) eine Gruppe von Amateur-Superschurken um sich versammelt und sich fortan The Motherfucker nennt. Hit-Girl (Chloë Grace Moretz) hingegen wird von einer Familie adoptiert, die ihr Superhelden-Dasein nicht toleriert. Ihnen zuliebe legt Mindy Macready Cape und Maske ab. Schlimmer ist jedoch, dass ihre doppelte Identität enthüllt wird. Als ob es für ein Mädchen ihres Alters nicht schon schlimm genug wäre, muss sie nun auch mit dem Getuschel ihrer Mitmenschen, ihrem neuen Spitznamen Captain Muffin-Muncher und einer Clique fieser Zicken klar kommen. Während die Nachahmer von Kick-Ass in der vom ehemaligen Gangster Colonel Stars and Stripes (Jim Carrey) gegründeten Justice Forever-Vereinigung eine Anlaufstelle finden (unter ihnen auch Scrubs-Star Donald Faison als Doctor Gravity), bedient sich The Motherfucker der Dienste der eiskalten Söldnerin Mother Russia (Olga Kurkulina). Mit seinem mächtigen Verbrechersyndikat will er den Tod seines Vaters rächen. Dave schließt sich den Hobby-Helden an und mitten auf dem Time Square kommt es schließlich zum unvermeidlichen Kräftemessen. Schnell wird klar, dass The Motherfucker es todernst meint und auch vor kaltblütigem Mord nicht zurückschreckt. [i](Auszug aus der Inhaltsangabe auf [b]moviepilot[/b])[/i] [b]Kritik[/b] Jeff Wadlow hatte zu Beginn der Produktion & Konzeption von "Kick-Ass 2" Vaughns Platz als Regisseur eingenommen. Dies war notwendig, da Vaughn selbst mit anderen Projekten leider verhindert war, was ihn jedoch nicht daran hinderte, als Produzent bei "Kick-Ass 2" mitzuwirken. Und offenbar hat diese Kombination gut funktioniert, denn "Kick-Ass 2" erfüllt, zu meiner großen Überraschung, alle Voraussetzungen, um als eine würdige Fortsetzung durchzugehen. Der Film ist flott, hart & in jeder Hinsicht völlig unverblümt. Kurz gesagt also: Nichts für schwache Nerven. Auch ist der Gewaltgrad des Films wesentlich höher als der seines Vorgängers. Werden in der einen Einstellung drei Schulzicken dazu gebracht, unkontrolliert ihren Darm & Magen zeitgleich zu entleeren, werden in der nächsten Einstellung schon wieder zwei Polizisten von einem fliegenden Rasenmäher zu Hackfleisch verarbeitet. Das I-Tüpfelchen bilden dabei stets amüsante, wenn auch manchmal schon lächerlich wirkende Sprüche wie etwa "Ganz kurze Beine!" oder "Ich kann einen Mann mit seinem eigenen Mittelfinger töten." oder aber auch " Sei nett, sonst reis ich dir die Eingeweide raus!" Auch gelang es dieses Mal wesentlich besser, die Superhelden & ihre Superschurken darzustellen. So wurden z.B. die Darstellungen von Colonel Stars and Stripes & Dr. Gravity quasi 1-1 übernommen, während der Motherfucker sogar noch eine optische Verbesserung erhielt, die unter Anderem unter den strengen Augen von Mark Millar persönlich vorgenommen wurde. Auch der Fluss des Films bleibt stabil, trotz einiger Stolperstellen hier & da, womit wir auch schon beim Thema wären. Denn das einzige Manko, das "Kick-Ass 2" aufweist, ist leider die Story. Man muss es ganz einfach sagen: So gut der Film auch den Comic vermitteln mag, an manchen Stellen sind die Überleitungen teilweise nicht wirklich nachvollziehbar oder schon so vorhersehbar, dass man nur innerlich grinsend den Kopf schüttelt über so viel Einseitigkeit. Auch die Charaktere entwickeln sich nicht wirklich überraschend. Wie die Fans erwartet hatten, kämpft Hit-Girls Charakter mit dem Highschool-Alltag & Kick-Ass damit, Hit-Girl für sein Team zu gewinnen. Ein andauernder Kampf (nicht nur für die Darsteller), der sich über eine ganze Hälfte des Films hinzieht. Dennoch sind dies nicht wirklich gravierende Fehltritte, denn trotz seiner erzählerischen Schwächen geht der Fluss des Films nicht verloren & unterhält den Zuschauer von Anfang bis Ende. [b]Fazit[/b] "Kick-Ass 2" ist der typische Unterhaltungsfilm für Erwachsene. Nicht zu anspruchsvoll, nicht zu stumpfsinnig, kein Mainstream, aber auch nicht so wirklich Geheimtipp, schön trashig & obendrein sogar mit einem relativ romatischen Ende ausgestattet. Wer dieses Jahr also noch nach einem guten Film sucht, dem sei "Kick-Ass 2" durchaus ans Herz gelegt. Einen Kinobesuch ist der Film allemal wert.
Kick-Ass 2 Bewertung
