Bewertung: 3 / 5
Hilary Swank auf dem Weg zum Mars - da kann doch eigentlich nicht viel schiefgehen, oder? Space-Abenteuer trenden derzeit wieder, und so hat auch Netflix wieder einmal ein Weltraum-Drama an den Start gebracht. Visuell beeindruckend, aber reicht das? Hier unsere Review.
Der Plot von Away ist simpel: Die amerikanische Astronautin Emma Green (Swank) bricht zur ersten bemannten Mars-Mission auf und muss dafür ihren Mann und ihre Tochter auf der Erde zurücklassen. Und genau dieses Zurücklassen ist auch neben dem Spacetrip-Problem der Woche ihre Hauptsorge, denn ausgerechnet kurz vor Abflug verändert sich die Lage daheim gravierend...
Trailer zu Away
Away Kritik
Natürlich macht sich Hilary Swank nicht ganz allein auf den Weg zum Mars in Away, das wäre über 10 Folgen dann doch vielleicht etwas zäh. Sie ist mit einem internationalen Team unterwegs, das sie anführt, und so kommen Team-Reibereien und deren Zurückgebliebene auf der Erde noch hinzu neben dem erwähnten Space-Problem der Woche. Warum sagen wir das so?
Genau das ist eines der Hauptprobleme von Away, ein doch recht starker Space-Soap-Charakter mit Fall für Fall-Episoden, was bei einer Binge-Serie nicht ganz so hypt, sondern eher allzu konstruiert wirkt. Die Premiere dreht sich komplett darum, ob sich Emma überhaupt auf den Weg macht angesichts des Hyperdramas daheim, das sich - oh Überraschung - kurz vor Abflug abspielt. Wer da nicht schon etwas die Augen verdreht...
Wenn man das überstanden hat, mausert sich das Gesamtkonzept von Away zwar durchaus zu einer unterhaltsamen Serie mit tollen Weltraum-Eindrücken, doch der Soapcharakter mit dem Fall für Fall-Konzept geht einem nach ein paar Folgen doch etwas auf den Zeiger. Bei der Stange halten einen nicht die allzu konstruierten Problemlagen, sondern die Darsteller, die versuchen, alles aus dem Skript pro Episode rauszuholen, was nur geht.
Und das wird seltsamerweise ausgerechnet eher bei den Teammitgliedern um Swanks Hauptfigur herum durchaus auch ziemlich spannend und dramatisch in Bezug auf ihre Hintergrundgeschichten, und so manche Team-Reiberei wie auch das Problem der Folge wird dadurch dann doch auch mal aufregend.
Eigentlich wollen wir nicht spoilern, ob und wie es das Team in Away auf den Mars schafft, daher sei nur angedeutet, große Überraschungen erlebt man bezüglich des Ausgangs der Serie nicht - dennoch werdet ihr verstehen, warum wir uns eine 2. Staffel wünschen, wenn ihr das Ende kennt, in der Hoffnung auf dann wirklich richtig spannende weitere Entwicklungen. Theoretisch könnte die Serie auch so enden, und genau das könnte ihr auch zum Verhängnis werden...
Kurz, Away kann man als Sci-Fi- und NASA-Fan mal gucken, aber die zehn Folgen auch gleich wieder vergessen, wenn denn keine spannendere Fortsetzung kommt. Leider nervt Swanks Charakter manchmal ähnlich stark wie die Hauptfigur von Another Life, da gibt es durchaus Parallelen - was in diesem Fall nichts Gutes bedeutet. Der Rest des Teams (vor allem zwei der 5-köpfigen Mannschaft) und überhaupt die reine Darstellerleistung aller Hauptfiguren sowie der leichte Realitytouch (Weltraum-Blindheit gibt es wirklich!) reißen es aber etwas wieder raus, wie auch der visuell ansprechende Look.