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The Man in the High Castle

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"The Man in the High Castle" & "Point of Honor"

Review-Überblick Teil 1: Wie gut sind die neuen Amazon-Pilotfilme? + Trailer

Review-Überblick Teil 1: Wie gut sind die neuen Amazon-Pilotfilme? + Trailer
1 Kommentar - So, 18.01.2015 von S. Spichala
Wir haben uns für euch die neuen Amazon-Pilotfilme angeschaut. Hier unsere Review zu den ersten beiden, die wir gesehen haben, "The Man in the High Castle" und "Point of Honor", sowie die Trailer dazu.

Erstmals darf nun auch Deutschland mitwählen, beziehungsweise deutsche Amazon Prime-Kunden, welche Pilotfilme der vierten Pilotphase es zur Serienumsetzung schaffen sollen. Seit dem 15. Januar sind die Pilotfilme der sieben Serienideen, darunter auch eine Doku-Serie, bei Amazon.de online. Wir haben sie für euch angeschaut und schildern euch hier unsere Eindrücke.

Schon bei der Auswahl, was wir uns zuerst anschauen, wird die für uns interessanteste Serienidee deutlich, nämlich The Man in the High Castle. Eure Kommentare in der letzten News dazu bestätigen uns, dass ihr das ähnlich seht. Daher widmen wir uns dieser Serienidee etwas ausführlicher. Der Pilotfilm ging bereits am 13. Januar in Deutschland online.

Basierend auf dem Roman "Das Orakel vom Berge" von Philip K. Dick spielt The Man in the High Castle von Frank Spotnitz (Akte X) zwanzig Jahre nach der Niederlage der Alliierten. Japan und Deutschland haben die USA, nun bezeichnet als "The Great Nazi Reich", unter sich in zwei besetzte Gebiete aufgeteilt, was in der Gegenwart zunehmend für Spannungen zwischen den beiden Mächten und Konflikten im Westen des Reichs führt. Interessante Charaktere und die Mischung aus Historie und fiktionalen Elementen sollen für eine spannende Serie sorgen.

Wir kennen das Buch nicht, können also mit der Vorlage nicht vergleichen. Doch erste Rezensionen bei Amazon lassen bereits verlauten, dass wohl in mancher Hinsicht von der Vorlage abgewichen wird ohne zu spoilern, inwiefern. Verbucht unter kreativer Freiheit muss das bekanntlich nicht unbedingt schlecht sein. Für sich genommen ist das Thema allemal schon interessant genug. Und erschreckend genug. Schließlich ist die Idee, was wäre, wenn die Nazis und ihre Verbündeten den 2. Weltkrieg gewonnen hätten, horribel genug. Das Intro ließ uns schon schaudern, hat uns in der Machart allerdings auch ein bisschen an das von Black Sails erinnert. Kein Problem, die düstere Stimmung passt jedenfalls. Bezüglich gesamter Look des Pilotfilms hat uns aber genau das sehr gestört.

Die Farbgebung ist plakativ auf düster und alt getrimmt, was jedoch mit seinem Grünstich eine Künstlichkeit betont, die nicht betont werden sollte, schließlich soll es doch so wirken, als wäre die Fiktion Wirklichkeit - und das ist schon finster genug. Je realistischer man schaffen würde, diese Fiktion als Realität zu verkaufen, umso gruseliger wäre es doch. Was Marvels Agents of S.H.I.E.L.D. und Marvels Agent Carter als Comicserien dürfen, nämlich Nazi-ähnliche Charaktere plakativ darstellen, sollte The Man in the High Castle eher vermeiden. Und damit meinen wir bezüglich der Charaktere nicht nur den Look. Insgesamt sind uns die Charaktere, auch das Hauptduo Alexa Davalos als Juliana Crain und Rupert Evans als Frank Frink, noch zu farblos und plakativ, das kann sich natürlich noch per Vertiefung derselben in kommenden Folgen ändern.

Was jedoch wirklich übel ist, sind Schnitzer wie statt "Das Große Nazi Reich" fehlerhaft "Das Grobe Nazi Reich" im Ausweis einer der wichtigen Nazis stehen zu haben. Grob waren sie, keine Frage, aber das sollte sicher kein Hinweis darauf sein und wirkt ungewollt komisch. Ebenso ungewollt komisch wirkt es, wenn offenbar nicht jeder der Nazi-Anhänger den Hitlergruss korrekt mit gestrecktem Arm ausführen kann und er sich so zum WinkeWinke mit abgeknicktem Arm reduziert. Wenn schon, dann bitte korrekt, es ist schließlich keine Comedy oder Satire wie Iron Sky. Man hole sich doch jemanden ins Produzententeam, der solche Elemente überprüft, bevor es auf Sendung geht.

Die Story von The Man in the High Castle, die im Jahr 1962 spielt, entwickelt sich jedoch interessant genug, um das Potential nicht durch eine schlechte Inszenierung zu verschenken, gut gemacht könnte es eine der besten Amazon-Serien und auch allgemein ein Hit werden. Schließlich führt eine solche Serie auch auf ihre Art horribel vor Augen, warum wir nie wieder ein diktatorisches totalitäres System zulassen sollten. Wir wollen euch möglichst wenig zur Story spoilern und sagen nur so viel: Der Widerstand schläft nicht und bestimmte Ereignisse sorgen dafür, dass eine junge Frau, die damit bisher wenig am Hut hatte, in dessen Aktivitäten mit verwickelt wird. Auch das Thema Propaganda kommt auf interessante Weise auf den Tisch, neben den politischen Konflikten der alliierten Mächte.

Zur Serienidee von The Man in the High Castle sagen wir also ein verstärktes Ja, zur Umsetzung aber bitte steckt Geld, einen guten Regisseur und einen deutschen Historiker hinein, es würde sich lohnen.

Und wie gefiel uns Point of Honor?

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1 Kommentar
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av3 : : Moviejones-Fan
18.01.2015 14:57 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 124 | Reviews: 0 | Hüte: 2
Klingt hinsichtlich "The Man in the High Castle" ja nicht ganz sooo positiv; dabei fand ich die Idee auch schon mal ganz gut. Sollte ich mir demnächst aber wohl trotzdem mal ansehen; Bürgerkrieg ist nicht so meins und die ersten 10 Minuten von Cocked konnten mich jetzt auch noch nicht so fesseln.

Irgendwie trauere ich da noch etwas Betas hinterher.
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