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Antichrist (2009)

Ein Film von Lars von Trier mit Willem Dafoe und Charlotte Gainsbourg

Kinostart: 10. September 2009100 Min.FSK18Drama, Horror
Meine Wertung
Ø MJ-User (6)
Mein Filmtagebuch
Antichrist Bewertung

Antichrist Inhalt

Ein trauerndes Paar zieht sich in eine Waldhütte zurück, um den Tod des Kindes zu verarbeiten. Doch die Einsamkeit ihrer Ferienhütte kehrt die Dinge ins Gegenteil und aus der erhofften Erholung wird die Konfrontation mit ihren Ängsten.

Cast & Crew

Wer ist der Regisseur von Antichrist und wer spielt mit?

OV-Titel
Antichrist
Format
2D
Box Office
0,79 Mio. $
Der Film erhielt die FSK-Freigabe "Keine Jugendfreigabe".
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7 Kommentare
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sublim77 : : Moviejones-Fan
21.09.2017 08:58 Uhr
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Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

@luhp92 & eli4s:

Erst mal danke ich euch für eure interessanten Antworten. Wie gesagt, ich lass mal meine eigene Meinung zum Film aussen vor.

luhp, du fragst nach einer Empfehlung für Lars von Trier Filme. Ich mach mal einfach nen Bericht aus dem letzten Film, den ich von ihm gesehen hab daraus. Und zwar war das Nymphomaniac. Der Film ist in vielerlei Hinsicht interessant. Ich habe mir die unzensierte Version angesehen, die sehr pornographisch ist. Doch fernab von all den Sexszenen ist Nymphomaniac auch ein Film, der eine Geschichte zu erzählen hat. Völlig unabhängig davon, ob ich den Film nun gut fand oder nicht, hat mich die Story bis zum Schluss am Schirm gehalten. So wie für dich das Thema Tod bei Triers Filmen sehr präsent ist, so empfinde ich die primäre Thematik Angst und Angstbewältigung in seinen Filmen. Egal ob Melancholia, Nymphomaniac oder eben Antichrist. Die Angstbewältigung ist für mich in all diesen Filmen sehr im Fordergrund. Vielleicht liegt das bei mir aber auch nur daran, dass dieses Thema in meinem Leben sehr oft eine große Rolle spielt, aber speziell wenn ich mir seine Filme angesehen habe, ist dieses Thema päsenter als sonst.

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
21.09.2017 01:58 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@eli4s

Bezüglich der Dogma-Wandlung hast du Recht, dies geschah ja quasi von jetzt auf gleich.

Zur Fuchs-Szene: Echt? Ich empfand sie als sehr glaubwürdig, beeindruckend und auch ein bisschen gruselig. Zu großen Teilen liegt das meiner Meinung wie gesagt an den hervorragenden CGI-Effekten.

"Dogville" wird ja meistens genannt, wenn es um die besten Werke von Triers geht, der steht daher schon länger auf meiner Liste. "Melancholia" hat mir bei der Erstsichtung nur bedingt gefallen, was jedoch primär daran lag, dass ich mit falschen Erwartungen an den Film herangegangen bin bzw. mich nicht so sehr auf ihn einlassen konnte. Eine Zweitsichtung steht noch aus.

Hier meine gerade eben erstellte Liste mit meinen Lieblingsfilmen aus Dänemark:
http://www.moviejones.de/toplisten/620/die-verstoeren-die-daenen-p1.html

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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eli4s : : Moviejones-Fan
20.09.2017 19:37 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.700 | Reviews: 31 | Hüte: 115

@antiluhp666

ja, klar hat Trier die Dogma Phase hinter sich gelassen (auch wenn man weiterhin natürlich noch viele Einflüsse sehen kann...). Ich wollte eben gerade die erstaunliche Wandlung herausstellen.

