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The Idol

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Sex mit dem Ex und Brutale Folter

Review "The Idol" Staffel 1 Episode 4: Party hard!

Review "The Idol" Staffel 1 Episode 4: Party hard!
1 Kommentar - Di, 27.06.2023 von A. Seifferth
Wie entkommt man diesem Wahnsinn? Mit Folge 4 von "The Idol" strapaziert Sam Levinson den bisherigen Plot gewaltig. Erneut werden unangenehme Wendungen aneinandergereiht.

Wenn ihr dachtet, dass The Idol sein ganzes Feuer an Erniedrigungen und konstruierten Beziehungsnetzwerken bereits verschossen hat, solltet ihr euch Folge 4 nicht entgehen lassen. Leider büßt die HBO-Serie aber damit erneut an Fokus ein, denn in Anbetracht all der rauschhaften Bilder scheint Sam Levinson selbst nicht mehr zu wissen, was er damit eigentlich ausdrücken möchte.

Der Wahnsinn lässt in dieser Folge von The Idol wahrlich nicht lange auf sich warten. Bemerkenswert ist allerdings daran, dass das Team um Lily Rose-Depp und Abel Tesfaye in der Lage ist, diesen beständig zu steigern.

Review The Idol Episode 4: Stars Belong to the World

Eröffnet wird das Szenario von Tedros (The Weeknd: Abel Tesfaye), der die Aussicht vom Balkon des prächtigen Anwesens genießt und wir abermals einen Blick auf Jocelyns (Lily Rose-Depp) Hinterteil werfen dürfen, das von harten Schattenwürfen umspielt wird. Ab hier ist klar: viel ästhetischer wird es nicht mehr!

Worum geht es aber genau in der vierten Episode von The Idol? Während Produzent Chaim (Hank Azaria) und Destiny (Da’Vine Joy Randolph) sich als Hobby-Detektive versuchen, indem die Gesangstrainerin Beweise für das missbräuchliche Verhalten des vorbestraften Tedros sammeln soll, wird Leias (Rachel Sennott) Freundschaft zu Jocelyn auf eine harte Probe gestellt, da sie vor den Augen des Kollektivs wiederkehrend gedemütigt wird. Zu allem Übel erfahren wir außerdem noch, dass Dyannes (Jennie Kim) Pläne für eine eigene Musikkarriere befeuert werden.

Am härtesten muss jedoch Xander (Troye Sivan) einstecken, der aufgrund seiner jahrelangen Beziehung zu Jocelyn und ihrer herrischen Mutter eine immense Angriffsfläche für den unbändigen Sadismus von Tedros bietet. Auf konzeptioneller Ebene ist das durchaus spannend gelöst, denn hier werden spürbare Home Invasion-Vibes geltend gemacht, die äußerst unangenehm ausfallen. Bei all den eher halbgaren Story-Ideen von The Idol ist es zugegebenermaßen interessant anzusehen, wie sich ein einst sicherer Hort für den jungen Mann zu einer brutalen Falle entwickelt, die ihn vollends zu entmenschlichen droht.

In ideologischer Hinsicht will man damit natürlich darauf anspielen, wie viel Leid und Selbstausbeutung die intendierte Kunst zu rechtfertigen vermag und ab wann dieser Dualismus ins Wanken gerät. Selbstverständlich ist diese Frage eine berechtigte, doch der beständige Einsatz des erzählerischen Vorschlaghammers, der auch die kleinsten Unsicherheiten direkt zu Tode erklärt, lässt einen ermüden. In moralischer Hinsicht gibt man sich über die verschiedenen Figuren von The Idol flexibel, was durchaus interessant auszukundschaften wäre, wenn es tatsächlich mehr als nur "abartig", "böse", "leichtgläubig" oder "unfassbar dumm" gäbe.

Als wäre der Plot von The Idol nicht schon schematisch genug, kommt es im letzten Viertel der Folge dazu, dass auch noch Jocelyns Ex-Partner zu einer heftigen Party "dazustößt". Es macht wirklich sprachlos, wie faul man beim Writing für diesen Handlungsstrang agierte, um die Figur in den Plot einzuführen und damit einen Konkurrenten für Möchtegern-Alphamännchen Tedros zu liefern.

Problematisch ist daran nicht einmal, dass unser Popsternchen eine Vergangenheit hat, die sie erneut aufflammen lässt. Störend ist an dem Auftritt des Filmstars eher, dass sich das Drehbuch nicht entscheiden kann, ob Jocelyn nun ein willfähriges Opfer des zwielichtigen Sektenführers ist oder ob sie doch noch über einen eigenen Willen verfügt.

Besonders kann man hierbei die Logik von The Idol hinterfragen, denn bislang wurde bestens veranschaulicht, dass Tedros sämtliche Entscheidungen der jungen Frau durchdringt und sie mit seinen widersprüchlichen Handlungen gefügig macht. Trotzdem sollen wir jetzt aber glauben, dass dieser Mann nicht auch ihre Handykommunikation überwacht bzw. verbietet und obendrein kann unangemeldeter Besuch einfach ein und aus gehen.

Details wie diese wirken im Sinne des dargebotenen Settings, das beständig von psychologischen Machtspielchen gezeichnet ist, unheimlich einfältig und widersprüchlich. Derartige Details lassen das eher grobe Schauspiel von Abel Tesfaye glatt vergessen.

Bei all der Ambivalenz von The Idol ist bereits klar, dass die nächsten beiden Folgen nicht zimperlich vorgehen werden und durchaus noch brutalere Schocker und hanebüchene Einfälle auf uns lauern könnten. Unklar ist nur, ob es einen mächtigen Payoff für all die psychologischen Machtspielchen geben wird, denn es ist gut möglich, dass Sam Levinson eher mit einer pseudokritischen Auflösung im Gedächtnis bleiben möchte, die die Verkommenheit der Musikindustrie vor Augen führt.

Für uns hat sich The Idol mit dieser Folge von einer durchaus kontroversen Serie zu einem schmierigen Guilty Pleasure entwickelt. Dieses Format will eher die rohen, voyeuristischen Triebe ansprechen und keine tiefergehenden Fragen zum Status Quo missbräuchlicher Strukturen innerhalb der Musikbranche stellen. Und dennoch vermag die Serie zum Nachdenken darüber anzuregen - es ist paradox!

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1 Kommentar
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SpiderFan : : Moviejones-Fan
27.06.2023 08:09 Uhr
0
Dabei seit: 06.05.22 | Posts: 1.026 | Reviews: 0 | Hüte: 15

Diese Serie ist schon echt völlig durchgeknallt.

Im wahrsten Sinne.

Aber irgendwie auch dennoch nicht schlecht gemacht.

“You have fought long enough, Galadriel. Put up your sword.”

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