Episode 6 "Fünf-Null" von Better Call Saul ist wahrlich die bisher berührendste und auch für Breaking Bad-Kenner spannendste Folge, denn was wusste man bisher schon groß über "Fixer" Mike Ehrmantraut aus der Mutterserie? Er ist wortkarg, ein guter Killer und hat als Background eine Enkelin, der er Geld zukommen lässt, um ihre Zukunft abzusichern. Was es mit dieser Enkelin auf sich hat und was das FBI von Mike will, darum dreht sich die komplette Folge, die dramatischste bisher beziehungsweise die mit dem geringsten Humoranteil. Die Leistung, die Jonathan Banks in seiner Beichtszene bringt, sollte mit einem Emmy belohnt werden, uns hat er jedenfalls zutiefst zu Tränen gerührt, und damit dürften wir nicht allein stehen.
Man wusste, Mike hat ordentlich Dreck am Stecken, doch er hat bitter dafür bezahlt und wird sein Leben lang weiter dafür zahlen, wie man in dieser Folge erfährt. Und man erfährt, wie aus einem Cop ein korrupter Cop und schließlich ein Mörder aus Rache wird. Wir wollen euch nicht zu viel verraten, mit den wenigen Worten haben wir schon viel angedeutet. Denn der Spannungsbogen ist ebenfalls gut gemacht, gebannt zu rätseln, was denn nun genau geschehen ist. Man ahnt früh schon so einiges, aber die detaillierte Wahrheit haut einen dann doch um.
Um es nicht unerwähnt zu lassen - Mike holt aufgrund des FBI-Besuchs Jimmy als seinen Anwalt dazu, wodurch der Kontakt der beiden zueinander nun also einen Schritt weiter ist - und Mike bittet ihn um einen ungewöhnlichen Gefallen. Jimmy errät durch das folgende FBI-Gespräch einiges von der Wahrheit, doch die ganze Wahrheit beichtet Jimmy jemand anderem. Und damit aber zumindest auch uns Zuschauern. Eine gequälte Seele, die große Schuld auf sich geladen hat, grandios inszeniert und gespielt.
Nächste Woche geht es in Better Call Saul mit Episode 7 "Bingo" weiter, unten ein Clip für euch dazu, der zeigt, dass Jimmys Minibürozeiten offenbar bald vorbei sind.