Lustig, dass die "hervorragende CGI" Szene mit dem Fuchs herausstellst - für mich vielleicht die einzige Szene im Film, bei der ich kurz schwankte, ob ich mitgehe. Das fand ich schon hart an der Grenze zwischen Lachen oder Gruseln.^^

Hmm, also "Melacholia" ist tatsächlich für mich sein bester Film, auf jeden Fall gefällt er mir am Besten. "Dogville" fand ich sehr interessant - auch wenn der Film sich ziemlich zieht.
"Breaking the waves" hat mir nicht so gefallen.

Frühere Werke kenn ich auch teilweise noch gar nicht...

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
20.09.2017 19:03 Uhr | Editiert am 20.09.2017 - 19:06 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@sublim77 und eli4s

"Antichrist" ist ein Film, über den man wahrscheinlich ganze Arbeiten schreiben könnte, um die Symbolik aufzuschlüsseln^^ Ich selbst war da manchmal etwas überfordert und Einiges ist mir erst klar geworden, als ich mir Kritiken zum Film durchgelesen habe. Den Begriff "Gynocide" kannte ich vorher z.B. gar nicht. Dementsprechend kurz fiel mein gestriger Kommentar aus, weil ich meine Gedanken erst sammeln und den Film sacken lassen musste.

Was man auf jeden Fall beachten sollte, ist die Tatsache, dass Lars von Trier sehr an christlich-theologischer Symbolik interessiert ist, während der Produktion unter Depressionen litt und die Leiden seiner Erkrankung in den Film einfließen ließ. Dementsprechend drastisch fallen manche Handlungselemente und Ansichten dann auch aus. In einer früheren Version des Drehbuchs endete der Film z.B. mit der Offenbarung, dass die Erde nicht von Gott sondern von Satan erschaffen wurde. Seine Ansicht zum Tod teile ich allerdings, dies ist auch kein Alleinstellungsmerkmal von Triers, sondern findet sich ähnlich z.B. ebenfalls in "Harry Potter". Mitunter liegt es meine Fokussierung auf den Tod auch daran, dass er in meinem Leben in den letzten 1-2 Jahren eine große Rolle spielte.

Aus cineastischer Sicht ist "Antichrist" wahrlich beeindruckend! Alleine der Prolog ist ein Meisterwerk für sich, ansonten gibt es z.B. eine hervorragende CGI-Szene mit einem sprechenden Fuchs. Die Dogma-Phase scheint von Trier mit "Antichrist" hinter sich gelassen zu haben, auch "Melancholia" und "Nymphomaniac" halten sich an "normale" Stilregeln.

Die Kontroverse empfand ich beim Schauen gar nicht als so kontrovers. Filme von Park Chan Wook oder Stallone (John Rambo, The Expendables) fallen ebenso drastisch aus und heutzutage trifft das auch auf Serien wie GoT, The Walking Dead oder Sense8 zu. Die hohe Wertung ergibt sich dementsprechend daraus, dass mit "Antichrist" sehr gut gefallen hat.

Welche Filme von Triers würdet ihr noch empfehlen? Abseits von "Melancholia".

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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eli4s : : Moviejones-Fan
20.09.2017 18:30 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.700 | Reviews: 31 | Hüte: 115

@luhp92/sublim77

naja, ich kann schon nachvollziehen, dass so ein Film einige abstößt. Darüberhinaus ist von Trier ja, ob bewusst oder nicht, gern mal als Skandalregisseur in der Presse. Ich würde das alles nicht so ernst nehmen.

der Film ist ja auch kein Gemetzel, sondern nur ein, zwei schmerzhafte Szenen...

ansonsten bin ich deiner Meinung. Der Film wurde auch beim zweiten Mal sehen für mich noch besser. Ich denke, der Film ist in vielerlei Hinsicht sehr empfehlenswert. Die ganze bedrückende Stimmung, die von Trier erzeugt, schon durch die Farbgestaltung und später durch die intime Figurenführung ist wirklich toll. Die Spannung und Entfremdung zwischen Dafoe und Gainsbourg ist toll gemacht. Wie er einerseits versucht nüchtern und kontrolliert zu sein, aber dann doch die Kontrolle verliert. Allein der Prolog ist ja schon echt atemberaubend anzusehen - und das von einem Dogma Regisseur...

