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Kritik: Bullyparade - Der Film von Moviejones

Moviejones | 14.08.2017

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36 Kommentare
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MrBond : : Imperialer Agent
07.05.2019 12:36 Uhr | Editiert am 07.05.2019 - 15:41 Uhr
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Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@Sully

Ich hole mal diese alte Kritik aus der Versenkung...

"Mir gehts nur darum, dass Herbig handwerklich was drauf hat und ich ihn, wie auch @Mr.Bond schon schrieb, gerne mal hinter einer anderen Produktion sehen würde."

Mit dem Film "Ballon" hat Bully eindrucksvoll bewiesen, dass er auch ernstere Themen drauf hat. Den Film kann ich nur jedem wärmstens ans Herz legen.

War auch nett im Making-Of, wie Bully mehrfach betonte, er wollte keine Zweifel an der Ernsthaftigkeit aufkommen lassen und Sprüchen, wie "Der Komiker aus Bayern versucht uns die Welt zu erklären", entgegenwirken, in dem er den Verlauf der Dinge zwar der Dramaturgie wegen etwas spannender inszenierte, aber dennoch akribisch genau recherchierte und sein Stab (Requisiten, Kostüme, etc.) anwieß, alles so realitätsnah wie nur möglich zu gestalten.

Kleines Fun-Fact: Eigentlich wollte Bully dem Film den Namen der Stasi-Akte geben... den Namen konnte er dann auch "ermitteln", dachte sich aber dann, dass ein Film mit diesem dramatischen Hintergrund nicht "Akte Birne" heißen sollte... ^^

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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Sully : : Elvis Balboa
07.05.2019 23:32 Uhr
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Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@MrBond

"Ballon" steht auch auf meiner Liste. Bin wirklich gespannt und habe bisher nur Gutes darüber gehört.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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Petra82 : : Schneefeger
07.05.2019 23:41 Uhr
0
Dabei seit: 07.10.08 | Posts: 2.030 | Reviews: 15 | Hüte: 82

@Sully, MrBond:

Habe "Ballon" vor einigen Wochen mit einem Freund gesehen und fand es lustig, wie wir teils unterschiedlich den Film bewertet haben.

Mir - gebürtig aus der DDR - fehlte der wirkliche Schmerzpunkt im Film, warum die nun wirklich un-un-unbedingt fliehen mussten und das mehrfach. Ein paar Probleme im weiteren Familienkreis wirkten auf mich einfach nicht wirklich überzeugend, vor allem wenn man bedenkt, dass Kinder eine so gefährliche Reise mitmachen sollten, mit möglicherweise drastischem Ende im DDR-Knast und der Aussicht, als Familie bis ans Lebensende auseinandergerissen zu werden. Kurzum, das ganz Risiko für ein paar Geschichten "um die Ecke"?

Er hingegen - gebürtiger Bremer - meinte bloß süffisant "Ach? Wieso, es wollte doch jeder aus der DDR weg." - und war ganz erstaunt als ich sagte, dass das eine ziemlich überhebliche und kurzsichtige Annahme ist. 

Da sieht man mal, was wir alle für Missverständnisse und Vorurteile miteinander herumtragen wink

Warum bin ich nicht aus Stein wie du...?

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Sully : : Elvis Balboa
08.05.2019 00:16 Uhr
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Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Petra82

Ich werde mich hier nochmal zu Wort melden, wenn ich den Film gesehen habe. Da bin ich ja jetzt noch viel gespannter wie er auf mich wirken wird.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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MrBond : : Imperialer Agent
08.05.2019 08:58 Uhr
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Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@Petra82

Da bin ich absolut bei Dir... und "der Freund" hatte ja auch nicht ganz unrecht - ich betone "nicht ganz", da ich ebenfalls einige Menschen kenne, die nicht aus der DDR flüchten wollten und diese ganzen "Fluchtversuche" mit Skepsis betrachteten. Sie lebten gut, niemand hatte wirklich ein Problem damit, dass die Antennen Richtung Westen ausgerichtet waren und jedem in der Nachbarschaft war bekannt, dass West-Fernsehn über die Schirme flimmerte. Mit den Problemen der Planwirtschaft ist man aufgewachsen und kannte es somit nicht anders. Man könnte an der Stelle noch viel aufzählen, aber ich denke, es ist klar, was ich sagen will.

Auf der anderen Seite waren die "Querdenker", die, die mit der Politik nicht klar kamen, die, die aufgrund ihrer Ansichten verfolgt wurden, die, die das System verabscheuten (die gibt`s heute immer noch, nur sind sie freier im Ausleben ihrer Ansichten und werden nur verhaftet, wenn es gegen Gesundheit und Eigentum geht). Dass es diese Menschen gab dürfte ja unstrittig sein. Dass viele Menschen aus unterschiedlichsten Motivationen zu flüchten versuchten ist soweit auch bekannt.

Der Film zeigt letztlich nur eine der vielen Versuche. Die Motivation bleibt aussen vor. Es wird dort angesetzt, wo der Plan bereits geschmiedet ist. Welche, der oben genannten (oder sonstigen) Gründe, nun der Anlass war, spielt hier keine Rolle und würde vermutlich auch den Rahmen sprengen. Es ist natürlich auch nicht auszuschließen, dass Dein Bedenken absolut richtig ist und die Gefahr und das Risiko in keinem vernünftigen Verhältnis zum Motiv stand.

Unter`m Strich war es eine spektakuläre Flucht, die sehr gut und spannend in Bild und Ton eingefangen wurde. Ich kann aber jeden verstehen, dem dieses Zeitfenster zu klein ist und gerne mehr über die tatsächlichen Gründe erfahren hätte.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
08.05.2019 09:40 Uhr | Editiert am 08.05.2019 - 09:42 Uhr
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Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616

@ MrBond:

Sehe ich ziemlich genauso. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Motive für die Flucht unterm Strich nicht der Punkt waren, die der Film machen wollte. Vielmehr das Gefühl, was sich als "Andersdenkender" dann entwickelt, wenn man plötzlich auf dem Radar der Stasi auf Seiten der "Systemgegner" auftaucht. Die Verfolgung durch die Stasi wird ja erst zum Thema, als die Flucht missglückt ist. Die Story entwickelt sich ja nur dadurch, dass die Flucht missglückt und man plötzlich in diesem System ist, das dabei ist einen als Gegner auszumachen. Aus einem Wunsch wird dann zunehmend eine Notwendigkeit.

Ich denke das vermittelte Gefühl der Augen, die permanent auf einem lasten, ist ja eher was hier im Fokus stand. Ich denke nicht, dass es JEDEM in der DDR so ging, aber ich glaube den Leuten, die wirklich das Gefühl hatten, weg zu wollen, ging es durchaus so. Ich kenne auch viele Leute im Alter meiner Eltern die das alles voll in Ordnung "drüben" fanden und da gern aufgewachsen sind. Nur kann man die Menschen, die dann flüchten wollten, bzw. geflüchtet sind, nicht einfsch wegignorieren, weil es einem selbst als Kind in der DDR anders erging und man kein Problem mit dem System hatte.

Wenn jemand zu ner Demo geht tut er das ja auch aus ner subjektiven Überzeugung, egal ob um ihn rum 100.000 Menschen sagen, dass sie mit der Situation aktuell zufrieden sind.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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