Die Buchhändlerin und Autorin Julie ist zwar ganz bestimmt nicht die schlimmste Person der Welt, aber sie ist launisch und sprunghaft - womit sie ihr Umfeld merklich beeinflusst. Julie ist in einer Beziehung mit dem älteren, 44-jährigen Comic-Zeichner Aksel. Er möchte gerne eine Familie mit ihr gründen, für Julie kommt das hingegen nicht in Frage. Auf einer Party lernt sie Eivind kennen, der jung ist und voller Energie. So wie Julie möchte er keine Kinder haben. Das ist der Beginn einer Romanze, die ganz anders verläuft, als sich die beiden das am Anfang vorgestellt haben...
Als hätte Ingmar Bergman in der heutigen Zeit einen Film gedreht?
Joachim Trier vermittelt auf außergewöhnliche und natürliche Weise die Lebenssituationen, Freuden, Leiden, Ängste und Sorgen dreier Menschen und zweiter Generationen in einer sich wandelnden Welt und Gesellschaft. Bei der jüngeren handelt es sich um meine Generation, ich habe mich hier sehr gut wiedergefunden. Ein großartiges Selbstfindungs- und Liebesdrama.
Insbesondere die Dialoge sind ein Hochgenuss, selten habe ich einen Film gesehen, in dem so gekonnt mit Gesprächspausen gearbeitet wird, wenn Menschen gerade nichts zu sagen haben, wenn sie sprachlos sind, oder wenn sie sich überlegen, was sie als nächstes sagen wollen.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@TiiN
ich konnte bisher allen seinen Filmen etwas abgewinnen. Am besten fand ich wohl auch Oslo, 31. August, wenn ich mich entscheiden müsste.
Grüße
@ TiiN
Bin zwar nicht eli4s aber für mich ist Oslo, 31. August sein stärkster. Hab auf der MJ-Seite bisschen was dazu geschrieben. "Reprise" und "Thelma" sind auch noch gut.
@eli4s
Nicht der beste von Joachim Trier, aber kann man sich schon mal geben...
Welche Filme haben dir von Joachim Trier bislang am besten gefallen?
Ist schon ein bisschen her, dass ich ihn gesehen habe.
Der Film hat ein paar starke Momente (zB. als die Protagonistin die Grenzen von "Untreue" auslotet ).
Im Kern geht es wohl um eine Frau, die sich gegen einen konventionellen Werdegang entscheidet und auch grundsätzlich sehr sprunghaft durchs Leben geht und jedes längere Commitment vermeidet, sowohl privat als auch beruflich. Freigeist oder beziehungsunfähig und unverantwortlich?
Mir war die Hauptfigur eher unsympathisch, da ihre Handlungen doch oft andere Leute zu verletzen schienen und ich sie auch nicht immer nachvollziehen konnte. Sehen so moderne Beziehungen aus? Keine Ahnung.
Nicht der beste von Joachim Trier, aber kann man sich schon mal geben...
Der Film hat mein Interesse geweckt im Zuge der gestrigen Oscarverleihung.
In Deutschland erscheint er leider erst im Juni.