Der Film steigt auch recht tief in einige Themen ein. Ob das jetzt nur die Beziehung der Figuren ist, die Trauer und Verlust verarbeiten muss. Oder der Gegensatz von Lust/Ekstase und Schöpfung zu Schmerz und Zerstörung und wie nahe diese möglicherweise zusammenliegen. Die ganze Genderthematik, die damit einhergeht. Hier sehe ich auch den spannendsten Aspekt des Films. Und natürlich kann man offensichtlich auch einen biblischen Blickwinkel diesbezüglich einnehmen...

spannend, dass du das Thema Tod so im Vordergrund siehst - hätte ich bisher gar nicht so wahrgenommen.

Gefällt mir auf jeden Fall auch gut.
Freu mich schon sehr auf den neuen von Trier "The House that Jack built".

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sublim77 : : Moviejones-Fan
20.09.2017 06:09 Uhr
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Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

@luhp92:

Ich bring da jetzt mal keine eigene Wertung des Films mit ein und gehe mal nur auf deine Meinung dazu ein. Ich finde es sehr interessant, wie analytisch du an Antichrist heran gehst. Dein Ansatz zur Erläuterung von Lars von Triers Film ist sehr auf den philosophischen Aspekt bezogen. An das Thema Tod geht eben jeder auf seine Weise heran. Auch die Parallelen die du zu den Erlebnissen mit deinem Bruder dazu ziehst, sind sehr interessant. Das alleine ist schon ein tagesfüllendes Thema. Mich würde aber auch sehr interessieren, wie du Antichrist aus cineastischer Sicht siehst. Du gehst sehr stark auf die geäußerte Kritik, im Bezug auf vergleichbar gefeierte Filme ein, die aber wesentlich mehr Gewalt zeigen, es aber niemanden stört. Antichrist wurde ja unter anderem genau deswegen sehr stark kritisiert. Du gibst dem Film eine sehr hohe Wertung. Mich würde es sehr interessieren, ob du dies tust, weil du die Kontroverse des Films hervorheben willst, oder ob dir Antichrist auch als Film gefallen hat?

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
20.09.2017 02:15 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Ich kann noch nicht genau sagen, was ich hier gesehen habe, aber "Antichrist" ist definitiv ein Film, der tief in das Wesen des Menschen hineinblickt und seine Urängste offenlegt. Ein billdgewaltiges und aus dem Inneren heraus verstörendes Meisterwerk, das nachreift.

Mein Bruder durchlief in seiner Kindheit eine Phase, in der er tagelang weinend im Bett lag, weil ihm bewusst wurde, dass am Ende des Lebens jeder Mensch sterben muss. Seitdem fragte ich mich, wie sich dieses Bewusstwerden für meinen Bruder wohl angefühlt haben mag, Lars von Trier gab mir mit "Antichrist" eine Antwort. Er konfrontiert den Zuschauer auf mehreren Ebenen mit dem Tod, nur wer den Tod als Bestandteil des Lebens akzeptiert, kann wahrhaftig leben.

Wenn ich im Bezug auf "Antichrist" von "Skandalfilm" lese, die Gewalt- und Sexdarstellung kritisiert und von Trier Frauenverachtung (lächerlich!) vorgeworfen wird, habe ich den Eindruck, dass es sich bei diesen Kritikern verstärkt um Mimosen handelt. Mir fallen zig andere Werke ein, die ebenso expilizit vorgehen wie hier Lars von Trier. Es scheint ein Leichtes zu sein, so einen sperrigen Film wie "Antichrist" zu kritisieren, während man stumpfe Actionfilme bejubelt, in denen Menschen zu Brei geschossen werden, oder sich harte Pornofilme zur sexuellen Erregung anschaut.

Meine Bewertung
Bewertung

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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